Wie man seinen Stil perfektioniert und in alle Lebenslagen integriert, wissen Wolfmother ganz genau. Deswegen nimmt das Neuquartett sein Album im Hippie-Mekka Byron in Australien auf, lässt anschließend mit der Veröffentlichung auf sich warten und benennt die Platte nach einer Yogaübung, die der …
@Fireball (« 1. DP IST die ultimative Könnerband. 2. DP mit irgend welchen reaktionären Provinzregierungen und beschränkter Kommilitonenschaft in Verbindung zu bringen, ist einfach palle. »):
Wenn es irgendetwas Verlässliches auf der Welt gibt, dann, dass Du bei der Erwähnung von Deep Purple - noch dazu in einem negativen Kontext - anspringst.
Ich habe lediglich sinngemäß wiedergegeben, wie McLennan und Forster ihre Erinnerung an das Brisbane Anfang der 70er beschrieben.
Und "Könnertum" meinte ich keineswegs ironisch. Ich weiß, dass das Könner sind.
Aber genau darum geht es: Musik von der Art der klassischen Rockbands der ersten Hälfte der 70er setzt auf Größe, Geniekult und Überwältigung. Das fängt beim Equipment und beim ganzen technischen Aufwand an und hört beim Zuhörer auf, der klein und gebannt am Bühnenrand steht und seinen Gitarrenhelden huldigt. Das hat vielleicht was mit dem Machokult zu tun, der in diesem Genre gepflegt wird. Und zumnindest strukturell auch etwas mit Machtstrukturen. Die Abneigung gegen Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls. Diese Ausgangslage haben - unter anderem natürlich - Independent und Punk erfolgreich in Frage gestellt und schließlich überwunden. Und die Zeit lässt sich glücklicherweise nicht zurückdrehen.:
Zitat (« Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls »):
nehm ich dir zwar ab, dass du daran glaubst.
aber stimmt es denn?
oder stimmt es evtl nur immer für das eigens abgelehnte musiksegment?
bei dir ist es zb b. adams und cockrock. doch würdest du verszückt vor john zorn/mike patton und co stehen; vor den eigenen lieblingen.
naturlich alles ganz und gar aufgeklärt und erhaben undsoweiterundsofort....
doch in jenem moment, wo die emotionale zuneigung für die kunst einsetzt (wie bei mir mit waits, cohen, iggy, bowie) befindet man sich doch in ähnlicher lage, oder?
das ist doch eher eine mischung aus anerkennung und real empfundenem genuss; gleichsam der musikalische orgasmus, oder?
und den haben auch punks, wenn sie zu ihren helden fahren.
Das ist nicht leicht zu erklären. Ich kann mich bis zur Selbstaufgabe und bis zur völligen Ekstase der Musik hingeben. Aber das hat nie etwas mit "Bewunderung" so im Sinne von Gitarrenheldentum zu tun. Es ist fast schon eher ein narzistisches Gefühl...
Naja. Zugegeben: der Zusammenhang "Machtstrukturen" und "classic Rock" ist ziemlich hypothetisch ...
Auf der anderen Seite kann wohl nicht bestritten werden, dass ein gewisser Autoritarismus, ein Vergangenheitskult und vor allem aber auch eine überdurchnittlich häufige Verwendung des "Helden"-Motivs in allen möglichen Varianten szenetypische Merkmale sind.
