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PluggnB

Das habe ich euch nun alles erklärt, um einen besseren Zugang zu PluggnB zu finden, das ich immer wieder als einen der Lieblingsbegriffe des Internets wahrnehme. Im Grunde ist das ganze Ding schnell erklärt: Wenn ihr Plugg verstanden habt, dann wird es ja nicht so schwer sein, sich statt "Broke Boi"-esken Raps einen klassischen R'n'B-Performer darauf vorzustellen, richtig?

Aber ganz so einfach ist es nicht.

PluggnB ist die endgültige Entwurzelung von Plugg aus Atlanta. Es ist das UK Drill zu Chicago Drill, wenn man so will. Zwar nehmen die Melodieläufe der Performerinnen und Performer zumindest musikalisch ein paar Ideen aus dem klassischen R'n'B, aber irgendwie ist da erst immer mehr "808s & Heartbreak" und schließlich immer mehr Hyperpop in den Mix gelaufen. Wenn ihr PluggnB hört, hört ihr absolut in die Unkenntlichkeit ge-editete Vocals.

Das hat eine interessante Konsequenz: Ich habe über Mexico Dro gesagt, dass er sich eigentlich mit Straßenrap identifiziert habe. Diese Plugg-Wurzeln sind bei PluggnB komplett über Bord gegangen. Ein Diego Money hat in PluggnB nichts zu suchen. Dieses Genre ist vollkommen im Internet angekommen und hat dementsprechend auch Tür und Tor für einen Haufen queerer Sonderlinge aus aller Welt aufgestoßen. Ich gehe so weit, zu sagen, dass alle Kids, die 2016 im Namen von Lil Peep gerne Emo Trap gemacht hätten, wenn sie ein paar Jahre später geboren wurden, heute PluggnB machen.

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