Seite 9 von 15

Platz 7: "Boys Don't Cry" (1980)

Die Compilation "Boys Don't Cry" stellt eine Art Sonderfall in ihrer Diskographie dar. Deckt sich die Tracklist doch in weiten Teilen mit dem Debüt "Three Imaginary Boys" - und zu einem wichtigen Teil auch nicht. Die LP war für die Veröffentlichung des Debüts außerhalb des Vereinigten Königreichs bestimmt und wurde dafür teilweise neu bestückt. Letztlich legte die 1980 kurz vor "Seventeen Seconds" veröffentlichte Zusammenstellung aber einen Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Band. Weshalb?

Mit dem Titeltrack findet sich jener Song auf der Platte, der das Image The Cures geformt haben dürfte wie kein zweiter: "Boys Don't Cry", 1986 im Zuge der Single-Compilation "Standing On The Beach" erneut veröffentlicht, ist ein zeitloser Indie-Geniestreich und der berühmteste Track von Robert Smith.

Auch die Auskopplung "Jumping Someone Else's Train" zeichnet Smiths damals typischer Gitarren- und Gesangsstil aus, ebenfalls ein prägendes Stück in der Bandgeschichte. Zudem findet sich die erste The Cure-Single überhaupt, das auf "Three Imaginary Boys" ausgesparte "Killing An Arab" mit seinen orientalisch angehauchten, ikonischen Gitarrenlicks: Der Songtitel, der sich inhaltlich auf Albert Camus' Roman "Der Fremde" bezieht, sorgt erwartbar für Kontroversen, der Vorwurf: Rassismus.

Smith bekennt später, den Song unglücklich betitelt zu haben. Viele Probleme und Missverständnisse hätten vermieden werden können. Wie auch immer: Dürfte man The Cure heute noch einmal in kleiner Besetzung und in kleinem Rahmen mit den Songs der ersten beiden Platten live erleben - ein Traum würde in Erfüllung gehen.

Anspieltipps:

"Killing An Arab", "Jumping Someone Else's Train", "Grinding Halt"

Besser weiträumig umfahren:

"So What"

Leider totgehört:

"Boys Don't Cry"

Seite 9 von 15

Weiterlesen

Noch keine Kommentare