laut.de-Biographie
Twinemen
Die Geschichte der Twinemen beginnt mit dem Tode von Mark Sandmann, dem charismatischen Frontmann und Bassisten der Kult-Combo Morphine. Nachdem Sandman während eines Gigs in Italien auf der Bühne zusammenbricht und nicht mehr aufsteht, halten die beiden verbliebenen Mitglieder der Band Dana Colley (Saxophon) und Billy Conway (Schlagzeug) das Vermächtnis dieser einzigartigen Band hoch und gehen mit dem Orchestra Morphine auf ausgedehnte Tour durch die Staaten und Italien.
Dabei interpretieren sie die Morphine-Songs in einer etwas opulenteren Instrumentierung als im Original. Als Sängerin beim Orchestera Morphine fungiert Laurie Sarget, die früher bei Face To Face ihre laszive Stimme ins Mikrofon hauchte. Jene Formation veröffentlicht in den Achtzigern drei Platten, die aber nix Entscheidendes vom teller ziehen können. Das Trio findet sich bald nach der Tour mit dem Orchestra im Proberaum wieder, jammt und lässt der musikalische Energie freien Lauf.
Dabei entstehen wie von selbst Songs, die zwar die Nähe zu Morphine offenbaren, aber nicht in Plagiats-Sphären hinabsteigen. Raum für Improvisationen bleibt, und die Musiker halten sich stilistisch alle Türen offen. Weder reiner Soul, noch purer Jazz oder Blues umgarnen den Hörer mit warmen Tunes, denn Purismus ist die Sache der Twinemen nicht. Ein Zwitterwesen aus diesen Musikstilen treibt da sein Unwesen.
Der Bandname stammt übrigens auch aus dem Fundus von Sandman. Die Twinemen sind Cartoon-Figuren, die Mark einmal gezeichnet hat. Dabei kam die Eingebung zum Namen erst, als das Debüt-Album bereits im Kasten war. Laurie erzählt dies mit eigenen Worten so: "We picked the name the day we finished the record. We went out to celebrate, and I watched Dana and Billy sit down and pour their coffee at the same time, put the same stuff in it, stir it at the same time. And as both of their spoons were clicking it was like, 'I'm with the fucking Twinemen!"
Dass sie selbst auch einer der Twinemen gworden ist, hört man dem Debüt überdeutlich an. Selten hört man Musik, die so schön homogen und warm in Schwermütigkeit dahin fließt.
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