laut.de-Biographie
Noah And The Whale
Lange bevor die Folk-Rock-Welle à la Mumford And Sons und Bombay Bicycle Club so richtig ins Rollen kommt, entdeckt eine andere Londoner Band dieses Musikgenre für sich. 2006 kommt es zur Gründung von Noah And The Whale mit den Brüdern Charlie (Gesang, Gitarre) und Doug Fink(Schlagzeug), Charlies Freundin Laura Marlin(Gesang), Urby Whale(Bass, Xylophin) und Tom Hobden (Violine).
Die Geschichte hinter dem Namen basiert auf dem Film "Der Tintenfisch Und Der Wal" sowie dessen Regisseur Noah Baumbach. "Dieser Film ist eine Art Coming-Of-Age-Film. Es geht um zwei Brüder, die durch die Scheidung der Eltern traumatisiert sind und wie sie damit im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Weise umgehen", so Charlie.
Die Londoner sind zu diesem Zeitpunkt allesamt Anfang zwanzig und klingen sehr verspielt: Pfeifkonzerte, Ukuleles und folkige Violinen sorgen für ein äußerst lebhaftes Klangbild. Sie zählen Künstler wie Lou Reed, Tom Petty, Wilco, Tom Waits und Neil Young zu ihren Einflüssen.
Mit einem großen Instrumentarium machen sie sich 2007 auf den Weg, Festivalbesucher zu erfreuen. Ihr Talent bleibt nicht unentdeckt und sie landen prompt beim Indie-Label Young And Lost Club, bevor sie zum Major Universal wechseln. Dadurch wird der Erfolg eindeutig größer und nach einigen Singles veröffentlichen die fünf das erste Album "Peaceful, The World Lays me Down". Die von einer Ukulele belebte Single "Five Years Time" erreicht Platz sieben der britischen Charts.
Mittlerweile hat Laura Marling sich auch als Solokünstlerin etabliert und findet keine Zeit mehr, Noah And The Whale weiterhin zu unterstützen. Sie verlässt die Band. Ein Jahr später trennt sie sich von Gitarrist Charlie, kommt aber kurz darauf mit Marcus Mumford von Mumford And Sons zusammen.
Auch das zweite Album lässt nicht lange auf sich warten: Mit "The First Days Of Spring" erscheint eine eher in die Indierock-Richtung tendierende Platte, die melancholischer als das Debüt ausfällt. Das britische Magazin The Guardian wählt es auf Platz sieben der besten Alben des Jahres 2009.
Charlie Fink besingt darauf größtenteils die Trennung von Laura Marling. Dass die Platte intime Einblicke in sein Innerstes gewährt, findet er angemessen: "Ich mag es nur nicht, wenn alle immer versuchen, irgendwas über mein Leben rauszufinden. Es ist wahrscheinlich ein ganz natürlicher Instinkt, aber ich verstehe nicht, was so wichtig daran ist. Wenn man ein Künstler ist, kommt es darauf an was man macht, und das verlangt natürlich einen gewissen Grad an Ehrlichkeit."
Für die Platte dreht die Band extra einen Kurzfilm, der die elf Songs des Albums in eine durchgehende Handlung verpackt. "Wir wollten unbedingt mal einen Film drehen und das ganze Album in einen Gesamtzusammenhang bringen, indem man nicht jeden Song als einen einzelnen, sondern als Teil eines Ganzen ansieht", so Charlie.
Als sie gerade beginnen, an Popularität zu gewinnen, verlässt ein weiteres Mitglied die Band: Doug Fink will sich lieber auf seine medizinische Karriere konzentrieren. Er wird zwei Jahre lang von Schlagzeuger Jack Hamson ersetzt, dann folgt Michael Petulla auf den Sitz hinter den Drums.
Mit "Last Night On Earth" landen die Jungs deinen großen Erfolg: Die Platte erhält sogar Platin-Status. Einige Songs aus dem Album finden sich auf den Soundtracks amerikanischer Fernsehserien oder Werbespots wieder und vergrößern dadurch die Bekanntheit der Band noch mehr.
Auch wenn sie sich als visuelle Band bezeichnen, drehen Noah And The Whale diesmal keinen Film zum Album. Carlie erklärt das wie folgt: "Ein Song erlaubt dem Zuhörer, sich eine eigene Geschichte zu dem Lied auszudenken, seine Phantasie wird angeregt und er hat einen viel größeren Interpretations-Spielraum. Und bei diesem Album wollte ich, dass der Hörer seinen eigenen Film schiebt."
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