laut.de-Biographie
Supershirt
"Früher waren sie krank und blass, doch das ist vorbei. Als Faxe System und Tim Brenner im Jahr 2006 bei einem sonntäglichen Strandspaziergang in ihrer Heimat die Teitmaschine entdecken, verändert sich ihr Leben dramatisch." So jedenfalls erklärt das Duo selbst seine Entstehung. Die Mission seitdem: Teitness unter die Menschen bringen.
Hinter Supershirt stecken Henry Witt (Faxe System) und Hendrik Menzl (Tim Brenner). Die beiden Rostocker lernen sich ungefähr im Jahr 2000 am "Gymnasium an der Rostocker Heide" kennen. Ihre anfänglichen Versuche als Hip Hop-Band Halbe Hemden verläuft sich nach einer Vinyl-EP-Veröffentlichung wieder. Denn musikalisch bewegen sie sich nicht nur in diesem Bereich. Die beiden Musiker bringen auch Elektro und Drum'n'Bass in ihren Sound mit ein.
Ab 2006 entsteht so ihr Supershirt-Debüt "Du Bist Super", das im Folgejahr erscheint. Ihren Stil irgendwo zwischen Pop, Electro-Clash und Hip Hop bezeichnen Supershirt selbst als AlkoPop. Kein Wunder, bei zwei "besoffenen Computernerds, harmonisch wie ein Hupkonzert".
Nach einer Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz beginnen Witt und Menzl mit den Aufnahmen an einem neuen Album. "8000 Mark" erscheint im Oktober 2009. Ihre Mission führt Supershirt im Anschluss erneut durch Deutschlands Clubs. Was kostet eine Konzertkarte? 8000 Mark?! Nein, denn das wäre nicht teit.
Das Duo kann sich vor der Fülle neuen Songmaterials kaum retten und verpackt den überschüssigen Output noch im Dezember desselben Jahres in ihrer "Nachtjacke EP". 2010 ist dann wieder Gassengehaue angesagt, sprich Tour-Alltag. Dafür steht ab sofort aber ein drittes Männlein mit auf der Bühne. Timo Katze, der anfangs provisorisch an der Gitarre aushilft, wird schon bald offizielles Mitglied Nummer drei. Und zum Triumvirat erweitert, zieht es die Herren schon bald vom beschaulichen Rostock in den Schmelztiegel der Bundeshauptstadt.
Dort entern Supershirt wieder das Studio um mit den neuen Label-Kollegen von Captain Capa die Split-EP "Tote Tiere" einzuspielen. Fortan scheut die Combo den Trubel, um sich in aller Ruhe auf den nächsten Langspieler zu fokussieren. "Kunstwerk" lautet schließlich der Titel des 2011er Drittwerks und behandelt neben vielen anderen Topoi in "90 Seconds Of Fame" auch in gewohnt ironischem Unterton die neue Hipster-Heimat. Die beigefügten Gitarren-Klänge unterfüttern zudem das Rave-Staccato und fasern den verqueerten Sound weiter aus. Dennoch steht vor allem Text-Kunst und Trash im Vordergrund. "Kunstwerk" wird im Nachhinein als das Opus Magnus und die wohl rundeste LP in der Band-Historie der Shirts angesehen.
Doch jäh, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt, werfen die drei crazy Dudes die Flinte ins Korn. Nicht allerdings ohne 2014 mit dem letzten Ausrufezeichen, der EP "Der Vierte Affe" nochmals eine letzte Sammlung kruder Original-Supershirt-Songs in den Äther zu schießen. Oder mit den Worten des Labels "eine Arschbombe in das leergepumpte Freibad, das wir Gesellschaft nennen" zu machen. Mit diesen Stücken im Gepäck begibt sich das Dreigespann schließlich noch auf eine Abschieds-Tournee, um den Lieblings-Locations ein letztes Mal zu huldigen. Was haben Supershirt der Nachwelt letztlich hinterlassen? Neben einem angefertigten, als Foto auf Facebook geposteten Grabstein, der das Ableben der Band besiegelt, vor allem natürlich eines: Teitness!
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