Detlef, Disko, Destroy - das Namenspiel des Degenhardt scheint kein Ende zu nehmen. Jetzt lässt er die D-literationen hinter sich und wechselt vom vierten Buchstaben des Alphabets auf den fünftletzten. Fortan also: Vandalismus. Ohne Vornamen, bitte.
Gutes Ding! Könnte sich mit Keemo um das Deutschrapalbum des Jahres streiten, und klingt erfreulicherweise auch so, als hätte da jemand eine Krise erstmal überwunden. Die Lockerheit tut dann auch künstlerisch gut. Ist ein ansprechendes Battlerapalbum geworden. 4/5
Einzige Wermutstropfen: Die Hook von She-Hulk nervt (generell sein schlechtester "Ich bin ein Nerd Song") und das "Ich hab nichts vergessen Ihr müsst alle Mittelfinger kriegen" ist leicht cringy.
Würde ich auch nicht so einordnen, es gibt hier und da punches gegen die Szene, Freunde lügen nicht ist gar kein Track, aber ist doch größtenteil stream of consciousness mit viel kryptischer Selbstoffenbarung. Falls du es mit einem klassischen Etikett versehen willst, würde ich auch eher consciousness-rap dazu sagen.
Richtig stabiles Album. Mir haben ja schon seine früheren Werke ziemlich gut gefallen, aber dieser etwas "entspanntere" Grundton gefällt mir sehr gut! 4/5
Komme gerade leider nicht so viel zum Musikhören, aber die beiden wären da eher nicht dabei. Und auch wenn ich Fler gerne mal verteidige, sind seine Sachen schnell totgehört. Das Herre-Album ist aber echt nicht übel produziert, nur der Protagonist mit seinem Schnarchnasen-Style stört etwas, weshalb ich das wohl lasse.
Habe von seinen Projekten bisher nur Terror 22 gekannt. Stimmt schon, die Chiffren-/Bebilderungsdichte hat er ein bisschen runtergefahren, einen Track wie Uzi Walker Daniel hätte man sich darauf eher nicht vorstellen können und an ein paar Stellen klingt es jetzt auch hoffnungsfroher ("Ich kann jetzt wieder Sonne sehn, der Keller war zu unsicher" zB). Im Großen und Ganzen sehe ich ihn als den Texter, der Pi sich gewesen zu sein einbildet (s/o Fister) aber immer noch am treffendsten beschrieben.
Heißt für mich: Starke Lyrics, 101 % glaubwürdig in seiner Hingabe, viel Gefühl im Zusammenspiel mit der Musik, sehr eigenständig und über weite Strecken auch technisch überzeugend. Aber: Es ist halt sehr emotionslastige Musik, zumindest in dieser Sparte einfach nicht unbedingt mein Fall. Ist mir herzmäßig zu viel quasi. Zumindest kommen ein paar von den gesetzten Assoziationen/Bildern bei mir nicht so recht an (hier v.a.: Traumzauberbaum und Moshpit; ging mir aber auch mit Terror 22 stellenweise so). Weil ich She-Hulk außerdem für einen Ausfall halte und Alle hassen RnB zwar stimmig, aber arg stressig finde, schwanke ich diesmal eher zwischen 3 und 4.
Gut finde ich das Album schon, aber für meine persönliche Top5 reicht das dieses Jahr auch in Rapschland nicht, schätze. Was ja irgendwo auch eine gute Nachricht ist Und in Keemo hab ich noch gar nicht reingehört...
Schön gesagt und schade, dass das nichts für dich ist. Bestimmt so ein "Würde ich gerne gutfinden" für dich.
Traumzauberbaum ist so geworden, wie es ist, weil Grim voll auf seinem Graf-Film war und Dege bzw Vandalismus (kann ich mich noch nicht mit anfreunden) sich ihm dann angepasst hat (laut ihm in der Rapwoche).
Ich verstehe auch längst nicht alle Assoziationen und Bilder bzw bin mir unsicher mit meiner Interpretation, aber das ist für mich ein Teil des Reizes (neben dem von dir angesprochenen Herzblut, den quotables, hier auch den Beats).
