Vado

In den ersten Jahren als kommender King Of New York gehandelt, muss Teeyon Winfree aka Vado seit 2010/2011 sogar um den Stadtteil-Titel King Of Harlem kämpfen. Die Gründe: Stagnation, Sättigung, Dipset-Deformation und neue Rapper aus der unmittelbaren Nachbarschaft, wie etwa A$AP Rocky.

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Auch Vados Mixtapes aus jenen Jahren ernten gemischte Reaktionen. Die Solos "Slime Flu 2" und "Presidential Rolex" pumpen zwar hart und bieten den gewohnten Punchline-Silbenzauber des Cam'schen-Erben, für die ultrastarke Klasse um Kendrick, K.R.I.T. oder Rocky reicht es jedoch nicht.

Da sich auch Chef Cam'ron selbst immer mehr aus dem Rapgame zurückzieht und die dritte "Boss Of All Bosses"-Version der beiden Big Apple-Bewohner eher unterhalb der Straße rollt wie die Metro, bleibt, ja, besser: lässt sich Vado hängen.

Bei der Radioshow "Sway In The Morning" gibt er zwei Jahre später seine Versäumnisse zu: "Ich stand bei Interscope unter Vertrag und stagnierte. Beim Label strukturierten sie dauernd um, doch Geld kam trotzdem rein. Das wirkte irgendwie einschläfernd auf mich."

Der Hunger, der Teeyon Winfree, geboren 1985 in Harlem, einst antrieb, kehrt danach zurück. Immerhin spittet er als MoVado im Alter von 19 Lenzen bereits bei Pay-TV-Sendungen wie "Mad Ciphas" und schießt 2008 mit Young Money-Künstler Jae Millz, seinem Freund aus Kindertagen, Tracks aus den Markt.

Irgendwann kürzt er seinen Namen zu VADO, das für "Violence And Drugs Only" steht. Danach geht es Schlag auf Schlag. Im März 2009 trifft Vado zum ersten Mal auf Cam'ron. Dieser zeigt sich sofort beeindruckt und macht ihm zum Key-Player seiner Crew U.N.

2010 folgt Vados Debüt-Tape "Slime Flu" bei Diplomat Records/E1 Music. Roc-A-Fella-Gründer Dame Dash sieht in ihm einen jungen Jay-Z – einen neuen King Of New York, und holt die U.N.-Truppe unter das The Roc-, und somit auch unter das Interscope-Dach. Die "Boss Of All Bosses"-Serie und das "Gunz N' Butta"-Album, alle mit Cam'ron, dokumentieren das gemessen am einstigen Hype etwas maue Resultat. Vado verfällt in einen Dornräpperchenschlaf.

Erst im Januar 2013, nach dem Ende des sicheren Major-Deals, erwacht er mit "Slime Flu 3" und der Vertragsunterschrift bei DJ Khaleds We The Best Music Group zu neuem Leben. Die beiden kennen sich seit Vados Feature auf Khaleds früheren Samplern.

Gegenüber Thisis50.com gibt sich der Harlem-Rapper euphorisch: "Es wird richtig abgehen. Khaled kam zu mir. Er ist wie Familie für mich. Wir haben dieselbe Vision: Nach oben kommen und dort bleiben."

Gesagt, getan: "Slime Flu 4" rollt im Sommer darauf schwer und kompromisslos durch Straßen und Blocks. Vado besinnt sich wieder auf seine Stärken, spittet hart, humorvoll und hungrig über frische New Yorker Beats.