7. September 2021

"I can still be your boss, fucker!"

Interview geführt von

Alli Neumann unterschreibt als Kind ihren ersten Vertrag - auf das offizielle Debütalbum mussten wir allerdings bis jetzt warten.

Anfang September veröffentlicht Alli Neumann "Madonna Whore Komplex" - ein Album, dessen Titel alleine für Aufsehen sorgt. Als sie zur verabredeten Zeit den digitalen Interviewraum betritt, ist sie noch auf den Straßen Hamburgs unterwegs. Obwohl sie mittlerweile wieder auf dem Dorf lebt, befindet sie sich gerade wieder im Großstadttrubel - schuld sind die Konzerte, die sie die vergangenen Tage spielte. Obwohl sie etwas erschöpft ist, strahlt sie förmlich - wir müssen aufpassen, nicht schon vor dem Interview in ein spannendes Gespräch hineinzugeraten. Um das Wohlfühl-Feeling auf die Spitze zu treiben, nimmt Alli im Hinterhof eines kleinen Cafés Platz. An einem Holztisch vor naturbelassener Kulisse stellt sie ihr Handy für das Gespräch auf. Im Hintergrund hört man kaum andere Café-Besucher*innen, viel lauter sind die anwesenden Vögel. Harmonischer kann ein Interview in digitalen Zeiten vermutlich nicht aussehen.

Nach deinen zwei EPs ist das für dich ja gerade das erste Mal, dass du vor so einem großen Albumrelease stehst. Wie aufregend fühlt sich diese Zeit momentan an?

Durch die besonderen Umstände zur Zeit mach ich ja ganz viele Interviews von zu Hause aus und das macht es auf jeden Fall ein bisschen entspannter. Jetzt momentan ist zwar auch super viel los, aber es ist ja auch schon wieder zwei Jahre her, dass ich zuletzt was veröffentlicht habe, da freut man sich auch.

Du warst in den letzten Jahren auf jeden Fall richtig produktiv, das Album erscheint über dein eigens gegründetes Label JAGA Recordings. Warum hast du dich für ein eigenes Label entschieden?

Das Label habe ich gemeinsam mit meiner Managerin gegründet. Das ist einfach so geil, weil es sich ganz anders anfühlt. Davor war ich auch schon sehr selbstbestimmt, aber da gab's dann trotzdem viele Menschen, mit denen man Kompromisse machen musste. Jetzt hab ich einfach nur noch coole Leute um mich. Fühlt sich an, als würde ich nur mit Freunden um mich herum arbeiten. Ich feiere mit diesem Label auch so ein bisschen meine ganzen Befreiungsprozesse. Das letzte Lied, dass ich für das Album geschrieben habe, war ja "Frei", und das hab ich tatsächlich geschrieben, als ich erfahren habe, dass ich das Label machen darf.

In den letzten Tagen vor unserem Gespräch hast du auch mehrere Konzerte gespielt. Wer dich live schonmal gesehen hat, weiß, wie viel Energie in deinen Shows steckt. Wie war das für dich und deine Band?

Alter, ich muss da erstmal noch drauf klarkommen, dass das tatsächlich in meinem Leben stattgefunden hat gerade wieder. Ich bin noch total overwhelmed von der Tour. Es war die geilste Crew und die geilste Band um mich herum. Adrenalin-mäßig war das natürlich trotzdem heftig. Überhaupt die Tatsache, dass da wieder Leute stehen und mitsingen – das aufregendste, was ich in den Monaten davor hatte, war, wenn mein Essen gut geworden ist.

"Bei den Konzerten habe ich alles rausgefeiert"

Aber du hast ja auch viel Musik gemacht in der Zeit – das war sicher auch aufregend.

Ja klar, im Studio, wenn wir irgendwas fertig geschrieben haben. Dann zelebrieren wir das immer heftig. Klar sind wir da auch am abdancen. Aber das ist ein ganz anderes Level Adrenalin. Jetzt nach den Konzerten hab ich echt so einen Kater, wo alles an Dopamin weg ist, alles ist rausgefeiert nach den paar Konzerten jetzt.

