Porträt

laut.de-Biographie

Supreme Beings Of Leisure

Los Angeles, 1998: Kiran Shahani und seine Frau schauen Fernsehen. Kiran ist Bassist in einer Band mit seinen Kumpels Rick Torres (guit) und Ramin Sakurai (keys). Ihren Namen Oversoul 7 mussten die Jungs gerade an den Nagel hängen, da ein ortsansässiger Künstler unter dem selben Namen musiziert. Das weiß auch Kirans Frau. Auf der Mattscheibe läuft an diesem Abend eine Tier-Doku und als der Sprecher plötzlich den Löwen als "supreme being of leisure", als höheres Freizeitwesen bezeichnet, findet Kirans Frau das einen prima Bandnamen. Auch Kiran ist schließlich ihrer Meinung und so kommt es, dass er als Gegenleistung für diesen Geistesblitz zum Geschirrspülen in die Küche geschickt wird.

Nun behaupten manche, auch der Laid Back-Sound der Supreme Beings Of Leisure eigne sich am besten als Hintergrundmusik zu jener Beschäftigung, oder wahlweise zum Chillen. Zusammen mit der Songwriterin Geri Soriano-Lightwood verarbeitet das frühere Trio ihre Acid Jazz-Vorlieben und bindet sie in einen modernen Mix aus Elektronik und programmierten Beats ein. Ex-Island-Boss Chris Blackwell hört die ersten Beiträge auf Compilations und signt den lässigen Vierer für sein Label Palm Pictures. Blackwell legt der Band auch nahe, sich auf das Medium Internet als Promotion-Instrument zu stürzen. Schon bald ist der aufwendige Flash-Auftritt online und die Band stellt haufenweise Downloads, Interviews und Webcasts ins Netz.

Der smoothe Sound der Freizeit-Nerds steht und fällt mit dem lieblichen Organ von Miss Soriano-Lightwood. Das recht poppige Debutalbum, das 2000 in den Staaten erscheint, kreuzt Breakbeats mit Banjo-Klängen ("Sublime"), spult Vocoderstimmen über einen Jazz-Saxophon-Trip ("Under The Gun") oder fügt ein E-Gitarrenlick mit Streichersamples und soft pumpenden Technobeats zusammen, um einen lieblichen Popsong ("Strangelove Addiction", Single) zu gebären. Die Stilvielfalt der Tracks hebt das Quartett von naheliegenden Vergeichen mit Morcheeba (positive vibes) und Portishead (Schwermut) ab, dennoch kommt einem deren atmosphärisches Klangbild öfters in den Sinn.

Seit Frühjahr 2001 ist die tanzbare Melancholie auch in Deutschland auf CD erhältlich. Produziert hat das Ding Tom Rothrock, der schon bei Becks Debutalbum und den Foo Fighters am Mischpult stand. Wer in seiner Freizeit den Chill-Faktor vermisst, sollte den Supreme Beings Of Leisure eine Chance geben.

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