laut.de-Biographie
Tokyo Black Star
Tokyo Black Star sind die beiden Produzenten Alex Prat und Isao Kumano. Die repräsentativen Aufgaben, die das Musikgeschäft mit sich bringt, nimmt Alex war. Isao tritt in der Öffentlichkeit dagegen kaum in Erscheinung - es sei denn bei Liveauftritten des Duos.
Viel wohler fühlt sich der Toningenieur im Studio, umgeben von allerlei Klangerzeugern, Samplern, Effektbanken und dergleichen. Im Studio pflegen Prat und Kumano eine enge künstlerische Beziehung, die sich seit 2005 regelmäßig in international erfolgreichen Clubproduktionen manifestiert.
Mittelpunkt von Tokyo Black Star ist die japanische Hauptstadt. Dort wohnt Alex Prat seit seinem vierten Lebensjahr. Zur Welt kommt er in Paris, verbingt danach zwei Jahre in Thailands Hauptstadt Bangkok, bevor seine Eltern nach Japan ziehen. Dort wächst Prat mit einer Vielzahl von musikalischen Einflüssen auf.
Eine solide Auswahl an Old School-Hip-Hop-Tracks von Run DMC und Grandmaster Flash gehört genauso dazu, wie ein bisschen Disco und Funk. Prägend sind zudem europäische New Wave-Acts wie Depeche Mode oder New Order.
Ende der 80er Jahre entdeckt Prat die japanische Clubkultur. The Bank und Gold heißen die frühen Locations, in denen sich die House- und Technoszene Japans formiert. In Europa weitgehend unbekannte Artists wie DJ Hiro, DJ Wada, DJ Katsuya, Hiroshi Fujiwara, DJ Nori und Toru Takahashi sind die Stars der ersten Stunde.
Grund genug sich Plattenspieler und Mixer zuzulegen und an einer Karriere als DJ zu arbeiten. Die nimmt nach ersten Versuchen in Paris Mitte der 90er Jahre konkrete Formen an. Prat studiert dort und freundet sich mit DJ Deep an, mit dem er eine eigene Radiosendung betreibt.
Zurück in Tokio konzentriert er sich auf eine professionelle Karriere als Musiker und Produzent. Ende der 90er Jahre trifft Prat auf Isao Kumano. Die gemeinsame Leidenschaft für House und Techno mündet in eine kreativen Partnerschaft. Den Ritterschlag erfahren die beiden Neulinge von Altmeister Kerri Chandler, der bei einem Besuch in Tokio die erste Remixarbeit des Duos hört und dem Track seinen Segen erteilt.
Kurz darauf kommt auch der Kontakt zu DJ Dixon und seinem wenig später gegründeten Label Innervisions zustande: Der erste Tokyo Black Star-Release, die Maxi "Psyche Dance", erscheint 2005.
Noch im gleichen Jahr reaktiviert Prat seine Paris-Connection für einen Release ("Rainbow/Fantastic Voyage") auf DJ Deeps Deeple Rooted House-Label. Über die folgenden Jahre veröffentlichen Tokyo Black Star lediglich ein bis zwei Maxis pro Jahr und lassen sich Zeit fürs Albumdebüt, das 2009 mit dem Titel "Black Ships" erscheint.
Langeweile befällt das Duo dennoch nicht. Neben der Arbeit an housigen Discotunes, verfolgt Kumano seine Profession als Toningenieur. Prat verdient sein Geld als Dolmetscher und übersetzt Laurent Garniers Autobiographie "Elektroschock" ins Japanische.
Trotz der starken Abneigung von Kumano, was öffentliche Auftritte angeht, treten Tokyo Black Star auch ab und an als Liveact in Erscheinung. Allerdings nur zu ausgewählten Events, schließlich wirft man liebgewordene Traditionen nicht von einem Augenblick auf den nächsten über Bord.
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