6. August 2004

"Ich versuche, keinem Leid zuzufügen!"

Interview geführt von

"Can't stop hip hop running through these veines." Dieser verheißungsvolle Spruch prangt am Unterarm des selbsternannten König des Streetraps. So viel Dedication hätte ich Azad gar nicht zugetraut. Genauso wenig hätte ich erwartet, dass ich einen redefreudigen, entspannten und vor allem sympathischen Interviewpartner am Rande des Splash!-Festivals in Chemnitz antreffen würde. Mit seinem neuen Album "Der Bozz" im Gepäck und dem Major-Label Universal im Rücken lud der Frankfurter während der Auftritte von C.L. Smooth und Kool Savas zum Plausch.

Leider wies die Plattenfirma gleich im Vorfeld deutlich darauf hin, dass Fragen über die Hip Hop Open, das Thema Sido und sogar Sammy Deluxe zu unterlassen seien. Es sei sowieso schon alles geredet worden. Außerdem wolle die Plattenfirma ihren Künstler auch ein wenig erziehen. Er müsse mal über seine Beef-Geschichten hinwegkommen. Eine Sache, die Azad selber wahrscheinlich eher nicht so gefallen würde, gilt er doch als einer der Künstler, die sich von nichts und niemanden etwas sagen lassen.

Letztlich muss man dem Label aber zugestehen, dass es Wichtigeres über den Mann aus der Frankfurter Nordweststadt zu berichten gibt.

Lass uns über das Album sprechen. Hattest du ein Konzept für das Album?

Das Konzept war, keines zu haben. Machen was man fühlt, und wenn das gut ist, dann nimmt man es, ohne groß zu überlegen.

Du hast einfach drauf los gearbeitet?

Genau. Ich habe gearbeitet. Und was mir gefallen hat, habe ich genommen und gar nicht groß nachgedacht. Am Ende hab ich gesehen, wow ein Killer-Album, und war sehr zufrieden. Das war eigentlich schon das Konzept. Ich hab einfach frei rausgelassen, auf was ich gerade Bock hatte.

Wie unterscheidet sich das Album für dich persönlich von den vorigen?

Dadurch dass 70 Prozent Street-Tracks sind und 30 Prozent Deepness, ist das Album härter als die anderen. Das fühlt sich für mich so an, obwohl das Andere auch schon anders aufgefasst haben. Meiner Meinung nach hat sich alles auch noch einmal ein Stück weiterentwickelt. Ich befinde mich in einer Entwicklung von einem Album zum nächsten. Raptechnisch als auch beattechnisch. Das ist jetzt der höchste Stand.

Hast du schon während der Produktion gefühlt, dass es härter ist?

Nein. Weil ich ja am Anfang überhaupt kein Konzept hatte und kein Ziel, wo ich hin wollte, einfach nur Track für Track gesammelt habe, der mir gefallen hat. Nach einer Weile, als die Hälfte des Albums da war, hat man schon erahnen können, dass es ein bisschen rougher wird. Ich hab auch keinen unfassbaren Trieb gehabt, langsamere oder melancholische Tracks zu machen. Ich hatte einfach im Moment mehr Bock drauf, Abgeher zu machen. Deshalb habe ich gesagt, das wird mein Street-Album, bei dem ich einfach knallhart versuche, noch einmal zu unterstreichen, dass ich der King im Streetrap bin.

Hast du dann noch versucht, ein paar deepere Tracks mit drauf zu packen?

Versucht habe ich es nicht. Es ist einfach noch dazu gekommen. Anderen ist aufgefallen, dass weniger Tracks auf dem neuen Album sind, bei denen man mein Schmerz spürt, bei denen ich über Problematiken, über Leid rappe. Diese Deepness-Tracks sind nicht so Leid-belastet wie bei den anderen Alben. Ich gehe schon mit Problematiken um, aber hoffnungsvoll. Alles wird gut.

Du hast dich auch dazu geäußert, dass du versucht hast, dieses Hass- oder Schmerz-Thema etwas abzulegen.

Das wurde halt sehr überbewertet. Ich konnte das einfach nicht mehr lesen. Da liest du dann, dass du total am Arsch bist. Dem gehts so schlecht. Die Welt bricht über ihm zusammen. Der Traurige. Schmerz erfüllt. Das bin ich aber nicht wirklich. Ich habe schon meine Probleme und fühle auch Schmerz und Wut, aber es ist nicht so stark, wie es dargestellt wurde von den Medien. Deswegen hab ich auch versucht, dagegen zu arbeiten. Ich habe meine Probleme, aber die hat jeder. Ich hab auch meine traurigen Tage, darüber rappe ich auch. Aber das zeigt dann nur eine Facette aus meinem Leben. Das ist aber nicht die einzige, bei weitem nicht.