Habt ihr denn schon Songs vom Album live performt?

Ich hab das ganze Album gespielt. Ich hab denen dann zwar auch so drei Alli-Oldtime-Classics gegeben, damit sie wenigstens irgendwas kennen. Aber sonst komplett nur das neue Album.

Wie gut funktioniert das, ein Album live zu spielen, dass die Leute noch gar nicht kennen?

Ich sag es dir, wie es ist: Ich hatte richtig Schiss. Das war jetzt mehr wie so ein Live-Album-Listening. Aber dadurch, dass das Album so dancy ist, war es trotzdem voll geil, weil die Leute die Tracks nicht mal kennen mussten, um Spaß zu haben. Voll süß, die Leute haben auch, weil ich gelernt habe, deutlicher zu reden, die Texte verstanden und kamen dann nach dem Konzert und haben mich auf bestimmte Lines angesprochen. Ich war dann total überrascht, dass die das überhaupt verstanden haben.

Wie lange hast du insgesamt an dem Album geschrieben? Hat sich das über Ewigkeiten gezogen oder hattest du eine konkrete Schreibphase?

Es gab auf jeden Fall eine ganz konkrete Schreibphase. Vor Corona fühlte es sich einfach an, als wäre ich gerade auf dem aufsteigenden Ast und dann ist plötzlich alles vorbei. Aber dann hat sich bei mir diese Einstellung entwickelt, dass ich keine Karriere brauche. Das war das wichtigste für den anschließenden Albumprozess, das hat mich unkorrupt gemacht. Das war jetzt ein ganz anderes Level an Schreiben, weil ich das wirklich für mich gemacht habe.

Stichwort "Dinge für sich selbst machen": Du bist ja während der Pandemie auch zurück aufs Dorf gezogen. Ich kann mir vorstellen, dass das auch nochmal ganz viel mit Selbstfürsorge zu tun hat.

Ja, genau! Ich hatte ein bisschen Angst so zu leben wie Pettersson und Findus (lacht). Aber ich bin halt so zurück zu dem, was ich kenne, ich bin ja auf dem Land großgeworden. Ich mag es gerne ruhig und mit der Natur um mich herum. Endlich mal wieder: Musik machen, meinen Hasen füttern, mit meiner Hündin spazieren gehen durch irgendwelche Parks und Wälder. Hat sich aber auch ein bisschen angefühlt, als wäre ich so eine Rentnerin, die mal ein spannendes Leben als Musikerin hatte, but now I am Pettersson.

Und was hat diese Zeit mit dem Album gemacht? Vielleicht das Dorf, vielleicht aber auch die Pandemie an und für sich?

Also, Corona war für mich eine super triste Zeit. Ich habe mich in der Zeit ja auch mit total vielen unangenehmen Themen beschäftigt, was auch wichtig war. Zum Beispiel Black Lives Matter und in dessen Folge wurden dann ja ganz viele gesellschaftliche Themen nochmal auf eine andere Art besprochen. Die Pandemie hat ja auch ermöglicht, dass wir uns so intensiv mit diesen Themen beschäftigen konnten. Ich brauchte dann an dieser Stelle irgendwas Gutes in meinem Leben, wenn das alles so trist ist. Und Funk ist das Beste, was es gibt, genauso wie Country!

Was ist an diesen Genres für dich so wohltuend?

Country ist so eine Form von Eskapismus. Als ich dieses Bedürfnis hatte, wieder abzutanzen, um was gegen dieses Triste zu tun, da fühlte sich Funk einfach richtig an. Damit kann man es sich gut gehen lassen. Deswegen ist das auch viel tanzbarer als meine bisherigen Sachen geworden. Musik war in der Zeit einfach Medizin.

"Dank Lil Nas X kann ich endlich Country machen"

Wenn man den Sound von "Madonna Whore Komplex" deinen EPs gegenüberstellt, fällt direkt auf, dass die Instrumentals häufig ein wenig reduzierter sind, als man das von dir sonst kennt. Nur deine Liebe für Gitarren aller Art ist auf jeden Fall bestehen geblieben. Wie sollte das Album am Ende klingen?

