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The Great Echo Swindle

Aber da geht noch mehr, dachte man sich beim Sender und so strahlte VOX am Wochenende "25 Jahre Echo" aus, eine vierstündige (!) Dokumentation mit einem "exklusiven Blick hinter die Kulissen des Awards". Dort sah man dann die schlimmsten Verbrechen jüngerer deutscher Popgeschichte gebündelt auf einem Haufen. Erschreckenderweise versetzt mit eigentlich grundsympathischen Typen wie Sasha, der aber leider (freiwillig?) die Moderation mit seinem Südafrika-Landschaftsführer Xavier Naidoo übernimmt. Oder Campino, der (freiwillig?) Sätze in die Kamera sagt wie: "So viel gute deutschsprachige Musik wie zurzeit hat es früher nicht gegeben und es wird immer mehr, ob das jetzt Hip-Hop, Rock oder Pop ist." Das Problem: Man weiß nicht, über wen genau Campino redet. Der Sender zeigte davor und danach jedenfalls Einspieler von Adel Tawil und Silbermond.

An Tagen wie diesen ... sollte man natürlich abschalten, aber aus unerfindlichen Gründen zieht hier das Verkehrsunfall-Syndrom: Man muss (zumindest kurz) hinstarren. Und sieht dann Kim Frank, der es schon in den 90ern mit Echt zu was gebracht hat. 2007 misslang mit dem schönen Gitarrenpop-Album "Hellblau" sein letzter Versuch als Sänger, danach wurde er Videoregisseur und erhielt letztes Jahr seinen zweiten Echo für das Udo Lindenberg-Video "Durch die schweren Zeiten". Solche schönen Geschichten sind ansonsten aber Mangelware, weil Michelle, Juli und all die anderen zu Wort kommen müssen. Achso, als sogenannte 'Musikexperten' nach jedem zweiten Einspieler dabei: Kristina Bach, weil "Atemlos Durch Die Nacht"-Komponistin und Ex-Bravo-Chefredakteur Alex Gernandt, weil ... ja. Danke, Echo.

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