Wie sind deine Erwartungen für die Platte?

Die Erwartungen, die ich immer habe. Natürlich hoffe ich, dass die Platte abgeht. Ganz ehrlich erhoffe ich mir von jeder Platte, dass sie von Null auf Eins geht. Mein Wunsch ist, dass die Leute, besonders die Fans, die vorher schon Azad gemocht haben, der Meinung sind, ich hätte ihnen was gegeben, was sie glücklich macht. Meine größte Hoffnung gilt den Leuten, die das annehmen, dass ich die glücklich mache, nachdem ich mich selbst schon glücklich gemacht habe.

Du bist davon überzeugt, dass du auf deinem Label die besten Artists hast. Du bist ziemlich überzeugt von den Leuten.

Oh ja. Ich bin ziemlich überzeugt. Natürlich gebe ich ihnen den Titel 'beste' – aber das ist ja auch nur meine subjektive Meinung. Ich natürlich nicht sagen, dass sind offiziell die besten, aber es ist meine persönliche Meinung. Im künstlerischen Bereich kann man den Titel 'bester' nicht verleihen. Du kannst auch nie Bilder gegeneinander vergleichen. Man kann gewisse Sachen wie Technik, Rhythmus oder Pattern werten, aber am Ende spielt der eigene Geschmack eine große Rolle. Ich kann nur meinem Geschmack nach sagen, das sind die besten.

Savas oder Curse sagen eben auch, dass sie die besten haben. Glaubst du, es gibt ein so großes Angebot an guten Leuten, oder wie kann man das bewerten?

Wie gesagt, das ist eine subjektive Entscheidung. Ich vergleiche einfach Produkt A, B und C. Produkt C ist zufällig bei mir. Gefällt mir besser als A und B, also sag ich, es ist das beste. Man sollte das einfach nicht so überbewerten. Man kann solche Sachen nicht gegeneinander werten.

Als du mit deinem Label angefangen hast - bist du da konkret auf die Suche gegangen nach irgendwelchen Leuten, oder sind das die, mit denen du abhängst?

Ich glaube sehr stark an das Schicksal, und das hat uns zusammen geführt. Mit den meisten Jungs hänge ich auch ab, andere sind einfach aus dem gleichen Umfeld, man kennt sich schon seit einigen Jahren und hat sich auch schon beobachtet. Man weiß einfach, der hat das Niveau und der jenes. Bis auf Sti. Sti kannte ich vorher so gut wie gar nicht. Ich habe entdeckt, was er kann, und so kamen wir dann zusammen.

Was sind deine Erwartungen an dein eigenes Label?

Das ist natürlich mein Haus, das ich baue. Deswegen suche ich mir die Steine sehr sorgfältig aus. Ich mache keine Larifari-Sachen. Das ist für mich keine kurzzeitige Sache, die ich mal kurz probieren will, sondern es ist meine Firma, auf die ich 15, 20 hingearbeitet hab, um sie gründen zu können und jetzt werde ich 15 bis 20 Jahre arbeiten, um sie aufzubauen.

Viele Leute, die ein Label gründen, ziehen sich aus dem aktiven Rap-Geschäft zurück ...

An dem Punkt bin ich noch lange nicht angelangt. Ich bin noch lange nicht müde. Ich habe noch genug Biss.

Ich habe gelesen, dass du dich selber als "Kämpfer des Guten" bezeichnest. Bei einem Kampf gibt es auch immer Leidtragende. Gegen wen richtet sich dein Kampf?

Das ist wieder so eine Auslegungssache. Man sagt einen Satz, und den kann man ganz verschieden auslegen. Generell würde ich es so auslegen, dass ich versuche, ein guter Mensch zu sein. Ich versuche, keinem Leid zuzufügen. Ich versuche, zu jedem gerecht zu sein. Ich versuche, einfach positiv zu sein und keine negativen Sachen zu verbreiten. Ich bin halt so ein Mensch, wenn ich sehe, Typ A ist schwächer als Typ B, Typ B hakt auf Typ A rum, dann geh ich zu Typ B hin und sag: "Fuck den nicht ab, sonst muss ich einschreiten!" So könnte ich das vielleicht beschreiben. Ich versuche, ein positiver Mensch zu sein und keinen Scheiß zu bauen, keinem anderen Menschen wehzutun ohne Grund.

Es kommen natürlich Situationen, in denen man sich verteidigen muss, in denen man anderen hilft. Da muss man kämpfen und auch jemanden Leid zufügen. Da versucht halt jemand, einem selbst Leid zuzufügen. Da habe ich mich zur Wehr gesetzt, und das natürlich mit den Mitteln, die nötig sind. Generell versuche ich, nichts Böses zu machen. Allah schaut überall zu, und ich möchte ihn nicht enttäuschen. Ich möchte ein guter Mensch sein und in Himmel kommen. Sagen wir es so.