Ach naja, dass ich das aus meiner Sicht Negative so betone hat vmtl. viel damit zu tun, dass ich den Teil im Kontext der sonst sehr positiven bis überschwänglichen Rezeption hier für erwähnenswerter halte. Da spricht immer auch ein bisschen eine (hoffentlich harmlose) Form der Profilneurose aus mir Gut gefallen tut mir das Album nämlich eigentlich schon.
Dass ich die Sachen dazwischen ausgelassen habe, liegt auch nicht daran, dass ich Terror 22 nicht gemocht hätte (hab ich!). Ich hatte nur sehr, sehr lange das Gefühl, dass ich es noch nicht ganz umrissen habe. Und da mag ich dann das nächste Kapitel immer noch nicht so gern aufschlagen, noch so ein kleiner Zwang. Hol ich aber vll. nach, wenn er sich mal eine kleine Pause gönnen sollte. Eine eigene Facette im Genre ist er ja auf jeden Fall...
Detlef, Disko, Destroy - das Namenspiel des Degenhardt scheint kein Ende zu nehmen. Jetzt lässt er die D-literationen hinter sich und wechselt vom vierten Buchstaben des Alphabets auf den fünftletzten. Fortan also: Vandalismus. Ohne Vornamen, bitte.
"Freunde Lügen Nicht", die mitlerweile zehnte …
Deutschrap Album des Jahres
5/5.
Definitiv und absolut.
Nur das Feature hätte es nicht gebraucht. Aber gut, ich kann mit grim eh schon seit jeher nichts anfangen.
@ caps
das grim feature ist gut geworden. ich habe fürn moment echt überlegen müssen, ob da jetzt Hollywood Hank gesampled oder zitiert wird
Die Zeilen sind doch von Jotta
Finde das Feature auch gut, aber einer der schwächeren Tracks auf dem Album.
Erstes Degenhart-Projekt das ich zuende gehört habe. Sehr cool. Wirklich schön.
Das outro ist wundervoll.
Gehört 5/5
Gutes Ding! Könnte sich mit Keemo um das Deutschrapalbum des Jahres streiten, und klingt erfreulicherweise auch so, als hätte da jemand eine Krise erstmal überwunden. Die Lockerheit tut dann auch künstlerisch gut. Ist ein ansprechendes Battlerapalbum geworden. 4/5
Einzige Wermutstropfen: Die Hook von She-Hulk nervt (generell sein schlechtester "Ich bin ein Nerd Song") und das "Ich hab nichts vergessen Ihr müsst alle Mittelfinger kriegen" ist leicht cringy.
Battlerap? Ernsthaft?
Was sind denn Uzi Walker Daniel, Freunde Lügen Nicht und Alle Hassen R'n'B denn deiner Meinung nach?
Würde ich auch nicht so einordnen, es gibt hier und da punches gegen die Szene, Freunde lügen nicht ist gar kein Track, aber ist doch größtenteil stream of consciousness mit viel kryptischer Selbstoffenbarung. Falls du es mit einem klassischen Etikett versehen willst, würde ich auch eher consciousness-rap dazu sagen.
Ich denke ihr solltet die Schubladisierung noch so ca. 70 Posts lang diskutieren!
Ist nicht nötig Caps hat das schon gut eingeordnet
hrvorragend hat euch Alle besiegt: Er wollte wirklich ein Battlerap Albung machen!
Wollte er, ist ihm aber nicht gelungen.
Richtig stabiles Album. Mir haben ja schon seine früheren Werke ziemlich gut gefallen, aber dieser etwas "entspanntere" Grundton gefällt mir sehr gut! 4/5
Scheint so, als sollte ich da auch unbedingt mal reinhören. Bisher ist der werte Herr komplett an mir vorbeigegangen, aber bin sehr gespannt.
wie bitte? nachsitzen, sofort.
Hör doch lieber noch ein bisschen Fler oder den Jesus von Benztown, liebster icy!
