Platz 4: "Meddle", 1971
"And for the first time, it worked", sagt David Gilmour über "Meddle". Dabei starten Pink Floyd die Produktion ihres sechsten Studioalbums traditionell ohne irgendwelche musikalischen Ideen. Der geniale, später erneut nach "The Dark Side Of The Moon" aufgegriffene Gedanke, auf Haushaltsgegenständen zu musizieren, erweist sich schnell als gar nicht so genial. Also geben sich Gilmour, Waters, Wright und Mason erneut unkonventionellen Jam-Experimenten hin. Heraus kommen 24 sogenannte "Nothing"-Sequenzen, die die Gruppe dann nach ein wenig Tape-Umherschieberei auf den Namen "Echoes" tauft. Und der Rest ist Geschichte (weiß sogar Andrew Lloyd Weber).
Was dazwischen geschieht, darf nicht unterschlagen werden: Das viel zitierte "One Of These Days", aber auch das samtig-sommerliche "Fearless" und die viel zu coole Jazz-Rock-Nummer "San Tropez" wären wohl auf jedem anderen Album im Jahr 1971 der jeweils stärkste Track geworden.
Aber da ist eben "Echoes". Die Wiedergeburt Pink Floyds, die vollständige und gleichberechtigte Einheit seiner Mitglieder und das endgültige Nimmerwiedersehen an eine Vergangenheit, von der sich die Band lange nicht lösen konnte. "Echoes" ist Wrights Harmoniegesang, "Echoes" ist Gilmours experimentelles Möwenkreischen, "Echoes" ist Masons perkussives Tribal-Spiel, "Echoes" ist Waters' Art, Zwischenmenschliches in naiv-simple Metaphern zu verpacken.
Anspieltipps:
"Echoes", "Fearless", "San Tropez"
Hätte nicht sein müssen:
"Seamus"
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3 Kommentare
Über Echoes muss nichts gesagt werden, das ist von vorne bis hinten perfekt. Der Rest schwankt mitunter zwischen großartig (One of These Days, Fearless) und höchstens ganz nett (A Pillow of Winds, Saint Tropez). Das einzige, was PF zu diesem Zeitpunkt nocht gefehlt hatte, war die Stringenz durch Waters Konzeptideen, die die nachvolgenden Alben nahezu frei von Füllmaterial machten.
Echoes der peak im ganzen floyd katalog. Wurde aber später von gilmour und wright in der version auf live in gdansk nochmals eine stufe angehoben.
Schließe mich dem an. Echoes existiert für sich und IST einfach. Die Quintessenz dessen, was Pink Floyd ist. Und darüber hinaus.
One Of These Days darf in keiner Playlist fehlen, da ebenfalls einzigartig. Die restlichen Songs bieten diesen beiden Meilensteinen das passende Umfeld und kontrastieren, was es zu kontrastieren gilt. Dabei aber natürlich auch toll und in ihrer Funktion ein unersetzliches Muss. Die Laut-Liste hat mit diesem Album den Bereich erreicht, an dem spätestens jetzt nur noch für sich gültige Platten existieren, die zu vergleichen sich eigentlich verbietet (wenn es nicht doch irgendwie interessant wäre).