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18 Karat

Wer ist das?
Das fragen wir uns auch. Wobei ... eigentlich nicht. Die Frage, die sich einem bei 18 Karat aufdrängt, lautet eher: Warum ist einer, der kein Interesse an, keinen Respekt vor und schon gar keinen Funken Liebe für die Kunst mitbringt, ausgerechnet Rapper geworden? Um Farid Bang und eine Horde meist minderjähriger Fanboys zu überzeugen, reichte es aber: Ersterer bot dem maskierten Kollegen bei seinem Label Banger Musik ein gutes Sprungbrett, letztere kaufen eifrig die Ergüsse des Dortmunders, obwohl es darauf nur um Geld, Gold und Gras geht und darum, wie krass kriminell 18 Karat doch sei. Bei nur etwas eingehenderer Betrachtung stellt sich dann heraus, dass sein "multikrimineller Lifestyle" sich im Grasticken erschöpft. Ein Vergehen mit einem Outlaw-Flavour knapp über Illegal-Filme-Streamen oder Am-Kiosk-umme-Ecke-Pornoheftchen-Klauen. Seine Klientel scheint die Diskrepanz jedoch nicht zu stören.

Warum die Zahl?
... aber die glauben ja jedes Ammenmärchen, das 18 Karat ihnen auftischt - zum Beispiel, dass sich sein Künstlername davon ableitet, dass seine Maske aus purem Gold sei, und das habe 18 Karat. Fragt mal einen Juwelier, ob das stimmt.

Am eigenen Maß gemessen: Da 18 nur 75 Prozent von 24 Karat sind (was pures Gold wäre), ist 18 Karat auch bestenfalls 75 Prozent seines Künstlernamens wert, also: etwa 13,5 / 18. Wohlwollend gerechnet.

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