laut.de-Biographie
Ono
Er leistet Pionierarbeit im deutschen Hip Hop, entdeckt und fördert den King of Rap, tourt mit internationalen Größen ... doch Ono kennt auch die Schattenseiten, die Geschäft und menschliche Psyche bereit halten.
In den 1990ern wird Ono Ngcala als eine Hälfte des Wuppertaler Hip Hop-Duos Walkin' Large bekannt. Die gründeten sich ursprünglich zwar zu sechst unter dem Namen Walkin' Large Like Bigfoot. Übrig bleiben aber nur Ono und DJ Ara, die ihren englischsprachigen Rap auf den Alben "Riverside Pictures" und "Self" veröffentlichen.
Auf "Riverside Pictures" befindet sich ein Feature mit Jeru the Damaja: die erste Kollaboration eines amerikanischen und eines deutschen Rappers. Ein Stück deutsche Rap-Geschichte, wenn auch mit dem gewissen Kleingeld erkauft, wie Ono später verrät.
Zudem entdeckt er einen Berliner Rapper namens JUKS, der bald als Kool Savas zu Ehren kommen soll, und gründet mit ihm die Gruppe Basic Elementz. Die veröffentlicht aber nie ein Album.
1999 erreicht "Boy Meets World" mit Brixx, die Single des zweiten Walkin'-Large-Albums "Self", Platz 50 in den deutschen Charts und hält sich dort für sieben Wochen. Das dazugehörige Musikvideo zeigt die "Klasse von 95" beim Feiern in der Wuppertaler Schwebebahn: Stieber Twins, Curse, Max Herre und etliche mehr sind dabei.
Keine Frage: Walkin' Large haben ihren Platz in der deutschen Hip-Hop-Szene. Ono alleine ist ebenfalls gefragt. Er geht mit The Roots, House of Pain, Mobb Deep und Freundeskreis auf Tour.
Doch der Höhenflug hält nicht an. "Ich habe damals den Bezug zur Realität verloren", sagt Ono bei "Kunst & Kopfkrieg". Er verfällt dem Drogenkonsum, paranoide Schizophrenie bricht aus, er wird in die Psychiatrie zwangseingewiesen. Walkin' Large lösen sich auf, Wuppertal verliert einen seinen Hip Hop-Helden.
Für Ono startet ein neuer Lebensabschnitt in Berlin, mit neuen musikalischen Projekten: Er beginnt, vermehrt hinter den Kulissen zu arbeiten, ist als Künstler- und Bandbetreuer tätig, und auch als Songtexter, etwa für Seeed.
Musik macht er noch immer, sein erstes Solo-Album "Heavy Rawtation" erscheint 2005. Außerdem gründet er mit San Gabriel und Walera die Gruppe Data MC, für die er auf elektronischen Beats auf den zwei Alben "Data Invasion" und "Daily Mirror" rappt.
Als Solo-Künstler Ono-Sizo veröffentlicht er die EP "The Craze Won't Fade", 2019 erscheint das Solo-Album "Starlight".
"Mir ist bewusst geworden, dass ich der geborene Schreiber bin", fasst Ono die Erkenntnisse während seiner Therapien zusammen. Abgeschlossen hat er jedoch noch lange nicht: "Ich arbeite immer noch an mir."
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