Weil er einen toten Imam beleidigt haben soll, steht Shahin Najafi unter Polizeischutz.
Köln/Teheran (ebi) - Musik und Religion, das geht manchmal noch schlechter zusammen als Musik und Politik: Weil der in Köln lebende Rapper Shahin Najafi einen Imam aus dem neunten Jahrhundert beleidigt haben soll, habe der 92-jährige Großajatollah Ali Safi-Golpayegani eine Todes-Fatwa gegen ihn ausgesprochen, berichten deutsche Medien.
Die Lage scheint allerdings äußerst undurchsichtig: Sollte Najafis Song "Imam Naghi" tatsächlich eine Beleidigung darstellen, sei dies Gotteslästerung, lautet offenbar die ursprüngliche Botschaft des Geistlichen aus Teheran. Doch erst die iranische Presse hätte daraus ein Todesurteil abgeleitet, beruft sich die FAZ auf einen nicht genannten iranischen Religionsexperten.
Todesangst und Polizeischutz
In der Nummer werden soziale, politische und ökonomische Probleme in dem Land beklagt, schreibt der Spiegel. Auf dem Cover der CD-Single ist zudem eine Moscheekuppel in Form einer weiblichen Brust samt Regenbogenfahne zu sehen.
100.000 US-Dollar wurden derweil im Internet auf seinen Kopf ausgesetzt. Aus Angst vor radikalen Muslimen tauchte der seit 2005 in Deutschland lebende Musiker bereits vor einigen Tagen unter. Er erhalte "eingeschränkten Polizeischutz", teilte sein Manager mit.
Najafi will seine Arbeit fortsetzen
Die Lage sei "ernst", bestätigte das nordrhein-westfälische Innenministerium laut der Bild-Zeitung. Der 31-Jährige habe die Situation unterschätzt und niemanden beleidigen wollen, heißt es. Er wolle seine Arbeit fortsetzen.
Vorerst cancelte Najafi, der einst als politischer Aktivist aus dem Iran floh, aber eine geplante Europatour und stellte Strafanzeige wegen Aufrufs zum Mord.
29 Kommentare
Warum müsst ihr Bild.de zitieren, das ist doch traurig.
Warum müsst ihr Bild.de zitieren, das ist doch traurig.
hier... will ich nicht allzuviel dazusagen, um ja nichts falsches...also, man weiß ja nicht,wer da mitliest und ich möchte nicht in so eine Situation geraden. Nur soviel - da hätte er schon vorsichtig sein sollen, wenn schon solche Texte, dann über Kirche und Pfarrer und so (das hat Oomph! auch schon öfters gemacht und da gibt es auch keine Gefahr von Drohungen und so...); das Cover find ich schon sehr geschmacklos, sowas sollte man nicht machen, wenn er schon diesbezüglich was machen wollte, hätte er eine Nonne nehmen sollen, die kommen in Videos öfters vor. So will mich eigentlich nicht zuviel da aufhalten, wollte eigentlich nur verspätete Muttertagsgrüße an alle Muttis hier schicken und hoffe, ihr habt eure Muttis auch alle hochleben lassen gestern. Was jetzt wieder ja zu dem Thema im weitesten zu Hiphop passt (also, nicht zu dem Skandal, wo der ja fast selbst schuld ist, dass er sowas macht),sondern zu Hiphop allgemein, weil es da viele Songs über Muttis gibt und die Mütter sehr hochgehalten werden. Was unseren Müttern der Heintjesong 'Mama' war ist der heutigen Generation z.B. der Sido Song 'Mama ist stolz auch mich'.....
@oomphie (« zeuge, ich hoffe natürlich, dass ihm nix passiert, kann mir das irgendwie aber gar nicht so vorstellen, oder höchstens so ähnlich wie bei diesen dänischen Karikaturisten; aber irgendwie - weiß man ja heutzutage, dass man da sehr vorsichtig sein soll und lieber nix sagen und schreiben (dafür meine ich auch, wir sollten hier mit den Kommentaren vorsichgig sein), ich will mich dazu vorsichtshalber auch nicht mehr äußern. Wollte ja auch von Anwalt wissen, ob so ein Urteil da im Iran in Deutschland gültikeit hätte, warhscheinlich müsste man ihm ausliefern und das würde man glaub ich nicht tun. Er müsste halt so allgemein vorsichtig sein und sich allerorts entschuldigen, vielleicht hilft das was. »):
Ich geb' dir mal 'nen Tip du Blindgänger. Drück nur EINMAL auf "Kommentar abschicken" und drück dann die "F5" Taste. Dann müssen wir deine Scheisse auch nur einmal ignorieren.
Hey oomphie, hast du da eben tatsächlich einen Beitrag geschrieben ohne auch nur einmal ooomph zu erwähnen? Ab in die Ecke und schämen du Knecht. Zum Thema: Man muss schon echt Krass drauf sein sich mit solch etablierten Glaubenslobbyisten anzulegen, es gab ja bereits Beispiele die zeigten dass man ersnthaft um sein Leben fürchten muss. Ich könnte mir vorstellen dass ein junger (Rap)-Künstler da noch mehr Probleme bekommt weil er nicht nur die unzufriedenen sondern vor allem die Jugend erreicht und das ist für bestimmte religiöse Zirkel ein Jagdgebiet dass sie nicht teilen wollen.
hätte er sich mal mehr wie deso dogg verhalten!