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5. Pi'erre Bourne - TLOP4

Wir enden mit meinem wackeligsten Kandidaten, denn Pi'erre Bourne wird gängigerweise eigentlich nicht in den Plugg sortiert. Wobei man dazu sagen muss, dass ich glaube, dass viel Plugg rückwirkend in den eigenen Wirksamkeits-Baum eingeordnet wird, nachdem erst im Nachhinein Leute wirklich auf den Trichter gekommen sind, diese ganze Bewegung in einem Genre zusammenzufassen. Es gibt hier auf jeden Fall mehr Unstimmigkeiten als sonstwo.

Mein Argument für Pi'erre als Plugg-Artist ist das folgende: Quasi alle PluggnB-Kids berufen sich vehement auf ihn. Außerdem klingt er nach dem Genre, er passt in das Genre. Provokant gesagt: Wenn Atlantas Plugg so etwas wie New Yorks BoomBap ist, dann ist der New Yorker Pi'erre so etwas wie Chicagos J. Dilla: ein Typ von weit außerhalb, der viele Ideen noch einmal mit einem ganz eigenen Gefühl für Atmosphäre perfektioniert hat.

Pi'erre-Beats sind atmosphärisch einzigartig, seine Stimme melodisch und weird und sein Album "The Life Of Pierre 4" ein absoluter Meilenstein dafür, wo Internet-Rap in der Zukunft hingehen wird. Es ist ein seltsam monotones Tape, das aber irgendwann einen wirklich unerklärlichen Suchtfaktor entwickelt. Liegt wohl daran, dass Pi'erre einfach einer der besten Produzenten der Hip Hop-Geschichte ist, Punkt. Dementsprechend werden wir noch viele Referenzen auf ihn zu hören bekommen, und ich kam nicht umhin, ihn irgendwo zu positionieren.

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