laut.de-Biographie
Umek
Sein Name ist mit Techno in Slowenien so eng verbunden, wie der seiner Landsleute Laibach mit dem Aufbruch in die Popkultur zu Beginn der 80er Jahre. In jenen Tagen drückt der 1976 in Lubljana zur Welt gekommene Uros Umek noch die Schulbank und träumt allerhöchstens von einer Karriere als Musiker.
Die nimmt im post-sozialistischen Slowenien 1993 ihren Anfang. Umek und einige Freunde fahren regelmäßig über die Alpen nach München, um sich dort mit den neuesten Techno-Releases einzudecken. In Slowenien gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keine Plattenläden, die sich der neuen elektronischen Musik verschrieben haben. Mit den neu erworbenen Vinyls im Plattenkoffer beginnt die Clique eigene Technoparties zu veranstalten, die sich schnell von undergroundigen Hinterhofveranstaltungen zu ausgewachsenen Events mit mehreren tausend Besuchern entwickeln. Seither lieben die Slowenen Techno und verehren Umek, der inzwischen den Kosenamen "Votter", Vater, trägt.
Keine drei Jahre nach seinem DJ-Debüt versucht sich Umek auch erfolgreich in der Produzentenrolle und veröffentlicht auf ZET-Records. Bald schon dringt sein Ruf bis nach Schweden. Planet Rhythm, wo auch Adam Beyer und Cari Lekebusch im Artist-Roster sind, bringt 1997 zwei EPs des Slowenen raus. Zahlreiche weitere Veröffentlichungen in den nächsten Jahren folgen, auf Jay Denhams Black Nation Imprint genauso wie auf Thomas Schumachers Spielzeug-Label oder den nicht minder renommierten Labels Monoid, Primate, Phont, Nova Mute und Tehnika.
1999 schließlich holt Umek zum Doppelschlag aus. Er lanciert sein eigenes Label Consumer Recreation, das mit seinen Releases die Energie harter Clubtools mit spacigen Flächen auffängt. Noch im selben Jahr gründet er mit seinem Kumpel Valentino Recycled Loops, wo ein Disco-Tech-Knaller nach dem anderen das Licht der Welt erblickt.
Nebenbei betätigt sich Umek als vielgefragter Remixer unter anderem für Speedy J und Depeche Mode, deren Track "I Feel Loved" von ihm mit einer straighten Bassline clubtauglich gemacht wird. Seine Fähigkeiten an den Turntables unterstreicht er mit seiner Mix-CD auf Monoid und der 2003 erscheinenden "Time Warp Compilation 4". Seine Landsleute von Laibach holen ihn für ihr Album "WAT" als Co-Produzent ins Boot. Klar, dass bei derart guten Kontakten auch ein Remix der ersten Singleauskopplung "Tanz mit Laibach" abfällt, genauso wie für den Kanzleramt-DJ-Kollegen Johannes Heil. 2004 nimmt das Mute-Sublabel Nova Mute den Slowenen für ein Full-Length-Release unter seine Fittiche.
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