@MetWolfRossHeskett (« Mal davon abgesehen, dass an Led Zeppelin sowieso niemals auch nur irgendeine Band ranreichen wird, ich den Vergleich mit Black Sabbath oder The Who gar nicht sonderlich nachvollziehen kann...die Jungs sind live der Hammer schlecht hin und ich drängle mich mit meinen 47 Jahren jedesmal wieder (bisher 7x) in die erste Reihe. Schade ist, dass Chris Ross und Myles Heskett (die wahren Sympathieträger in meinen Augen) ausgestiegen sind! »):
@blusi (« Was ich aber schon beim Debütalbum vermisst habe, sind ausufernde, spannende Songparts (z.B. lange Gitarrensoli). »): @WO_SIND_GEGNAZ (« Ansich sind sie ja durchschnittlich, aber Sänger hat leider eine absolut grausame Eunuchenstimme mit der ich nicht klarkomm. »):
genau so seh ich das auch. das "sparsame" gitarrenspiel ist der normalfall und die dauerhaft hohe stimme kann ich mir nicht länger als 10 min. am stück anhören (ähnlich wie bei jack white). eigentlich schade, denn gegen den nachgemachten 70er-jahre-stil hab ich nichts, ganz im gegenteil, nur sind wolfmother leider nicht auf dem level der vorbilder aus den 70ern.
Naja, das Album hat schon ein paar gute Momente. "Sundial", "10000 Feet" oder auch "Pilgrim" sind ganz gut gelungen. Natürlich zitieren sie massig - ein wenig Led Zeppelin hier, ein bisschen Black Sabbath da, ein Spritzer Black Crows. Aber egal, was solls. So übel ist es nicht geworden. Für mich klingt sie sogar ein wenig abwechslungsreicher als das Debüt.
Alsoooooo. Ich hatte jetzt mal die Zeit mich eingehender mit der Scheibe zu beschäftigen. Und ich muss sagen ich bin ordentlich geflashed! Das Ding haut mächtig rein. Aber es gibt da doch einige gravierende Unterschiede zum Erstling. Mir fällt auf dass das ALbum sehr düster und stilvoll ist während die erste eher melancolisch und arschcool rüber kommt. Düster wegen den schleppenden Melodien und stilvoll weil wirklich alles zusammen passt. Dass ist Songwriting par excellence. Jeder Akkord jede Melodie der Gesang sind alle genau plaziert. Das ist technisch wirklich auf hohem Nivau aber deshalb kommt auch nie so viel Gefühl rüber wie bei Liedern wie White Unicorn, Mindseye oder Tales. Ausnahme ist natürlich das Überlied Far Away (ich liebe es wirklich^^). Apropos Mindseye; was mir auch sehr stark auf dem ALbum fehlt ist die psychodelic Orgel. Eigentlich nur bei Phönix ist sie deutlich rauszuhören. Es fehlt auch ein wenig die unbeschwertheit vom Vorgänger. Mit Ausnahme von New Moon Rising und White Feader wo man einfach mal nur arschcool durch die Gegend rockt wirken alle Lieder so als ob die unbedingt perfekt sein müssen. Und während dem Erstling noch genau die schlichte Instrumentalisierung (Gitarre, Schlagzeug, Bass bzw. Gitarre, Schlagzeug Orgel) anzuhören war ist bei Cosmic Egg eine richtige Rockoper aufgefahren worden. Immer klingt noch eine Rhytmusgitarre irgendwo im Hintergrund oder ein Solo schwingt leise zur Gesangsbgleitung mit.
Also ich finde das Album auf jedenfall stark und brauche ob der Komplexität noch ein wenig Zeit mich an alle Lieder zu gewöhnen.
@Kukuruz (« @Fireball (« 1. DP IST die ultimative Könnerband. 2. DP mit irgend welchen reaktionären Provinzregierungen und beschränkter Kommilitonenschaft in Verbindung zu bringen, ist einfach palle. »):
Wenn es irgendetwas Verlässliches auf der Welt gibt, dann, dass Du bei der Erwähnung von Deep Purple - noch dazu in einem negativen Kontext - anspringst.
Ich habe lediglich sinngemäß wiedergegeben, wie McLennan und Forster ihre Erinnerung an das Brisbane Anfang der 70er beschrieben.
Und "Könnertum" meinte ich keineswegs ironisch. Ich weiß, dass das Könner sind.
