Smashing Pumpkins - " Adore"

Das letzte Erfolgs-Album der Smashing Pumkins "Mellon Collie And The Infinite Sadness" liegt schon ein paar Jahre zurück - bei der Veröffentlichung einer neuen Platte war klar, daß sich die Kritiker mit hohen Erwartungen darauf stürzen werden. Und keiner (bzw. nur wenige Immer-alles-besser-Wissende) wurde von Billy Corgan enttäuscht. Im Gegensatz zu Prodigy, Garbage, U2 und vielen, vielen anderen haben es die Smashing Pumpkins verstanden, keinem Trend hinterher zu rennen und trotzdem nicht langweilig und abgelutscht zu klingen.

Adore ist ein Epos, eine Weiterentwicklung von Songs wie "1979", "Tonight, Tonight" oder "Thirty-Three". Billy Corgan hat einen großen Schritt gemacht, einen mutigen. Weg mit den trällernden, wütenden Gitarren-Riffs, statt dessen der orgienhafte Einsatz von Steicher- und Pianoklängen. Mystisch, elegisch, pathetisch - kontrollierte Emotionen mit gelegentlichen verhaltenen Ausbrüchen - dieses Album kommt daher, als sei es die Personifizierung von Corgans Weltflucht. Und alle Smashing Pumpkins-Fans merken es und fühlen mit.

Billy Corgan machte noch einen weiteren Schritt: nach dem eher unfreiwilligen Weggang des Schlagzeugers Chamberlin wurde dieser (nach endlosem Probetrommeln diverser amerikanischer Percussion-Künstler) als unersetzbar erklärt und konsequenterweise durch eine Machine, sprich, einem Drum-Computer ersetzt. Auf "Adore" rückt somit das Schlagzeug dezent in den Hintergrund und unterstützt dadurch die wunderschöne Wirkung dieser Platte.

"Adore" ist trotzdem keine pure Melancholie, "Adore" ist zwar wie Regenwetter, aber eben kein Wintergewitter, sondern viel eher ein warmer, erfrischender Sommerregen. KAUFZWANG!