So etwas spielt bei vielen Leuten keine große Rolle mehr.

Mein Glaube spielt da schon eine große Rolle. Außerdem bin ich auch ein starker Gewissens-Mensch. Ich habe ein großes Gewissen. Wenn ich etwas mache und erkenne, das war nicht rechtens, dann plagt mich mein Gewissen, dann fühle ich mich nicht wohl. Deswegen pass ich auf, was ich mache, damit ich immer in Spiegel gucken kann, meine Zufriedenheit mit mir selber habe und sagen kann, ich habe kein Scheiß gebaut. Wenn ich Scheiß gebaut habe, hatte das einen Grund: jemand hat dich mehr oder weniger dazu gezwungen.

Hast du wegen gewisser Vorkommnissen kein schlechtes Gewissen?

Definitiv nicht. Natürlich ist das nicht angenehm, weil ich nicht heiß auf so Sachen bin. Aber wenn gewisse Sachen passieren und Grenzen überschritten werden, dann ist man zu bestimmten Sachen gezwungen. Spaß oder Bock drauf habe ich nicht. Ich kann gerne auf so etwas verzichten. Es hätte definitiv auf einer anderen Ebene bleiben sollen, das wäre mir lieber gewesen. Das war einfach eine Ebene, auf der ich sehr verletzt wurde, etwas wurde getan, was mich sehr verletzt und mir Schmerzen zugefügt hat. Ich habe mich zur Wehr gesetzt. Aber das ist keine Sache, mit der ich mich brüsten will.

Welche musikalischen Einflüsse hast du? Gibt es Leute zu denen du aufschaust? Vorbilder?

In meiner Jugend, als ich angefangen habe zu rappen, war Rakim mein Vorbild. Ich hatte nie Vorbilder. Auch als Jugendlicher nicht. Ich hatte nie das Gefühl, ich will sein wie Rakim. Er hat mich begeistert und ich habe ihn bewundert. Aber ich wollte nie sein wie irgendjemand. Ich wollte immer mein eigenes Ding. Es war mir sehr wichtig, dass ich sage, ich bin nicht ein Abklatsch von irgendjemand. In der Anfangszeit war Rakim aber eine große Inspiration für mich.

Und was sind derzeit deine musikalischen Einflüsse?

Das nimmt immer mehr ab. Mit den Jahren siehst du immer deutlicher deinen eigenen Film, und das festigt sich irgendwann so sehr, dass du nicht mehr so starke Einflüsse hast. Es gibt zwar so kleine Dinge, die einen auf Ideen bringen. Aber, dass ich jetzt sage, der beeinflusst mich in meiner Kunst, die Zeiten sind vorbei. Als ich mich noch selber gesucht und gefunden habe, waren Rakim, Big Pun, Nas die Leute, die mich auf den Weg geführt haben, auf dem ich jetzt bin.

Was hörst du jetzt so für Zeug?

Alles mögliche. Besonders gerne natürlich immer noch roughe Scheiße, Streetmucke, harte Beats. Ich höre alles, was den Vibe hat, mit dem ich mich identifizieren kann. Was mir irgendeinen Kick gibt, das kann ein klassisches Stück sein, das neue Lloyd Banks-Album oder was weiß ich sein.

Hört man sich auch sein eigenes Zeug an?

Ja klar. Am Anfang höre ich meine Songs sehr oft. Gerade weil ich sie selber produziere.

Schmeißt du deinen eigenen Sound z. B. im Auto rein?

Nur in der Entstehungsphase. Wenn ich ein Album gemacht und es sehr oft gehört habe und es mir gefällt, genieße ich es eine Weile. Aber der Kick legt sich dann. Dann höre ich das Album nicht mehr. Nach zwei Jahren oder so höre ich durch Zufall wieder rein. Dann denk ich mir schon, wie krass, damals war das so und so.

Ein Zitat von dir lautet: Deutschland ist eine Klassengesellschaft. Kannst du das konkretisieren?