Aber genau darum geht es: Musik von der Art der klassischen Rockbands der ersten Hälfte der 70er setzt auf Größe, Geniekult und Überwältigung. Das fängt beim Equipment und beim ganzen technischen Aufwand an und hört beim Zuhörer auf, der klein und gebannt am Bühnenrand steht und seinen Gitarrenhelden huldigt. Das hat vielleicht was mit dem Machokult zu tun, der in diesem Genre gepflegt wird. Und zumnindest strukturell auch etwas mit Machtstrukturen. Die Abneigung gegen Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls. Diese Ausgangslage haben - unter anderem natürlich - Independent und Punk erfolgreich in Frage gestellt und schließlich überwunden. Und die Zeit lässt sich glücklicherweise nicht zurückdrehen.: »):
Ich mag Wolfmother, weil Ihre Musik meinen Fuss zum wippen bringt, weil ich mir gerne anhöre, was sie sich in der nächsten Passage ausgedacht haben, weil es einfach so alt und erfrischend neu zugleich ist. Deswegen bin ich aber meilenweit davon entfernt, der "früher war alles besser-Riege" anzugehören.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du als Punk grundsätzlich gegen diese Art der epischen und klassischen Rockmusik, da sie für dich (vielleicht totalitäre?) Machtstrukturen abbilden. Und deshalb gebe ich mich vor der Bühne automatisch dieser Macht hin, ob freiwillig oder nicht? Schwachsinn!! Das mochte vielleicht für einige 70er-Jahre-Groupies gelten, das mag sein und ist vielleicht auch heute noch so. Deine systematische Abneigung dagegen resultiert m.M. nach aus purer Verblendung und der Unfähigkeit zum klaren und freien Denken.
In meinen Augen bist du ein mit Fremdwörtern-um-sich-schmeissender Kommunist mit dem Bedürfnis zur dauernden Schubladisierung, der sich für zu intelligent hält sich einmal hinzusetzen und mit völlig freiem Kopf eine gute Scheibe Musik zu hören. Wer weiss, vielleicht bist du ja auch wirklich zu intelligent dafür. Aber dann bist du ein armer Junge.
@Kukuruz (« Dass der klassische Hardrock a la Deep Purple, Urhia Heep usw. immer auch so ein bissel was Macho-haftes an sich hat ... wer wollte es leugnen. »):
@Chriguaner: Extra für Dich habe ich jetzt mal ein paar Originalzitat aus den Erinnerungen McLennans und Forsters ( von The Go-Betweens: http://www.laut.de/wortlaut/artists/g/go_b… ) an das kulturelle Klima in Brisbane Anfang der 70er herausgesucht:
Zitat (« We were very, very pop, completely against everything else everyone was doing in town, because we did no Heavy Metal, which 99.9 percent of bands in Brisbane were doing. Rush, Deep Purple, Led Zeppelin just ruled. There was no diverging from that... At this time the preveilling believe was that if you've got eight tons of equipment you must be a better band than someone who's got four tons of equipment. ... This orthodoxy was so strong. The sixties did'nt exist and the fifties did'nt exist. »):
usw. usf. Diesen lockeren Anything-Goes-Umgang mit allen nur möglichen Musik- und Lebensstilen wie heute gab es halt nicht.
Was soll man denn dazu sagen, wenn nun eine australische Band daherkommt, von der ihre Fans (siehe weiter oben) jedenfalls behaupten, sie imitiere nicht nur einen bestimmten Musik-Stil, sondern setzte alles daran, diese wenig erfreuliche Epoche in allen Details wieder aus der Versenkung zu holen?
Hier, revolutionäre Idee: Einfach mal gar nicht dazu sagen und andere Leute ihren Spaß haben lassen.
Ich habe mir das Album zwischenzeitlich auch besorgt und bin nicht so hundertprozentig begeistert. Mir fehlt da irgenwas im Vergleich zum Debüt, aber ich kann gar nicht genau sagen, was. Vielleicht eine gewisse Rotzigkeit, ist doch alles viel glatter produziert. Bester Song: "Far Away".
Schönes Artwork auch. Echt interessant, wie man ein Motiv immer wieder variieren kann.
