Im Oktober hatte der Sänger ein Leipziger Hotel beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft sagt nun, das vorgeworfene Geschehen habe sich "tatsächlich so nicht ereignet."
Leipzig (jah) - Vor knapp sechs Monaten erregte Sänger Gil Ofarim Aufsehen, als er einem Leipziger Hotel offen Antisemitismus vorwarf. Nun hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen ihn erhoben – wegen Verleumdung.
Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021. In einem Instagram-Video beschuldigte Ofarim einen Hotelmitarbeiter, er habe ihn gegenüber anderen Gästen benachteiligt und anschließend aufgefordert, seinen Davidstern einzupacken, um einchecken zu können. Der angesprochene Mitarbeiter bestritt dies und erstattete Anzeige wegen Verleumdung, Ofarim selbst erstatte wegen "aller in Betracht kommenden Straftaten" ebenfalls Anzeige.
Nach langen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen den Mitarbeiter nun eingestellt und Ofarim wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagt. Laut übereinstimmenden Medienberichten teilte die Staatsanwaltschaft mit, das Geschehen, wie es Gil Ofarim in seinem Video schilderte, habe sich "tatsächlich so nicht ereignet".
Zeugenaussagen und Videoaufnahmen führen zum Urteil
Bereits direkt nach dem Vorfall waren Zweifel an den Aussagen des Künstlers aufgekommen. Es wurden in der Folge zahlreiche Zeugen vernommen und Videoaufnahmen analysiert, auch ein digitalforensischer Experte war involviert. Von den über 30 Leuten, die sich zum Zeitpunkt in der Hotellobby befanden, konnte die Polizei laut Staatsanwaltschaft keine Zeugen finden, die eine antisemitische Beleidigung wahrnahmen. Überwachungsvideo zeigen den Angaben zu Folge, dass Ofarim an dem Abend keine Kette mit einem Stern trug.
Landgericht Leipzig entscheidet über den Fall
Dementsprechend kam die Staatsanwaltschaft zum besagten Ergebnis, gegenüber dem der 39-Jährige sich jetzt verantworten muss. Der Fall wird nun ans Landgericht Leipzig übergeben, dass über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet.
Das Leipziger Hotel reagierte erleichtert auf die Neuigkeit: "Das gesamte Team des Hotels ist nach langen Wochen und Monaten über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft äußerst erleichtert", sagte Manager Andreas Hachmeister laut Sächsischer Zeitung. Ofarim und sein Management haben sich aktuell noch nicht zu den neuen Entwicklungen geäußert.
2 Kommentare mit 3 Antworten
Depp. Damit erschwert er nicht nur tatsächlich betroffenen Menschen das Leben, sondern spielt gleichzeitig auch noch den Populisten und anderem Gesinnungs-Gesocks in die Karten.
Das ist leider wahr. Am fragt sich was Ofraim da geritten hat. Andererseits bleiben trotzdem Zweifel, da sich trotz Videos, Zeugen, etc. letztlich nicht 100%ig klären lässt was tatsächlich passiert ist. Damit muss man aber in einem Rechtsstaat klarkommen. Sowohl Ofraim, als auch die Gegenseite.
Ja. Schwachmat. Hoffentlich wird er richtig kräftig verknackt. Schadenersatz für den unglücklichen hotel Mitarbeiter der eine wahrscheinlich schwere Zeit hatte, entgangener Umsatz der für das hotel zu zahlen wäre und am besten danach gleich der Rücktritt aller ihr Fähnchen traditionell blind und hirnlos in den Wind drehenden Politiker.
Populist/Gesinnungs-Gesocks gesichtet!
Die Vorwürfe sind haltlos.