Anders (lacht). Ich wollte ein darkes Country-Album schreiben, einfach weil ich großer Country- und Bluegrass-Fan bin. Aber ich kann die Musik nicht machen, weil das super konservative, weiße, verstaubte Musik ist. Dann kam aber Lil Nas X und ich war so – Macker, jetzt ist Country endlich cool! Für mich war das wie so ein Freifahrtschein, jetzt kann ich Country machen. Wobei ich natürlich auch Bock auf diese Fusion-mäßigen Sachen hatte, dass man zum Beispiel auf einen ruhigeren Hip Hop-Beat geht. So Künstlerinnen wie Noah Cyrus, die Country wieder mit einer ganz anderen Ernsthaftigkeit besetzt haben, haben mich dann auch sehr inspiriert.

Aber dann kam die Pandemie, und du wolltest vom tristen zum tanzbaren Sound.

Richtig. Das ist dann die Stelle wo ich Funk brauchte. Couldn't resist! Ich habe mich dann beim Songwriting an eine klassische Struktur gehalten, mit dem Erzählen von emotionalen Geschichten eben, wie man das aus dem Country kennt. Trotz des Funks hab ich aber die Banjos beibehalten. Ich hab einen totalen Crush auf Banjos. Wir haben die Banjos dann aber nicht typisch genutzt, wie man das im Country macht, mit einem Picking-Pattern, sondern haben das wie Samples benutzt – wie man das eben auch bei Lil Nas X kennt oder so. Und ich lieb’s komplett, das verbindet so meine favourite Musikrichtungen. Was ich mir aber auch vorgenommen habe, was du auch gemerkt hast, war, viel klarer in der Instrumentierung zu werden. Ich hatte das Gefühl, dass die Instrumentals vorher manchmal meine Stimme ein bisschen versteckt haben. Ich musste meine Stimme erstmal irgendwie wirklich lieben lernen, weil die so kratzig und kaputt ist. Früher haben Leute zu mir gesagt, ich klinge wie eine Kreissäge oder eine alte Frau, die in einer Hamburger Bar arbeitet und seit 20 Jahren Whisky trinkt. Als junges Mädchen wollte ich deshalb immer eine tolle, klare Stimme haben, einfach singen können wie Ariana Grande oder Beyoncé.

Gut, dass sich das geändert hat. Deine Stimme ist ja nun wirklich mit das prägnanteste in deiner Musik, besonders auf dem neuen Album. Wäre ja schade, wenn du die weiter verstecken würdest.

Ja fuck it, celebrate it! Ab jetzt zeige ich meine Stimme wirklich und lasse ihr Platz und Raum. Das ist auch eine tolle Herausforderung: diese Funk-Philosophie, dass alle Instrumente (bis auf Keys) gleichberechtigt sind. Diese Art, wie das Album klingt, hat mir das ermöglicht, diese musikalische Gleichberechtigung zu leben. Und bevor ich dann wie sonst noch die zwanzigste Gitarre draufgepackt habe, habe ich dieses Mal einfach ein bisschen mehr Platz gelassen.

Wir haben jetzt ganz viel über das Musikalische geredet, was mich total freut, aber lass uns mal zu den Texten wechseln. Vor allen Dingen zum Albumtitel gibt es für einige Leser*innen bestimmt offene Fragen. "Madonna Whore Komplex" heißt das Album, angelehnt an eine Theorie von Sigmund Freud. Magst du in deinen eigenen Worten erklären, was für ein Komplex das eigentlich ist? Kleines Schulreferat, bitte.

Na klar! Also der Madonna Whore Komplex ist eine freudsche Theorie, die besagt, dass Männer nicht in der Lage sind, eine Frau als mehrdimensionales Wesen wahrzunehmen. Deswegen ordnen sie Frauen ein in eine Madonna, etwas Mütterliches, Reines, Kümmerndes – oder eben eine Hure, die dem Mann gehörig sein muss wie die Madonna, nur auf sexueller Ebene. Das ist dann so die sexy, mysteriöse, gehörige Frau. Man kennt das ja ganz gut aus Filmen: entweder du hast ein Good Girl oder eine Femme Fatale. Aber ja nicht nur im Film.

