Scooter: H.P. Baxxter vermisst Tiefgang in Popmusik
Man muss der Rheinischen Post einfach dankbar sein, allein für die investigative Information, dass H.P. Baxxter im Jaguar F-Type zum Friseur fährt. Aber es wurde noch besser. Im Interview sprach der Kirmestechno-Gigant über seine Jugendhelden (The Cure, The Smiths, Soft Cell, The KLF) und verschwieg eigentlich nur seine eigene, arg kurze Synthie-Pop-Karriere mit Celebrate The Nun (siehe Video und/oder unser Scooter-Interview von 2011 zum Thema). Dafür brachte ihn die Zeitung zu der Aussage, dass es heutiger Popmusik an Tiefgang fehle. Der Satz muss die Kollegen derart überrascht haben, dass leider die Anschlussfrage fehlt, wie genau es um die Tiefgründigkeit von Scooter-Hits wie "Maria (I Like It Loud)" aka "Döp döp döp dö dö döp döp döp", "How Much Is The Fish?" oder den 79 anderen bestellt ist.
Ob er damit nun Deutschrap, Deutschpop, die ganzen Lils oder schlicht die Single-Charts minus Scooter meint, erwähnte Baxxter leider ebenso wenig. Er sagte RP Online: "Ich habe keine Kinder, aber ich erlebe das bei den Kindern meiner Schwester. Die sind Anfang 20, und sie kennen alle Klassiker aus meiner Jugend: Dire Straits, Pink Floyd. Ich glaube, dass diese Sachen für Kids von heute etwas Klassisches geworden sind. Die haben sowas ja gar nicht mehr. Die heutigen Sachen haben so etwas Kaugummi-Mäßiges. Das geht rein und wieder raus. Man hört was, und dann ist es wieder weg. Bis auf wenige Ausnahmen fehlt jeglicher Tiefgang."
Auch populäre Dienste wie Instagram, auf denen heutige "Celebrities" ihren Reichtum zelebrieren, kritisiert er indirekt: "In meiner Jugend war Kommerz ein absolutes Schimpfwort. Damit wollte niemand was zu tun haben. Und heute ist es nur noch Luxus, Luxus, Luxus. Viel Geld ausgeben ist schick. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt. Da denkt man schon: irgendwie merkwürdig. Aber die Generation, die heute zugange ist, für die ist das normal. Die denkt wahrscheinlich, die Alten spinnen. Und genau so war es ja immer."
Noch keine Kommentare