Mit dem Denkmal System Of A Down machte Serj Tankian den Metal fitt fürs neue Jahrtausend. Mit "Elect The Dead" und seinen Nachfolgern bricht er einen faszinierend ekletischen Stilmischmasch im zappaesken Duktus vom Zaun. Zusammen mit dem Parallel-Album "Orca" geht Tankian auf "Jazz-Iz Christ" nun …
"Ach, ich glaube, dass der Jazz eigentlich fertig ist. Das ist nicht negativ gemeint, aber in der künstlerischen Entwicklung ist er wohl durch. So, wie man sich die Klassik heute anhört - Haydn, Mozart, Beethoven, das ist auch eine 'fertige' Sache. Die man hören kann, ohne dass sie sich ständig verändert. Höchstens nur Kleinigkeiten. Da ist also der eigentliche Jazz, dann kam Freejazz - der völliger Blödsinn ist, ich habe lieber geordnetes Chaos - und ich bleibe dabei, das der Jazz in der Entwicklung beendet ist. Aber die Leute ihn dennoch immer wieder hören wollen - zumindest hoffe ich das." Paul Kuhn im laut.de-Interview mit Artur Schulz.
Ansonsten finde ich das Album okay, aber weit von dem hier erwähnten Zappa entfernt. Dafür sind die Songstrukturen wie bei "End Of Time" einfach zu langweilig und vorhersehbar. Wahrscheinlich würde man gar nicht auf den Vergleich kommen, würde Serj nicht mit Outfit und Habitus so zwanghaft drauf pochen.
Sorry - aber das Kuhn-Zitat kann man so doch nicht stehen lassen! Klassik ist 'fertig'? Was ist mit Pierre Boulez, Salvatore Sciarrino oder gar Frank Zappa (The Perfect Stranger [1984])...?
Richtig, natürlich sind die meisten Variationen der bekannten Schemata schon abgegrast, aber das gilt mehr für das Tonmaterial, das einfach nicht unbegrenzt vorhanden ist. Hinsichtlich Rhythmus und Sound aber gibt es weiterhin genügend neue Ideen, z.B. in der Verbindung von Jazz mit Hip-Hop Elementen wie bei Robert Glasper, Flying Lotus oder Badbadnotgood.
Bei diesem Album nun kann ich die Begeisterung des Anwalts überhaupt nicht nachvollziehen. Die Arragements ersticken in ausgelutschten Klischees, die zugegebenermaßen manchmal ganz nett kombiniert werden. Wahrscheinlich hat er recht - ein gutes Album für Leute die keinen Jazz hören (und das ist nicht abwertend gemeint), für mich 2-3/5. Wer "mehr" Jazz verträgt für den wäre vielleicht Fieldwork was: innovativ, dunkel, atmosphärisch und virtuos (besonders der Drummer) http://www.youtube.com/watch?v=snouzsTbF7M
Naja, Jazz mit Hip Hop-Elementen zu verbinden ist jetzt auch nicht gerade die allerneuste Erfindung. Die letzte Gasper fand ich zum Teil gelungen, zum Teil ein wenig zu sehr aufgeräumter Teehaus-Jazz. Aber natürlich kann man in der Verbindung mit anderen Musikrichtungen immer noch etwas neues herauskitzeln, in jedem Genre. Und vielleicht gerade und ganz besonders im Jazz. Mit Fieldwork werde ich mich bei Gelegenheit mal auseinander setzen, hat was.
Mit dem Denkmal System Of A Down machte Serj Tankian den Metal fitt fürs neue Jahrtausend. Mit "Elect The Dead" und seinen Nachfolgern bricht er einen faszinierend ekletischen Stilmischmasch im zappaesken Duktus vom Zaun. Zusammen mit dem Parallel-Album "Orca" geht Tankian auf "Jazz-Iz Christ" nun …
Er hält sich für brilliant, dabei ist er eigentlich nur größenwahnsinnig. Habs mehrfach im Stream gehört - schwach, ganz schwach.
