Rave einfach immer On
Ende Juli kommt "Rave On" in die Kinos. Techno und Filme, zumal deutsche – na ja. Bei "Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt" waren die Musikszenen das langweiligste, "Berlin Calling" fand ich faul gemacht in seiner leeren Zirkularität. Was "Banger" mit Vincent Cassel bei seinen ganzen eigenen Problemen doch schaffte, das war die Motivation der Hauptfigur klarzumachen. "Rave On" basiert jedoch auf dem erzählerisch waghalsigen Sprung, dass die Ex-DJ-Hauptfigur ins "Game" zurückmöchte, und die einzige menschenmögliche Chance auf Erfolg darin sieht, dass ein alter Kumpel aka Technolegende auflegt und die sich daraus ergebende Nacht im Chaos endet. Protagonist DJ Kosmo schwankt so von Anfang an zwischen rationalem, reflektiertem Verhalten und kindlicher Naivität. Unvermeidlich im deutschen Kino ist die damit einhergehende Selbstfindung, die mich genauso wenig überzeugt hat wie die klischeebeladene Darstellung vom Feiern im Club, auch wenn diese Szenen echte Clubszenen einfingen.
Ich behaupte ja nicht, dass sie nicht echt seien; sie wirkten auf mich einfach nicht echt, weil sie wie die zu häufigen Traumepisoden mit dem Vorschlaghammer eine Verwirrung der Hauptfigur umrahmen, die aber erspielt werden hätte müssen. Die Musik im Film ist den kompetenten Händen von Ed Davenport anvertraut worden, eine gute Entscheidung. Sie überzeugt mit ihrer Qualität, wenn auch nicht immer mit ihrem Einsatz.
Besondere Ironie: Hauptdarsteller Aaron Altaras war mit seinem Bruder das DJ-Duo Alcatraz, wozu er wegen seiner Schauspielerei (in der er einen DJ spielt, get it?) aber nicht mehr kam. Unten hören wir uns den Bruder solo an.
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