Quo vadis, Industrial? II
Uboa erinnert auf ihrem großartigen "Impossible Light" streckenweise an Pygmy Lush, fährt jedoch unter anderem auf "A Puzzle" blutige Industrialschlachten auf. Xandra Metcalfe ist mindestens so lohnend wie anstrengend. Vielleicht eher mit Freunden hören, macht auch Hartgesottenen weiche Knie.
A Place To Bury Strangers könnt ihr hier nachlesen, Chelsea Wolfe hier, The Bug hier, alle drei haben eure Aufmerksamkeit mehr als verdient und auf ihren neuesten Werken zumindest einige Tracks, die als Industrial durchgehen.
Hier zeigen wir stattdessen Tomasyn Hayes, nicht zu verwechseln mit dem Irish Folk-Gott Tommy Hayes und besser bekannt als LustSickPuppy. Die Dame hat bei Death Grips gut zugehört, aber ihr eigenes Ding daraus gemacht, dass ich unter anderem beim tollen "Empathy Reserved" primär als Industrial bewerte. Sie ist ein scheinbar unerschöpflicher Quell von geilen Industrial-Beats, und auch wenn ich ihre Delivery mag, wäre mit mehr Zusammenarbeit mit anderen Vokalisten bei ihr vielleicht sogar noch mehr drin. Auf "Carousel From Hell", auch 2024, war neben dem u.a. Song "Eviction" besonders geil.
Die schon erwähnten The Body blieben auch ohne Uniform nicht untätig und schnappten sich Dis Fig, und dass laut.de für die Dame eine Portrait-Seite hat, zeigt, dass ihr hier richtig seid. Vom Album "Orchards Of A Futile Heaven" ist der Titeltrack das Glanzstück. Der dröhnende Industrial der Körper werden exzellent gegen Chans Stimme ausgespielt.
Das hat doch Spaß gemacht! Es gibt noch eine erkleckliche Anzahl an Bands, die den Schnitt hier qualitativ (noch) nicht schaffen, aber großes Potenzial aufweisen: Motina an erster Stelle, Takkak Takkak sind auch zu erwähnen. Und ja, aus Deutschland fand ich alles fad und nicht erwähnenswert.
1 Kommentar
Die Uboa-Platte ist echt gut. Kann die aktuelle :10: empfehlen: https://10music.bandcamp.com/album/horror
Absolut eigenständiger Ansatz an das Genre.