Porträt

laut.de-Biographie

Pigeon John

Wer es schafft, dass sich Tanz-Legenden wie Gene Kelly und Donald O'Connor auf der Rückbank eines VW Jettas wild schunkelnd zu einem seiner Songs bewegen und dem "Sitting Dance" huldigen, der kann sich nicht nur dem Applaus eines großen Automobilkonzerns sicher sein, sondern auch einer globalen Öffentlichkeitswahrnehmung, die der Karriere als Musiker Tür und Toren öffnet.

Bis es zu besagter Kollaboration kommt, ist es für John Kenneth Dunkin alias Pigeon John aber ein weiter Weg: Im ländlichen Nebraska geboren, zieht er als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Los Angeles und wächst unter der musikalischen Beschallung von Madonna, Phil Collins, Beastie Boys oder De La Soul auf.

Bereits früh entwickelt er einen Hang zu den beiden Letztgenannten und frönt neben seiner Leidenschaft für das Skateboard zunehmend der fürs Rappen. Bereits mit zwölf Jahren schreibt er seinen ersten Song. Von nun an hat er nur noch ein Ziel vor Augen: die Bühne.

Im Los Angeles der neunziger Jahre bietet sich für einen aufstrebenden Rapper mit Drang nach oben vor allem das legendäre Good Life Cafe an. Unter den kritischen Augen und Ohren des Publikums geben sich hier allabendlich Freestyler, Rapper und MCs die Klinke in die Hand, um die Zuschauer zu begeistern und sich und seine Talente vorzustellen.

Des Öfteren hallt ihm Unmut entgegen, und nicht selten ertönt das vernichtende Publikumssignal "please pass the mic", was so viel bedeutet wie "Pack deine Sachen, der Nächste bitte!". Viele später erfolgreiche Leidensgenossen wie Kurupt, Snoop Dogg oder auch Jurassic 5, den Black Eyed Peas, Aceyalone und Freestyle Fellowship gingen durch diese Kaderschmiede. Genau wie jene, lässt sich auch Pigeon John nicht entmutigen und setzt sich schließlich mit seinem humoristischen, intelligenten und hintergründig-ironischen Rap-Stil durch.

Der Weg ist geebnet, und so kommt es im Jahr 2001 mit "Pigeon John Is Clueless" zur ersten Full-Length-Veröffentlichung des Rappers. Bis ins Jahr 2007 folgen fünf weitere Alben, die zwar allesamt recht ordentliche Reviews seitens der amerikanischen Presse erhalten, den Wahl-Kalifornier aber nicht ganz in Reichweite des angestrebten Rap-Olymps hieven. Stattdessen tourt er quer durch die Staaten und zurück, modelt nebenbei und tingelt durch Rap-Radiosender und TV-Shows.

Im Juni 2011 wagt er sich mit der Single "The Bomb" und dem Album "Dragon Slayer" erstmals über den großen Teich. Er verzichtet diesmal komplett auf jegliche Art von Samples und spielt und bearbeitet alle Instrumental-Passagen selbst:

"Es ist ein komplett neues Unterfangen. Der Prozess ist größer als alles, das ich bis dahin gemacht habe: Ich bin nicht nur der Autor meines Buches, ich bin auch mein eigener Lektor. Die Platte lässt meine Musik für mich in einem völlig neuen Licht erscheinen. Ich liebe es."

Alben

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