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Platz 7: NieR: Automata

Release: 2017
Publisher: Square Enix
Soundtracker: Keiichi Okabe

Von all den Spielen, die ich nur über Soundtrack-Surfen auf YouTube kennengelernt habe, wollte ich kein einziges dringender spielen als NieR: Automata. Es gab nämlich keinen Soundtrack, den ich mir so wenig aktiv in ein Spiel implementiert vorstellen konnte wie diesen hier. Klar, viele Soundtracks haben ihre aufwühlenden und vordergründigen Momente. Aber die Musik zu "NieR" fühlt sich nicht wie ein Begleitstück an, das mal mehr, mal weniger in den Vorder- oder Hintergrund fließt. Es fühlt sich an wie zwanzig Stunden interaktives AMV.

Aber, boah, macht das Spaß. Allein die verschiedenen Vocal-Licks, mal choral, mal Dream-Poppig (fast ein bisschen Cocteau Twinsy) auf Tracks wie "還ラナイ声/通常" [19]. So entstehen treibende, kristalline Texturen, die entweder die Streicher oder pulsierende Synthesizer nur aufpeitschen.

Das Interessante sind für mich definitiv die Kontraste: Einerseits haben wir durchaus Orchestration, die etwas Klassisches an sich hat. Gesänge, Chöre, Streicher, Holzbläser. Doch dann bricht immer wieder etwas Elektronisches, Digitales durch den Mix, komprimiert und fordert diese klassische Atmosphäre des Erkundens heraus. Im Grunde steht es damit genau chiral zur postapokalyptischen Spielwelt von "NieR", in der eine verwaiste Zukunftsstadt, Robotern überlassen, Schritt für Schritt von der Natur zurückgeholt wird. Es gibt diese eine Stelle im Spiel, die eine Karnevalsparade beinhaltet, an der mich diese Gegenüberstellung absolut umgehauen hat. Aber: Wir bleiben hier ja ohne Spoiler.

Beste Tracks: "意味/無/ジュニーク・ニコール" [2], "遊園施設" [7], "還ラナイ声/通常" [19]

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