"Ach, ich glaube, dass der Jazz eigentlich fertig ist. Das ist nicht negativ gemeint, aber in der künstlerischen Entwicklung ist er wohl durch. So, wie man sich die Klassik heute anhört - Haydn, Mozart, Beethoven, das ist auch eine 'fertige' Sache. Die man hören kann, ohne dass sie sich ständig verändert. Höchstens nur Kleinigkeiten. Da ist also der eigentliche Jazz, dann kam Freejazz - der völliger Blödsinn ist, ich habe lieber geordnetes Chaos - und ich bleibe dabei, das der Jazz in der Entwicklung beendet ist. Aber die Leute ihn dennoch immer wieder hören wollen - zumindest hoffe ich das." Paul Kuhn im laut.de-Interview mit Artur Schulz.
Ansonsten finde ich das Album okay, aber weit von dem hier erwähnten Zappa entfernt. Dafür sind die Songstrukturen wie bei "End Of Time" einfach zu langweilig und vorhersehbar. Wahrscheinlich würde man gar nicht auf den Vergleich kommen, würde Serj nicht mit Outfit und Habitus so zwanghaft drauf pochen.
toll, das paul kuhn-zitat. das kann man auf so einige musikrichtungen anwenden.
Eine angekifft zerlaufene Funkgitarre... alleine für diese geniale Beschreibung muss ich mal in das Album reinhören
hat das label bei youtube reingestellt
http://www.youtube.com/watch?v=q9Bw9cKRyN4
Gefällt mir nicht.
Mich deucht, Jazz-Alben werden vom Anwalt immer hochgejazzt.
Was sagt Kanye West eigentlich dazu, dass man seinen Albumtitel kopiert?
Sorry - aber das Kuhn-Zitat kann man so doch nicht stehen lassen! Klassik ist 'fertig'? Was ist mit Pierre Boulez, Salvatore Sciarrino oder gar Frank Zappa (The Perfect Stranger [1984])...?
Der besagte Zappa sagte auch schon: "Jazz isn't dead, it just smells funny."
Diesen fast schon verwesenden Geruch konnte seitdem noch niemand übertünchen.
Würde ich so auch nicht sagen. e.s.t. ist jetzt auch noch nicht soo lange her.
Richtig, natürlich sind die meisten Variationen der bekannten Schemata schon abgegrast, aber das gilt mehr für das Tonmaterial, das einfach nicht unbegrenzt vorhanden ist. Hinsichtlich Rhythmus und Sound aber gibt es weiterhin genügend neue Ideen, z.B. in der Verbindung von Jazz mit Hip-Hop Elementen wie bei Robert Glasper, Flying Lotus oder Badbadnotgood.
Bei diesem Album nun kann ich die Begeisterung des Anwalts überhaupt nicht nachvollziehen. Die Arragements ersticken in ausgelutschten Klischees, die zugegebenermaßen manchmal ganz nett kombiniert werden. Wahrscheinlich hat er recht - ein gutes Album für Leute die keinen Jazz hören (und das ist nicht abwertend gemeint), für mich 2-3/5. Wer "mehr" Jazz verträgt für den wäre vielleicht Fieldwork was: innovativ, dunkel, atmosphärisch und virtuos (besonders der Drummer)
http://www.youtube.com/watch?v=snouzsTbF7M
Unkoordinierter Bullshit.
Naja, Jazz mit Hip Hop-Elementen zu verbinden ist jetzt auch nicht gerade die allerneuste Erfindung.
Die letzte Gasper fand ich zum Teil gelungen, zum Teil ein wenig zu sehr aufgeräumter Teehaus-Jazz. Aber natürlich kann man in der Verbindung mit anderen Musikrichtungen immer noch etwas neues herauskitzeln, in jedem Genre. Und vielleicht gerade und ganz besonders im Jazz.
Mit Fieldwork werde ich mich bei Gelegenheit mal auseinander setzen, hat was.
Da höre ich schon aus Prinzip nicht rein. Und ich bin für jede Musik offen.
@MusicLoars (« Da höre ich schon aus Prinzip nicht rein. Und ich bin für jede Musik offen. »):
wärst du auch so gnädig uns zu sagen warum oder bockst du nur?