Wir sind ja nun beides Frauen, die in der Musikindustrie arbeiten und deshalb ständig davon umgeben sind. Ich weiß nicht wie viele Einblicke du in andere Bereiche hast im Vergleich zu mir, aber: Hast du das Gefühl, das ist ein Problem, dass in der Musik nochmal extremer ausgeprägt ist, als anderswo?

Ich glaube, das haben wir nicht nur in der Musikindustrie. Aber ich weiß nicht, wie das in anderen Umfeldern außerhalb unserer Musik- und Medienblase so ist. Wir beide finden halt in der Öffentlichkeit statt, wo so Sachen, wenn sie rauskommen, thematisiert werden. Wenn das in irgendwelchen Dax-gelisteten Großunternehmen passiert, dringt das nicht so leicht an die Oberfläche.

Ja, da hast du vermutlich recht. Und ich glaube wir sind uns einig, dass das ja sowieso ein gesellschaftliches Problem des Patriarchats ist und nicht durch irgendwelche Einzelpersonen oder Gruppen ausgelöst wird.

Aber ich freu mich drauf, wenn wir irgendwann den Punkt erreicht haben, wirklich frei von sowas zu sein. Wenn man als Frau nicht mehr Angst haben muss. Da hilft ja schon sowas wie wenn Männer die Straßenseite wechseln, wenn sie Nachts hinter einer Frau laufen. Wenn Männer da so ein Selbstverständnis entwickeln, sowas zu machen, dann kann uns Frauen dadurch ganz viel Angst genommen werden.

Dass du keine Angst hast, diese politischen Themen in deiner Musik anzugehen, hast du ja gerade auch erst mit deinem Nura-Feature bewiesen. Ihr habt gemeinsam einen Song gemacht, der sich gegen Abtreibungsgegner richtet und Frauen in ihrer Selbstbestimmung ermutigt. Von wem kam die Song-Idee und wie seid ihr an dieses Thema gemeinsam herangegangen?

Das war Nuras Idee. Ich habe ja selbst die polnische Staatsbürgerschaft, meine Mutter und andere Familienmitglieder leben auch noch in Polen. Dort wurde ja das neue Abtreibungsgesetzt eingeführt. Das war und ist ein Thema, das mir sehr auf dem Herzen liegt, dass die jungen Frauen, die ich in Polen kenne, jetzt einfach mit diesem Gesetz leben müssen. Selbst, wenn du vergewaltigt wirst, darfst du jetzt in Polen nicht mehr abtreiben, stell dir das mal vor. Sogar wenn dein eigenes Leben gefährdet ist bei der Geburt, darfst du nicht mehr abtreiben. Das ist für mich total absurd. Nura ist jemand, die sich für sowas sehr interessiert. Wir reden immer über solche Dinge. Sie hat sich dann total für mich und meine Sorgen interessiert. Ich muss wirklich sagen, dass ich wenige Leute kenne, die sich so dafür interessiert haben und mich auch gefragt haben und mir beigestanden haben. Nura war voll into it, hat immer Sachen gelesen und mir geschickt. Als ich dann gerade dazu am Demos in Hamburg organisieren war, hat sie angerufen und meinte, lass uns doch einen Joke-Track darüber machen. Sie meinte wirklich einfach, sie will mir und meiner Community damit helfen. Genau, und dann haben wir diesen sarkastischen Track darüber gemacht.

Wenn du hier so gerade erzählst und auch auf dem ganzen Album – du wirkst wie eine Person, die die Kraft hat, gegen alles zu kämpfen und sich niemals unterkriegen zu lassen. Es wirkt, als würdest du dir nichts vorschreiben lassen und seist immer voller Energie. Bist du tatsächlich so jemand? Sackst du nicht auch mal in dir zusammen, weil du bei all diesen Thematiken einfach nicht mehr weiter weißt?