@Olsen (« Hier, revolutionäre Idee: Einfach mal gar nicht dazu sagen und andere Leute ihren Spaß haben lassen. »):
Das mit dem "Spaß haben lassen" ist doch nun schon durch. Unkontrovers.
Da ich in diesem Thread ohnehin schon ein lautusermäßiges Nervlevel erklommen habe, ist es nun auch schon egal.
Es ist wie in einem schlechten Traum: Eine große Maschine spuckt mechanisch ein Popalbum und eine Film-DVD nach der anderen aus. Und am anderen Ende heißt es: "Gutes Artwork, aber schlechter Sound", Wertung, nächstes, "schlechte Story, hat die und die Längen", Wertung, nächstes ... und immer so weiter.
Kann man nicht mal einen Moment innehalten und die Frage stellen, was dieses Album bzw. jener Film mit meinem, unserem Leben, unserer Zeit oder unserer Gesellschaft zu tun hat? Oder, wenn es nix damit zu tun hat, was es zu besagen hat, dass es nix damit zu tun hat?
Die, die ahnen, dass man der Maschine irgendwie entkommen muss, schreiben wenigstens Sachen wie: Traurig, passend zum Herbst, der gerade draußen stattfindet. Oder: Der Soundtrack zu diesem Sommer. Irgendwas in der Art.
Ein extrem gutes Beispiel dafür, dass Gedanken dieser Art weder "lustfeindlich" sind noch einer fachkenntnisreichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand im Wege stehen ist eine Review zu einem Album der Hedonismus-Band der Dekade schlechthin (Franz Ferdinand). Extrem kenntnisreich, was Musik und Handwerk angeht und dennoch sehr tiefgehend, was die Gedanken dazu angeht:
Mittlerweile habe ich das Album ausgiebig gehört und bin mehr und mehr begeistert.
Es ist wirklich anders als das Erstlingswerk, was aber auf jeden Fall nicht negativ ist. Der Sound hat sich etwas mehr in die Moderne entwickelt, was mir anfangs nicht so gefiel, nun aber etwas besonderes ausmacht.
Dieses verdammte kosmische Ei rockt mehr und mehr. Für ein paar Mäuse mehr hab' ich mir - zum Glück - die 16-Track-Edition zugelegt. Das war ein weiser Entscheid. Denn Cosmonaut und Caroline, mit Abstrichen auch Back Round, sind klasse Songs. Ersteres ist sogar genial.
Regierte anfangs hauptsächlich die gleichzeitig gekaufte Them Crooked Vultures in meinem CD-Spieler, so sind es nun definitiv die Wölfe. Die Aasgeier wurden nach mehrerem Hören etwas schwächer, Cosmic Egg dagegen deutlich stärker.
Anfangs hat mich der Sound noch etwas befremded und ich dachte, dass sich die Band im Gegensatz zum ersten Album doch sehr verändert hat - was aufgrund der 3/4 neuen Besetzung auch nicht erstaunlich wäre. Inzwischen muss ich aber sagen, dass der Unterschied nur gering ist, und dafür bin ich dankbar. Technisch ist den neuen Jungs nichts auszusetzen.
Am besten gefallen mir neben dem bereits erwähnten Cosmonaut besonders California Queen, White Feather und In The Morning.
Wie man seinen Stil perfektioniert und in alle Lebenslagen integriert, wissen Wolfmother ganz genau. Deswegen nimmt das Neuquartett sein Album im Hippie-Mekka Byron in Australien auf, lässt anschließend mit der Veröffentlichung auf sich warten und benennt die Platte nach einer Yogaübung, die der …
Absolut geiles Album und nur zu empfehlen!!
@Fireball («
1. DP IST die ultimative Könnerband.
2. DP mit irgend welchen reaktionären Provinzregierungen und beschränkter Kommilitonenschaft in Verbindung zu bringen, ist einfach palle. »):
Wenn es irgendetwas Verlässliches auf der Welt gibt, dann, dass Du bei der Erwähnung von Deep Purple - noch dazu in einem negativen Kontext - anspringst.
