20. Look What You Made Me Do
Album: "Reputation"
Jahr: 2017
Fangen wir kontrovers an: "Look What You Made Me Do" war eines dieser Comebacks, mit denen Taylor Swift die Popwelt in eine regelrechte Schockstarre versetzt hat. "The old Taylor can't come to the phone right now. Why? Because she's dead". Niemand hat damit gerechnet. Niemand hat damit gerechnet, dass ihre neue Ära so dermaßen bescheuert anfangen würde.
Ich liebe "Look What You Made Me Do" unter anderem, weil es ein flammendes Desaster ist. Es ist, als hätte sie aus "Bad Blood" all die falschen Lehren gezogen. Vieles daran ist dämlich: Ihre komische, im Grunde von beiden Seiten komplett belanglose Fehde mit Kanye West, die alte Taylor, die neue Taylor. Es ist einfach nur ein Track darüber, petty zu sein und sich dabei zu fühlen wie ein Gangsterboss-Zombie-Harley Quinn-Hybrid, eine Rachegöttin aus dem tiefsten Unterbewusstsein der Popkultur.
Aber wenn schon catty sein, dann bitte auch so, dass es richtig stampft. Meine geheime Theorie war ja immer, dass das Taylors Versuch war, selbst mal einen K-Pop-Track zu machen. Die Zutaten sind alle da: Die immense Campiness, das Musikvideo, so komplett over the top mit den hundert Locations und völlig zusammenhanglosen Sets. Die Rap-Breakdowns und der melodramatische Pre-Chorus. Und die wichtigste Zutat: Der Song geht ohne jede weitere Begründung bombastisch groß und hart. Es ist ein Banger, fürchte ich.
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