Ich versuche es zumindest. Es gibt natürlich auch Momente, wo ich zu Hause liege und mich dem Weltschmerz hingebe. Wenn ich mir dann aber zum Beispiel meine schwarzen Freunde so anschaue, mit welcher Geduld, mit wie viel Energie und Durchhaltevermögen die Menschen immer wieder erklären müssen, warum sie degradiert werden in Deutschland und die dann auch noch auf Widerspruch stoßen – dann denk ich echt, wie gut und einfach ich es habe in dieser Gesellschaft. Ihnen in ihrem Kampf zu helfen ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich habe einfach die krassesten Vorbilder in meinem privaten Umfeld.

Ich glaube – ohne zu viel Inhaltliches aus deinem Album jetzt schon verraten zu wollen – dass du selbst für viele Hörer und vor allen Dingen Hörerinnen aber auch zu so einem Vorbild werden könntest.

Ey, ich hab immer natürlich die Hoffnung, dass ich irgendwen inspirieren kann. Ich freue mich auch so darüber, dass ich schon immer ein total diverses Publikum hatte. Es ist schön, dass sich so viele queere Leute bei meinen Konzerten finden. Ich war früher selbst auch immer bei queeren Konzerten und hab mich voll gefreut, da Menschen kennenzulernen, gerade wenn du aus der Kleinstadt kommst wo du dich nicht verstanden fühlst.

Kommen wir mal auf was ganz Konkretes zu sprechen. Auf verschiedenen Songs des Albums geht es ja auch um Liebesbeziehungen zu einem Mann. Größtenteils löst du dich total von gesellschaftlichen Erwartungen und dem Patriarchat, sagst so Dinge wie "Ich brauche keinen erfolgreichen Mann, das bin ich selbst". Wie passt der Song "Bike Boy", wo du einem Mann überall hin folgen möchtest, für dich in dieses emanzipierte Konzept? Welche Botschaft willst du damit vermitteln?

Ich wollte einfach zeigen: Ey, eine selbstbewusste, selbstbestimmte Frau, die nicht abhängig ist, kann genauso einen an der Klatsche haben und jemandem hinterherrennen, egal ob Dude oder Frau, welche Sexualität. Fuck it, du kannst beides sein. Darum geht es ja auf "Madonna Whore Komplex", eben nicht mehr eindimensional zu sein. Ich kann genauso gut irgendwo richtig zerstört in der Ecke meines Zimmers liegen und heulen. Deswegen braucht mir dann niemand danach einzureden, dass ich schwach bin. Ich werde ganz bestimmt nicht mehr so tun, als sei ich eine Powerfrau – auch so ein männlicher Begriff eigentlich. Ich kann auch einen richtigen Breakdown haben. Das macht mich nicht weniger verantwortungsbewusst, seriös oder sonst was – I can still be your boss, fucker.

Einer der Songs, die diese emotionalere Seite von dir zeigen, ist ja "Herz aus Gold". Da sagst du "zerbreche sogar an allem, was ich nie war". Das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass du früher vermutlich nie damit gerechnet hättest, heute das zu sein, was du jetzt bist. Debütalbum, Festivalshows, von Musik leben.

Auf jeden Fall. Mein Weg war holprig. Umso schöner, dass ich das jetzt hier alles genießen darf. Mit vierzehn Jahren hatte ich ja meinen ersten Deal gesignt, das war alles scheiße, komplette Katastrophe. Als ich das alles weggeschmissen habe, hab ich mich total räudig gefühlt. Ich bin erstmal ganz normal wieder zur Schule gegangen. Als das dann nach der Schule mit Karriere aber nicht direkt wieder los ging, dachte ich, ich habe meine Chance verspielt.

Was würdest du dieser Alli von damals aus deiner heutigen Position sagen wollen?

Ganz ehrlich? Nichts. Ich glaube, alles ist so gelaufen, wie es sein sollte, und die Alli von damals sollte genau den gleichen Weg gehen, den sie gegangen ist. Ich wurde auf alles vorbereitet, auf das ich vorbereitet werden musste. Das war alles richtig so. Wobei, vielleicht würde ich doch was sagen. An mein vierjähriges Ich oder so: "Später findest du dich selbst richtig, richtig cool!"

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