Ich habe lediglich sinngemäß wiedergegeben, wie McLennan und Forster ihre Erinnerung an das Brisbane Anfang der 70er beschrieben.
Und "Könnertum" meinte ich keineswegs ironisch. Ich weiß, dass das Könner sind.
Aber genau darum geht es: Musik von der Art der klassischen Rockbands der ersten Hälfte der 70er setzt auf Größe, Geniekult und Überwältigung. Das fängt beim Equipment und beim ganzen technischen Aufwand an und hört beim Zuhörer auf, der klein und gebannt am Bühnenrand steht und seinen Gitarrenhelden huldigt. Das hat vielleicht was mit dem Machokult zu tun, der in diesem Genre gepflegt wird. Und zumnindest strukturell auch etwas mit Machtstrukturen. Die Abneigung gegen Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls. Diese Ausgangslage haben - unter anderem natürlich - Independent und Punk erfolgreich in Frage gestellt und schließlich überwunden. Und die Zeit lässt sich glücklicherweise nicht zurückdrehen.:
Zitat (« Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls »):
nehm ich dir zwar ab, dass du daran glaubst.
aber stimmt es denn?
oder stimmt es evtl nur immer für das eigens abgelehnte musiksegment?
bei dir ist es zb b. adams und cockrock.
doch würdest du verszückt vor john zorn/mike patton und co stehen; vor den eigenen lieblingen.
naturlich alles ganz und gar aufgeklärt und erhaben undsoweiterundsofort....
doch in jenem moment, wo die emotionale zuneigung für die kunst einsetzt (wie bei mir mit waits, cohen, iggy, bowie) befindet man sich doch in ähnlicher lage, oder?
das ist doch eher eine mischung aus anerkennung und real empfundenem genuss; gleichsam der musikalische orgasmus, oder?
und den haben auch punks, wenn sie zu ihren helden fahren.
Das ist nicht leicht zu erklären. Ich kann mich bis zur Selbstaufgabe und bis zur völligen Ekstase der Musik hingeben. Aber das hat nie etwas mit "Bewunderung" so im Sinne von Gitarrenheldentum zu tun. Es ist fast schon eher ein narzistisches Gefühl...
Naja. Zugegeben: der Zusammenhang "Machtstrukturen" und "classic Rock" ist ziemlich hypothetisch ...
Auf der anderen Seite kann wohl nicht bestritten werden, dass ein gewisser Autoritarismus, ein Vergangenheitskult und vor allem aber auch eine überdurchnittlich häufige Verwendung des "Helden"-Motivs in allen möglichen Varianten szenetypische Merkmale sind.
Zitat (« Naja. Zugegeben: der Zusammenhang "Machtstrukturen" und "classic Rock" ist ziemlich hypothetisch ... »):
darauf wollte ich hinaus
@MetWolfRossHeskett (« Mal davon abgesehen, dass an Led Zeppelin sowieso niemals auch nur irgendeine Band ranreichen wird, ich den Vergleich mit Black Sabbath oder The Who gar nicht sonderlich nachvollziehen kann...die Jungs sind live der Hammer schlecht hin und ich drängle mich mit meinen 47 Jahren jedesmal wieder (bisher 7x) in die erste Reihe. Schade ist, dass Chris Ross und Myles Heskett (die wahren Sympathieträger in meinen Augen) ausgestiegen sind! »):
47? Dann bist du ja ein ALTES ARSCHLOCH!
(Damit allerdings nichts gegen Kukuruz und DKMF.)
@blusi (« Was ich aber schon beim Debütalbum vermisst habe, sind ausufernde, spannende Songparts (z.B. lange Gitarrensoli). »):
@WO_SIND_GEGNAZ (« Ansich sind sie ja durchschnittlich, aber Sänger hat leider eine absolut grausame Eunuchenstimme mit der ich nicht klarkomm. »):
genau so seh ich das auch.
das "sparsame" gitarrenspiel ist der normalfall und die dauerhaft hohe stimme kann ich mir nicht länger als 10 min. am stück anhören (ähnlich wie bei jack white).
eigentlich schade, denn gegen den nachgemachten 70er-jahre-stil hab ich nichts, ganz im gegenteil, nur sind wolfmother leider nicht auf dem level der vorbilder aus den 70ern.
