Platz 3: "Animals", 1977
1977: Margaret Thatcher übernimmt die Opposition, Roger Waters übernimmt Pink Floyd. Das kulturelle England ist mächtig angepisst und kanalisiert seine Wut unter anderem in Form der aufstrebenden Punk-Bewegung. Kein Platz für Rock-Dinosaurier. Dabei spürt Waters doch genau denselben Frust: Die Ablehnung von allem, was sich im Großbritannien der Siebziger konservativ schimpft – und natürlich vom Kapitalismus im Allgemeinen. Eigentlich also ein Kontrast zur Orwellschen Stalinismus-Persiflage "Farm der Tiere", die Waters hier zweifelsohne als konzeptionelle Inspiration dient.
"Animals" fällt härter und rockiger aus als wohl jedes andere Pink Floyd-Album. Was nicht unbedingt den politischen oder zeitgenössischen musikalischen Strömungen geschuldet ist. "Dogs" und "Pigs" etwa fanden sich schon seit 1974 im Live-Set der Gruppe. Bis zur endgültigen Form (unter anderem mit Waters an der Gitarre, Gilmour am Bass und Wright am Minimoog) sollten noch einige Jahre vergehen – und einiges an Zoff um die heiligen Songwriting-Credits. Welch kapitalistischer Quatsch!
Ganz gleich, ob nun Gilmour eine Nennung mehr oder weniger verdient hätte: "Animals" ist das erste und beste der klar von Waters dominierten Floyd-Alben. Der Haussegen ist der Band irgendwo beim Umzug in die eigens eingerichteten Britannia Row Studios verrutscht, doch die kleineren (!) Egokämpfe innerhalb der Band kommen der extrovertierten Schlagseite auf "Animals" definitiv zugute. Wenn Stadion, dann bitte so.
Bester Song:
"Dogs"
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