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Connie Francis - "Schöner Fremder Mann"

Dass der Schlager auch transatlantisch sein kann, bewies Connie Francis im Jahr 1961 – mit einem Song, den sie gleich in acht Sprachen aufnahm. In der deutschen Version heißt er "Schöner Fremder Mann" – und wurde hierzulande zum Kult.

Mit amerikanischem Akzent, charmantem Lächeln und einem federleichten Arrangement schmettert Francis einen Ohrwurm, der scheinbar nur von flüchtiger Schwärmerei handelt. Die gebürtige New Jerseyerin hatte es zunächst schwer, ihre Karriere begann holprig, mit mehreren Misserfolgen. Doch dann kam der Durchbruch – nicht nur in den USA, sondern weltweit. Und zwar nicht trotz, sondern wegen ihrer Vielsprachigkeit. Francis war eine der ersten Pop-Künstlerinnen, die gezielt Songs in anderen Landessprachen aufnahmen – ein damals revolutionärer Schachzug, der ihr Tür und Charts öffnete.

Doch hinter dem Lächeln von Connie Francis verbirgt sich auch eine tragische Biografie: Der Mord an ihrem Bruder durch die Mafia, eine brutale Vergewaltigung in einem Motel und jahrelange psychische Krisen prägten ihr Leben. Und trotzdem: Die Musik gab sie nie ganz auf.

"Schöner Fremder Mann" ist nicht nur ein wunderbar nostalgisches Zeitdokument – sondern auch das Eingangstor zu einem Werk, das viel mehr Tiefgang hat, als die seichte Melodie zunächst vermuten lässt. Wer weiterhört, entdeckt eine Künstlerin, die deutlich mehr war als nur eine charmante Stimme für Schlagerimport – nämlich eine stille Rebellin im Glitzergewand.

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