laut.de-Biographie
Ritter Lean
Der Berliner Schauspieler und Indie-Rapper Ritter Lean verwandelt ADHS in treibende, rohe Kunst – zwischen Selbstironie und Selbstoffenbarung. Er ist Atze, Schauspieler, sensibler Provokateur, und eine der spannendsten Neuentdeckungen im deutschen Indie-Rap: Ritter Lean, bürgerlich Adrian Julius Tillmann, geboren 1997 in Berlin, betritt 2023 als Musiker die Bühne und bringt dabei etwas mit, das der Szene oft fehlt: Haltung, Humor und Herz.
Seine musikalische Reise beginnt spät, aber nicht zufällig. Bekannt wurde Tillmann zunächst als Schauspieler, etwa in der Netflix-Serie "Biohackers" oder BBCs "World on Fire". Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf". Doch in ihm steckte mehr als Kameraarbeit: eine Stimme für Texte zwischen Absturz und Erkenntnis.
Unter dem Pseudonym Ritter Lean – eine augenzwinkernde Anspielung auf das ADHS-Medikament Ritalin – veröffentlicht er 2023 seine Debütsingle "Einsame Insel". Der Sound ist ungeschliffen, das Storytelling lebendig wie ein Berliner Späti-Smalltalk um 4 Uhr früh. Schnell folgen weitere Tracks und zwei EPs: "Auch ein Atze muss mal weinen" und "Ob ein Atze fliegen kann", die den Spagat zwischen Feierwut und Gefühlskoller meistern.
Seine Songs tragen Titel wie "Dua Lipa", "Outfit Check", "HUSO" oder "Bienenstich" – sie klingen nach Ironie, sind aber oft tieftraurige Liebeslieder in Partygewand. Ritter Lean macht Musik für Leute mit Glitzer und Konfettiresten in den Tränen.
Früh steht ihm ein alter Freund zur Seite: Ski Aggu, der nicht nur als Feature-Gast bei Tracks wie "HUSO" oder "NPCs" auftaucht, sondern dem Lean einst auch Mut machte, Musik zu releasen. Was als SoundCloud-Experiment beginnt, wird schnell zur Karriere. Ritter Lean performt 2024 seine erste eigene Tour vor 6.000 Fans, supportet Ski Aggu vor 50.000 Menschen und spielt Festivals wie Splash!, Hurricane und Southside.
Genrefrei und gefühlsstark: Ritter Leans Musik lässt sich nicht leicht einsortieren – irgendwo zwischen Indie, Pop, Electro, Rap und Selfmade-Melancholie entsteht ein Sound, der sich weigert, glatt zu klingen. Er selbst beschreibt seine Musik als Mischung aus "Tanzen und Nachdenken". Und genau das trifft es.
Sein Album "Stell Dir Vor" erscheint 2025 und chartet direkt auf Platz 5. Mit ihm beweist Lean endgültig, dass er mehr ist als ein Schauspieler mit Nebenprojekt.
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