laut.de-Biographie
The Bravery
"Number 1 promising act of 2005", sagt der Kritikerpoll der BBC.
Geht noch mehr? Für The Bravery wohl schon. Eine Band, die sich 'brave' - mutig - nennt, weil sie "keine Angst haben wollen", wie so viele andere ihrer Generation. Die meisten Leute in ihrem Alter würden denken, sie seien nichts wert. So wollten sie nicht enden, erklärt Frontmann Sam. Darum kam es zu jener Band: The Bravery.
Sam Endicott (Gesang, Gitarre) wächst in Bethesda/Maryland, in der Nähe von Washington DC auf. Genau so nahe wie die Hauptstadt der USA liegt da der Musikgeschmack: Postpunk. Sams erklärte Lieblingsband ist Fugazi. Diese Vorbilder sollen sich später im Druck hinter der Musik und in der Einstellung der Band widerspiegeln.
Endicott studiert am liberalen Kunst-College Vassar nördlich von New York City. Er versucht sich in Bands mit klingenden Namen wie Skabba The Hutt oder El Conquistador am Bass. Nachdem er 1999 seinen Abschluss erlangt, zieht er in die nahe, brodelnde Großstadt.
Auch sein Kommilitone John Conway (Keyboards) kommt nach NYC. 2003 beginnen sie an Stücken zu schreiben und diese an einem alten iMac zusammen zu fummeln. Die beiden sind ehrgeizig: Für 7.000 Dollar wollen sie ein Album produzieren. Ihre ersten Aufnahmen im Kasten, suchen die Jungs nach weiteren Bandmitgliedern. Sie finden Anthony Burulcich (Drums), Michael Zakarin (Gitarre) und dessen Studienkollegen Mike Hinder. Letzterer soll den Bass übernehmen, hatte das Instrument allerdings noch nie in der Hand. Er sieht das als Experiment. Ein verdammt erfolgreiches, wie sich noch herausstellen soll.
Im Oktober 2003 kommt ein gewisser Pete Galli am Proberaum der Band vorbei. Er bleibt stehen: die Musik, die aus den Türen dringt, fasziniert ihn. "Hoffentlich sind das keine hässlichen Fettsäcke", soll sein dringlichster Gedanke in dem Moment gewesen sein. Als er die fünf hübschen Burschen dann zu Gesicht bekommt, ist es um ihn geschehen. Diese Band muss er managen. Er setzt sich mit den Jungs zusammen. Gemeinsam überlegen sie sich einen Schlachtplan, der vor allem eins vorsieht: Konzerte geben. Live-Erfahrung zu bekommen sei nun das wichtigste. Immerhin hat die Band zu diesem Zeitpunkt noch nie vor Publikum gespielt. Ihren ersten Gig bestreiten sie am 25. November 2003 im Stringer Club in Williamsburg, dem Hipster-Bezirk von Brooklyn.
Während sie ihre Live-Qualitäten ausbauen, beginnen ihre Songs via MySpace.com im Internet zu kursieren. Im Frühjahr 2004 folgt ihr entscheidender Gig in Arlene's Grocery/New York. Der Laden ist voll mit Damen und Herren aus der Musikindustrie. Ein Kampf um The Bravery entsteht. Ende April 2004 unterschreibt die Band bei Island/Universal.
Wie alle anderen New Yorker Bands gehen auch The Bravery den Umweg über England. Mit einer EP im Gepäck verkaufen sie die Tour komplett aus. Noch bevor Ende März 2005 ihr erstes, selbstbetiteltes Album auf der Insel erscheint, hat die Band eine zweite Tour vollständig ausverkauft. Eine Co-Headliner-Tour mit Ash folgt in den USA. In Deutschland erscheint das Album "The Bravery" seltsamerweise erst am 1. August, zuvor konnte man die "personifizierte Geltungssucht" (FM4) aber schon zweimal (!), nämlich im April und im Juni, auf deutschen Bühnen anschmachten.
Auch der Rest des Jahres verläuft erfolgreich: Der italienische DJ Benny Benassi remixt "Unconditional", Girls On Top-Mastermind Richard X versucht sich an "Fearless" und Depeche Mode laden das Quintett im November zu einigen Shows als Support ihrer US-Tour ein.
Das Jahr 2006 verbringt die Combo größtenteils in Proberäumen und Studios, mit Ausnahme einiger Shows in Brasilien, Chile und Argentinien. Dann erfährt man die etwas überraschende Neuigkeit, der neue Sound klinge weniger elektronisch, dafür mehr nach den Ramones und den Rolling Stones. O-Ton Endicott: "We did it to death a little bit. We were a little sick of it. We went so synth-crazy that it got a little boring to us. It was more like, what does an acoustic piano sound like or what are real organ sounds? That stuff was more exciting to us."
Das neue Album trägt den Namen "The Sun And The Moon" und weist mit Brendan O'Brien einen ausgewiesenen Gitarren-Fachmann (Pearl Jam, Rage Against The Machine) als Produzenten aus. Anfang September erscheint die Platte hierzulande und lässt Endicotts Prophezeiungen Taten folgen.
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