The Smiths-Rosenkrieg: Marr entmachtet Morrissey
In die erwähnte Reihe der unerwarteten Reunions hätten sich auch The Smiths gut einreihen können, findet neuerdings zumindest deren Ex-Sänger Morrissey. Der ließ schon vor gut zwei Wochen wissen, dass er einem "lukrativen" Reunon-Angebot zugestimmt habe, sein Ex-Kollege und Gitarrist Johnny Marr habe es ignoriert. Heute postete der Sänger ein Statement, wonach Marr zu 100 Prozent die Markenrechte am Bandnamen The Smiths zugesprochen bekommen habe: "Sein Antrag wurde auf der Grundlage sämtlicher von ihm vorgelegten Eide oder Proklamationen angenommen. Die Maßnahme erfolgte ohne jegliche Rücksprache mit Morrissey und ohne Morrissey die übliche Möglichkeit des Einspruchs einzuräumen. Von vielen anderen Dingen abgesehen, kann Marr nun unter dem Namen The Smiths mit einem Sänger seiner Wahl auf Tournee gehen, während es Morrissey untersagt ist, den Namen zu verwenden, und während Morrissey gleichzeitig eine beträchtliche finanzielle Existenz verweigert wird. Morrissey allein schuf im Mai 1982 den Namen der Musikgruppe The Smiths." (Update 17.9.: Marr hat sämtliche Behauptungen dementiert).
Im Lichte dieser Behauptungen verwundert es auch nicht, dass Marr auch keinerlei Lust auf Nostalgie verspürte, was Re-Releases angeht. Eine geplante The-Smiths-Greatest Hits namens "Smiths rule OK!", eine 40th Anniversary-Ausgabe des Debütalbums "The Smiths" sowie zwei Single-Rereleases seien Morrissey zufolge allesamt von Marr blockiert worden. Hier zieht jedenfalls ein mächtiges Gewitter auf, das nach dem schlimmen Bandsplit vor 37 Jahren in einen weiteren Smiths-Rosenkrieg ausarten könnte. Offenbar will selbst der so friedliebende Marr nun auf keinem geschäftlichen Feld mehr mit seinem Ex-Kollegen kommunizieren und greift daher zum Äußersten. Morrisseys ungezählte Verbalentgleisungen der letzten Jahre führten indirekt auch zu der neuen Erfahrung, dass er für sein 2021 eingespieltes Album "Bonfire Of Teenagers" seit vier Jahren kein Label findet. In seiner Verzweiflung sprach er sogar wieder mit einem britischen Zeitungsjournalisten ...
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