Komme gerade leider nicht so viel zum Musikhören, aber die beiden wären da eher nicht dabei. Und auch wenn ich Fler gerne mal verteidige, sind seine Sachen schnell totgehört. Das Herre-Album ist aber echt nicht übel produziert, nur der Protagonist mit seinem Schnarchnasen-Style stört etwas, weshalb ich das wohl lasse.
Ich frage nur aus Interesse: Warst du in letzter Zeit viel mit lauti im kwery?
Sagt mir jetzt nichts. Mir war aber schon klar, dass mir positive Worte zu Herre nachhängen werden.
Habe von seinen Projekten bisher nur Terror 22 gekannt. Stimmt schon, die Chiffren-/Bebilderungsdichte hat er ein bisschen runtergefahren, einen Track wie Uzi Walker Daniel hätte man sich darauf eher nicht vorstellen können und an ein paar Stellen klingt es jetzt auch hoffnungsfroher ("Ich kann jetzt wieder Sonne sehn, der Keller war zu unsicher" zB). Im Großen und Ganzen sehe ich ihn als den Texter, der Pi sich gewesen zu sein einbildet (s/o Fister) aber immer noch am treffendsten beschrieben.
Heißt für mich: Starke Lyrics, 101 % glaubwürdig in seiner Hingabe, viel Gefühl im Zusammenspiel mit der Musik, sehr eigenständig und über weite Strecken auch technisch überzeugend. Aber: Es ist halt sehr emotionslastige Musik, zumindest in dieser Sparte einfach nicht unbedingt mein Fall. Ist mir herzmäßig zu viel quasi. Zumindest kommen ein paar von den gesetzten Assoziationen/Bildern bei mir nicht so recht an (hier v.a.: Traumzauberbaum und Moshpit; ging mir aber auch mit Terror 22 stellenweise so). Weil ich She-Hulk außerdem für einen Ausfall halte und Alle hassen RnB zwar stimmig, aber arg stressig finde, schwanke ich diesmal eher zwischen 3 und 4.
Gut finde ich das Album schon, aber für meine persönliche Top5 reicht das dieses Jahr auch in Rapschland nicht, schätze. Was ja irgendwo auch eine gute Nachricht ist Und in Keemo hab ich noch gar nicht reingehört...
Schön gesagt und schade, dass das nichts für dich ist. Bestimmt so ein "Würde ich gerne gutfinden" für dich.
Traumzauberbaum ist so geworden, wie es ist, weil Grim voll auf seinem Graf-Film war und Dege bzw Vandalismus (kann ich mich noch nicht mit anfreunden) sich ihm dann angepasst hat (laut ihm in der Rapwoche).
Ich verstehe auch längst nicht alle Assoziationen und Bilder bzw bin mir unsicher mit meiner Interpretation, aber das ist für mich ein Teil des Reizes (neben dem von dir angesprochenen Herzblut, den quotables, hier auch den Beats).
Handbuch des Giftmischers nicht gehört?
Ach naja, dass ich das aus meiner Sicht Negative so betone hat vmtl. viel damit zu tun, dass ich den Teil im Kontext der sonst sehr positiven bis überschwänglichen Rezeption hier für erwähnenswerter halte. Da spricht immer auch ein bisschen eine (hoffentlich harmlose) Form der Profilneurose aus mir Gut gefallen tut mir das Album nämlich eigentlich schon.
Dass ich die Sachen dazwischen ausgelassen habe, liegt auch nicht daran, dass ich Terror 22 nicht gemocht hätte (hab ich!). Ich hatte nur sehr, sehr lange das Gefühl, dass ich es noch nicht ganz umrissen habe. Und da mag ich dann das nächste Kapitel immer noch nicht so gern aufschlagen, noch so ein kleiner Zwang. Hol ich aber vll. nach, wenn er sich mal eine kleine Pause gönnen sollte. Eine eigene Facette im Genre ist er ja auf jeden Fall...
„der texter, der pi sich einbildet, gewesen zu sein“, ich liebe das SO HART.