Hase meets Igel in Neuhausen: Wer sich auf dem Southside beim Crowdsurfen erwischen lässt, fliegt raus. Zumindest für 24 Stunden.
Neuhausen (alc) - Das Doppelfestival Southside/Hurricane steht vor der Tür, und die Voraussetzungen für drei tolle Tage scheinen bestens. Die Wetterberichte versprechen warme Sommertage, und die kurzfristigen Änderungen im Line Up halten sich in Grenzen. Coheed And Cambria haben unter Verweis auf einige nebulöse Gründe ihre komplette Europa-Tour und somit auch ihren Auftritt auf dem Southside abgesagt. Hinzu gekommen sind dafür die Eagles Of Death Metal, die nun am Samstag den Flugplatz rocken.
Nur für Crowdsurfer brechen am Freitag schwere Zeiten an. Wie die Macher unlängst bekannt gaben, soll auf dem Festival im Süden Deutschlands ab diesem Jahr das etwas andere Bad in der Menge verboten sein. Die Organisatoren geben als Grund für diese Entscheidung das hohe Verletzungsrisiko der (unfreiwillig) Beteiligten an. Ein Studium der Krankentransporte aus den vergangenen Jahren habe ergeben, dass das Crowdsurfen für die meisten Verletzungen verantwortlich ist. Schulter-, Rippen- und Sprunggelenks-Prellungen/Frakturen sowie Stauchungen im Halswirbelbereich mussten die Sanitäter behandeln.
Um dem nun vorzubeugen, haben sich die Planer passend zum WM-Jahr etwas ganz Drolliges einfallen lassen. Wen die Security beim Surfen erwischt, der erhält eine höfliche Ermahnung. Im Wiederholungsfall setzt es die Gelbe Karte. Damit einher geht die Abnahme des Festival-Bändchens. Für die Dauer von 24 Stunden darf der Delinquent das Festivalgelände nur noch von außen bestaunen. Nach Ablauf dieser Frist kann er/sie sich ein neues Bändchen im Austausch für die Gelbe Karte abholen. Jetzt steht nur noch zur Debatte, was passiert, wenn jemand zum zweiten Mal eine Gelbe Karte kassiert? Rote Karte? Ist damit die Sperre für das Southside 2007 verbunden? Verhandelt die Disziplinarkommission dann den Fall? Kommt der Casus Knacktus letztendlich vors Festivalgericht?
Ganz Clevere haben im Southside-Forum bereits angekündigt, einfach schneller als die Security sein zu wollen. Hase meets Igel in Neuhausen. Die Meinungen der Besucher sind zweigeteilt. Während es die einen begrüßen, nicht mehr von Schwergewichten plattgewalzt zu werden und Angst vor einem Nasenbeinbruch zu haben, gehört das Crowdsurfen für die andere Fraktion zu einem Festival wie Jägermeister zur Abiparty.
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