Naja, das Album hat schon ein paar gute Momente.
"Sundial", "10000 Feet" oder auch "Pilgrim" sind ganz gut gelungen.
Natürlich zitieren sie massig - ein wenig Led Zeppelin hier, ein bisschen Black Sabbath da, ein Spritzer Black Crows. Aber egal, was solls. So übel ist es nicht geworden. Für mich klingt sie sogar ein wenig abwechslungsreicher als das Debüt.
Wollte ich noch erwähnen:
Electric Eel Shock >>> Wolfmother
Alsoooooo. Ich hatte jetzt mal die Zeit mich eingehender mit der Scheibe zu beschäftigen. Und ich muss sagen ich bin ordentlich geflashed! Das Ding haut mächtig rein. Aber es gibt da doch einige gravierende Unterschiede zum Erstling. Mir fällt auf dass das ALbum sehr düster und stilvoll ist während die erste eher melancolisch und arschcool rüber kommt. Düster wegen den schleppenden Melodien und stilvoll weil wirklich alles zusammen passt. Dass ist Songwriting par excellence. Jeder Akkord jede Melodie der Gesang sind alle genau plaziert. Das ist technisch wirklich auf hohem Nivau aber deshalb kommt auch nie so viel Gefühl rüber wie bei Liedern wie White Unicorn, Mindseye oder Tales. Ausnahme ist natürlich das Überlied Far Away (ich liebe es wirklich^^). Apropos Mindseye; was mir auch sehr stark auf dem ALbum fehlt ist die psychodelic Orgel. Eigentlich nur bei Phönix ist sie deutlich rauszuhören. Es fehlt auch ein wenig die unbeschwertheit vom Vorgänger. Mit Ausnahme von New Moon Rising und White Feader wo man einfach mal nur arschcool durch die Gegend rockt wirken alle Lieder so als ob die unbedingt perfekt sein müssen. Und während dem Erstling noch genau die schlichte Instrumentalisierung (Gitarre, Schlagzeug, Bass bzw. Gitarre, Schlagzeug Orgel) anzuhören war ist bei Cosmic Egg eine richtige Rockoper aufgefahren worden. Immer klingt noch eine Rhytmusgitarre irgendwo im Hintergrund oder ein Solo schwingt leise zur Gesangsbgleitung mit.
Also ich finde das Album auf jedenfall stark und brauche ob der Komplexität noch ein wenig Zeit mich an alle Lieder zu gewöhnen.
@Kukuruz (« @Fireball («
1. DP IST die ultimative Könnerband.
2. DP mit irgend welchen reaktionären Provinzregierungen und beschränkter Kommilitonenschaft in Verbindung zu bringen, ist einfach palle. »):
Wenn es irgendetwas Verlässliches auf der Welt gibt, dann, dass Du bei der Erwähnung von Deep Purple - noch dazu in einem negativen Kontext - anspringst.
Ich habe lediglich sinngemäß wiedergegeben, wie McLennan und Forster ihre Erinnerung an das Brisbane Anfang der 70er beschrieben.
Und "Könnertum" meinte ich keineswegs ironisch. Ich weiß, dass das Könner sind.
