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Platz 17: Kollegah - "Kollegah" (2008)

Mit "Alphagene" hatte Kollegah neue Maßstäbe für Raptechnik gesetzt. Der selbstbetitelte Zweitling hielt zwar das Niveau, verblüffte aber schon nicht mehr ganz so stark: Kollegah bot auf "Kollegah" eben genau das, was man erwartet hatte, technisch - was gut war - wie inhaltlich - was mich schon damals leise zu langweilen begann: Wie oft kann man die Mär "Vom Dealer zum Star" wohl aufwärmen?

Spoiler: Das geht noch einige Male, soll die Geschichte zeigen. So lange man die Fangemeinde mit Silbenzählen beschäftigt, stört sich auch kaum einer an Monothematik - und irgendwie war das damals auch immer noch leichter zu ertragen, als die zum gottgleichen Imperator-Lifecoach-Übermensch aufgeblasene Figur, zu der Kollegah noch anschwellen sollte. Kollege Max Brandl nennt "Kollegah" bis heute sein liebstes Kollegah-Album. Ich mochte diese G-Funk-Ausflüge, die hätte der damals noch wirklich milchgesichtige Boss meinetwegen gerne öfter unternehmen dürfen.

Zur Playlist? Hier entlang.

Kollegah - "Kollegah"*

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3 Kommentare

  • Vor 3 Jahren

    Die Eurodance-Beats sind ganz großes Trash-Kino, allen voran natürlich "Bad Boy" mit dem unfassbaren Intro. Obwohl das Album nur ne Fingerübung ist, zähle ich Songs wie "Strassenapotheker", "Gangstaarroganz" und "Big Boss" zu Kolles Großtaten. Das sind in sich schlüssige Songs, die zum Image passen.

  • Vor 3 Jahren

    Vielleicht sogar DAS Kollegah-Album, nicht zuletzt wegen dem Titel.

    Keine Features, obwohl der Boss mir bis dato gerade im Zusammenspiel mit seinen Gästen positiv aufgefallen war. Weiß noch wie ich damals gehofft hab dass Big Boss nicht das Aushängeschild des Albums wird das das prunkvolle Video daraus gern gemacht hätte.

    Wie positiv erfrischt ich dann war, als sich mit "Eure Hoheit" und "Kollegah" dann ein melodischer, gechillter Boss vor mir erhob der zwar eindeutig seine gewohnte "Kokamusik" für Bad Boys und Straßenapotheker in der Hood machte, dem man aber gewiss auch solche Nummern wie "Herbst" - oder einen lässigen Sommerhit wie 30,3°C abkaufen kann. Weil er genau weiß, bzw. damals wusste, wie er mit seinem Auftreten und seiner Stimme umgehen muss, um von der ersten Buchstabierung seines Namens bis zum grandiosen Outro was mich noch heute mit jedem Durchlauf mindestens ein- oder zweimal schmunzeln lässt.

    Ich war damals absolut kein Kolle-Fan, und Big Boss hat meine Vorfreude auf ein Album vom monotonen Pimp ohne Features sicher nicht durch die Decke schießen lassen.
    Aber diese LP hat mich kalt erwischt, danach war ich absoluter Kolle-Fan. :D

  • Vor 3 Jahren

    Mit seinem 80er-Jahre Miami-Style-Westcoast-G-Funk-Flair wirkte die ganze Platte angenehm ironisch. Damals konnte man seine Sachen noch mit einem Augenzwinkern goutieren und hatte viel Spaß dabei. Und das Cover ist mal richtig Photoshop-Philip.