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Morrissey: Keine Zeit für Bowie-Kondolenz

Nun zu dem anderen Bowie-Kollaborator meiner Präferenz: Morrissey. Der schweigt bis heute. Auch hier kann man sich der Sache von verschiedenen Seiten nähern. Dass Morrissey den Einfluss von Bowie bis in seine Teenager-Zeiten zurück datiert, immer mal wieder Songs von ihm covert ("Drive-In Saturday") und 1992 Bowies Ziggy Stardust-Gitarristen Mick Ronson als Produzent engagierte, ist die eine Sache. Analog zu Reznor wurde auch er 1995 von Bowie als Support seiner Tour für Europa eingeladen, doch nach knapp zehn Shows beendete Morrissey dieses Engagement. Man munkelt, das offen zur Schau gestellte Desinteresse der Bowie-Fans in zur Vorgruppen-Zeit nur halbvollen Hallen habe ihm zugesetzt. Zumindest könnte man anhand dieser Anekdote schon einen Bruch ins Verhältnis hineindichten, schließlich musste Bowie ihn über Nacht (mit u.a. Placebo) ersetzen.

Erst vor drei Jahren holte sich Morrissey dann eine Abfuhr ab, als sein Label EMI freundlich bei Labelkollege Bowie anfragte, einen Schnappschuss beider Künstler aus dem Jahr 1992 (siehe oben) für das Cover eines Re-Releases des Morrissey-Songs "The Last of The Famous International Playboys" verwenden zu dürfen. Bowies Antwort: "Nein." Dürfte nicht zu einer engeren freundschaftlichen Verbindung der beiden geführt haben.

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