Aber genau darum geht es: Musik von der Art der klassischen Rockbands der ersten Hälfte der 70er setzt auf Größe, Geniekult und Überwältigung. Das fängt beim Equipment und beim ganzen technischen Aufwand an und hört beim Zuhörer auf, der klein und gebannt am Bühnenrand steht und seinen Gitarrenhelden huldigt. Das hat vielleicht was mit dem Machokult zu tun, der in diesem Genre gepflegt wird. Und zumnindest strukturell auch etwas mit Machtstrukturen. Die Abneigung gegen Überwältigungsrock und autoritäre Strukturen speist sich aus derselben Quelle. Bei mir jedenfalls. Diese Ausgangslage haben - unter anderem natürlich - Independent und Punk erfolgreich in Frage gestellt und schließlich überwunden. Und die Zeit lässt sich glücklicherweise nicht zurückdrehen.: »):
Ich mag Wolfmother, weil Ihre Musik meinen Fuss zum wippen bringt, weil ich mir gerne anhöre, was sie sich in der nächsten Passage ausgedacht haben, weil es einfach so alt und erfrischend neu zugleich ist. Deswegen bin ich aber meilenweit davon entfernt, der "früher war alles besser-Riege" anzugehören.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du als Punk grundsätzlich gegen diese Art der epischen und klassischen Rockmusik, da sie für dich (vielleicht totalitäre?) Machtstrukturen abbilden. Und deshalb gebe ich mich vor der Bühne automatisch dieser Macht hin, ob freiwillig oder nicht? Schwachsinn!! Das mochte vielleicht für einige 70er-Jahre-Groupies gelten, das mag sein und ist vielleicht auch heute noch so. Deine systematische Abneigung dagegen resultiert m.M. nach aus purer Verblendung und der Unfähigkeit zum klaren und freien Denken.
In meinen Augen bist du ein mit Fremdwörtern-um-sich-schmeissender Kommunist mit dem Bedürfnis zur dauernden Schubladisierung, der sich für zu intelligent hält sich einmal hinzusetzen und mit völlig freiem Kopf eine gute Scheibe Musik zu hören. Wer weiss, vielleicht bist du ja auch wirklich zu intelligent dafür. Aber dann bist du ein armer Junge.
@Chriguaner: Na, ich hoffe mal, dass Du Musik nicht ähnlich schubladenhaft einsortierst wie Personen.
Punk und Kommunist....
Nein. Weder noch. Das mit dem Machttotalitarismus hatte ich schon anfangs eher vorsichtig formuliert. Habs etwas später wieder ganz zurückgenommen.
Dass der klassische Hardrock a la Deep Purple, Urhia Heep usw. immer auch so ein bissel was Macho-haftes an sich hat ... wer wollte es leugnen.
@Kukuruz (« Dass der klassische Hardrock a la Deep Purple, Urhia Heep usw. immer auch so ein bissel was Macho-haftes an sich hat ... wer wollte es leugnen. »):
Wir wahr... und wie neu diese Erkenntnis ist.
@Chriguaner: Extra für Dich habe ich jetzt mal ein paar Originalzitat aus den Erinnerungen McLennans und Forsters ( von The Go-Betweens: http://www.laut.de/wortlaut/artists/g/go_b… ) an das kulturelle Klima in Brisbane Anfang der 70er herausgesucht:
Zitat («
We were very, very pop, completely against everything else everyone was doing in town, because we did no Heavy Metal, which 99.9 percent of bands in Brisbane were doing. Rush, Deep Purple, Led Zeppelin just ruled. There was no diverging from that... At this time the preveilling believe was that if you've got eight tons of equipment you must be a better band than someone who's got four tons of equipment. ... This orthodoxy was so strong. The sixties did'nt exist and the fifties did'nt exist. »):
usw. usf. Diesen lockeren Anything-Goes-Umgang mit allen nur möglichen Musik- und Lebensstilen wie heute gab es halt nicht.
Was soll man denn dazu sagen, wenn nun eine australische Band daherkommt, von der ihre Fans (siehe weiter oben) jedenfalls behaupten, sie imitiere nicht nur einen bestimmten Musik-Stil, sondern setzte alles daran, diese wenig erfreuliche Epoche in allen Details wieder aus der Versenkung zu holen?
Hier, revolutionäre Idee: Einfach mal gar nicht dazu sagen und andere Leute ihren Spaß haben lassen.
Ich habe mir das Album zwischenzeitlich auch besorgt und bin nicht so hundertprozentig begeistert. Mir fehlt da irgenwas im Vergleich zum Debüt, aber ich kann gar nicht genau sagen, was. Vielleicht eine gewisse Rotzigkeit, ist doch alles viel glatter produziert. Bester Song: "Far Away".
Schönes Artwork auch. Echt interessant, wie man ein Motiv immer wieder variieren kann.
@Olsen (« Hier, revolutionäre Idee: Einfach mal gar nicht dazu sagen und andere Leute ihren Spaß haben lassen. »):
Das mit dem "Spaß haben lassen" ist doch nun schon durch. Unkontrovers.
Da ich in diesem Thread ohnehin schon ein lautusermäßiges Nervlevel erklommen habe, ist es nun auch schon egal.
Es ist wie in einem schlechten Traum: Eine große Maschine spuckt mechanisch ein Popalbum und eine Film-DVD nach der anderen aus. Und am anderen Ende heißt es: "Gutes Artwork, aber schlechter Sound", Wertung, nächstes, "schlechte Story, hat die und die Längen", Wertung, nächstes ... und immer so weiter.
Kann man nicht mal einen Moment innehalten und die Frage stellen, was dieses Album bzw. jener Film mit meinem, unserem Leben, unserer Zeit oder unserer Gesellschaft zu tun hat? Oder, wenn es nix damit zu tun hat, was es zu besagen hat, dass es nix damit zu tun hat?
Die, die ahnen, dass man der Maschine irgendwie entkommen muss, schreiben wenigstens Sachen wie: Traurig, passend zum Herbst, der gerade draußen stattfindet. Oder: Der Soundtrack zu diesem Sommer. Irgendwas in der Art.
Ein extrem gutes Beispiel dafür, dass Gedanken dieser Art weder "lustfeindlich" sind noch einer fachkenntnisreichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand im Wege stehen ist eine Review zu einem Album der Hedonismus-Band der Dekade schlechthin (Franz Ferdinand). Extrem kenntnisreich, was Musik und Handwerk angeht und dennoch sehr tiefgehend, was die Gedanken dazu angeht:
http://www.hdschellnack.de/?p=3214
Mittlerweile habe ich das Album ausgiebig gehört und bin mehr und mehr begeistert.
Es ist wirklich anders als das Erstlingswerk, was aber auf jeden Fall nicht negativ ist. Der Sound hat sich etwas mehr in die Moderne entwickelt, was mir anfangs nicht so gefiel, nun aber etwas besonderes ausmacht.
Geiles Album !!!!!
4,5/5
Dieses verdammte kosmische Ei rockt mehr und mehr. Für ein paar Mäuse mehr hab' ich mir - zum Glück - die 16-Track-Edition zugelegt. Das war ein weiser Entscheid. Denn Cosmonaut und Caroline, mit Abstrichen auch Back Round, sind klasse Songs. Ersteres ist sogar genial.
Regierte anfangs hauptsächlich die gleichzeitig gekaufte Them Crooked Vultures in meinem CD-Spieler, so sind es nun definitiv die Wölfe. Die Aasgeier wurden nach mehrerem Hören etwas schwächer, Cosmic Egg dagegen deutlich stärker.
Anfangs hat mich der Sound noch etwas befremded und ich dachte, dass sich die Band im Gegensatz zum ersten Album doch sehr verändert hat - was aufgrund der 3/4 neuen Besetzung auch nicht erstaunlich wäre. Inzwischen muss ich aber sagen, dass der Unterschied nur gering ist, und dafür bin ich dankbar. Technisch ist den neuen Jungs nichts auszusetzen.
Am besten gefallen mir neben dem bereits erwähnten Cosmonaut besonders California Queen, White Feather und In The Morning.
Ich kann nur jedem empfehlen sich die Ltd. Deluxe zu besorgen.
Caroline ist wohl der beste Song des Albums. Back Round war zwar vorher schon bekannt, aber rockt auch einiges weg.
Ich ärgere mich immer noch ein bisschen, dass ich gar nicht wusste, dass es dieses Limited Edition gibt. Hätte sich wohl wirklich gelohnt.
Andererseits: Die Covergestaltung der normalen Version finde ich schöner.