Es ist halt so. Jedes Volk hat seine Mentalität. Was ja auch positiv ist, denn sonst wären wir alle gleich. Deswegen hat auch jedes Volk seine Stärken. Und ich denke, hier in Deutschland herrscht schon ein starkes Ordnungsbedürfnis. Alles muss eine gewisse Ordnung haben, ein gewisses Schema, und auf alles muss am besten eine bestimmte Schablone drauf passen, damit es in eine bestimmte Kategorie passt. In der Kunst ist es aber sehr wichtig, frei zu denken. Musik und Kunst sind Sachen, die man nicht einschränken oder eingrenzen kann. Sie sind freie Sachen, die keine Grenzen kennen. Hier wird stark in Schubladen gedacht. Irgendwas muss einfach immer in eine bestimmte Schublade passen, damit man es abhaken und einordnen kann. Das ist aber bei manchen Sachen gar nicht machbar. Dinge, die sich ständig weiterentwickeln und verändern, kannst du einfach nicht in eine Schublade ordnen, weil sie im nächsten Moment vielleicht schon in eine ganz andere Schublade gehören. Es ist schwierig, künstlerischen Sachen ein Etikett zu verpassen.

Du hast auch gesagt, dass du früher aufmüpfig zum Beispiel gegenüber deinen Eltern warst. Jetzt zeigst du Reue. Wodurch hat sich deine Einstellung geändert?

Ich bin älter geworden. Ich war ganz einfach jung und dumm. Ich habe Fehler gemacht, die mir, als ich älter geworden bin, bewusst geworden sind. Weil ich reifer im Kopf war und klarer, mit einem erwachseneren Auge sehen konnte. Als junger Bursche ist man noch in der Pubertät und hat noch nicht selber zu sich selbst gefunden. Da macht man halt einige Sachen, weil man noch nicht weiß, was richtig und was falsch ist. Irgendwann lernst du aber, alles einzuordnen, was scheiße und was richtig ist.

Spielst du deinen Eltern deine Musik vor?

Ja. Die sind sehr interessiert und involviert. Bei jedem Telefonat fragen sie, wie es bei der Arbeit läuft und ob alles gut ist. Läuft wirklich alles gut mit deiner Musik? Sie sind schon sehr involviert. Wie, du hattest ein Auftritt, warum hast du mir nichts gesagt? Ach, in der Zeitschrift ist ein Interview, die muss ich mir kaufen. Sie sind da sehr hinterher und stolz. Wenn ein Album rauskommt, muss ich sofort daheim eines abliefern. Die werden dann den Freunden gezeigt. Am Anfang hatte ich meine Hemmungen, weil es schon Textpassagen gibt, bei denen man sich schämt, wenn die Eltern das hören. Aber sie wissen damit umzugehen. So lange ich nicht dabei bin, ist das natürlich auch ein bisschen einfacher. Das erste oder zweite Album habe ich ihnen vorgespielt, und da habe ich halt die Stellen, die etwas prekär waren, geskippt. Oder da musste ich einfach laut husten.

Deine Texte sind oft sehr persönlich. Wie gehst du mit diesem Seelenstriptease um? Hast du ein Problem damit, dich der breiten Masse so zu öffnen?

Nein. Ich hab damit kein Problem. Ich finde das selber toll, wenn ich was von Eminem höre, was sehr persönlich und manchmal auch schockierend ist. Das entertained mich in dem Moment dann schon sehr, dass es sich echt anfühlt. Dass ist wie, wenn ich einen Film schaue und davor sehe, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert. Das Gefühl ist einfach viel stärker, wenn du weißt, das ist echt passiert. Mir als Konsument und Rap-Fan ist es wichtig, so etwas im Rap zu haben. Rap ist für mich: ehrlich sein. Und 'Realness', diese Wort, das ich nicht mehr hören kann, heißt für mich eigentlich nur: ehrlich sein. Wenn jemand die ganze Zeit nur fiktives Zeug erzählt, dann ist das für mich langweilig. Die interessantesten Gefühle, sind die wahren, die aus der Wirklichkeit gegriffen sind. Ich rappe auch, um mein Leben zu verarbeiten. Für mich persönlich wäre es nichts, irgendwelche fiktiven Stories zu erzählen, etwas, das nicht der Wahrheit entspricht. Ich kann auch aus meinen Leben genügend schöpfen. Es gibt vielleicht manche, die das nicht können und deswegen auf Fiktives zurückgreifen, aber in meinem Leben gibt es so interessante Themen, die ich aufgreifen kann. Man macht ja auch, was einem bei anderen gefällt. So ist auf jeden Fall naheliegend, dass ich solche Sachen erzähle, auch wenn sie schockierend sind. Ich will nicht alles abstumpfen und glatt halten. Ich schreibe ja auch Sachen, bei denen ich manchmal sage, das kann so und so aufgefasst werden. In den Anfangsjahren habe ich mich oft selbst zensiert. Dann hab ich aber irgendwann gesehen, dass das nicht Kunst ist. Kunst ist provozieren. Kunst ist vor den Kopf schlagen. Kunst ist ausgeflippt und macht, was sie will. Ich habe mich irgendwann einfach selber frei gemacht von meinen eigenen Ketten. Ich habe gesagt, ich mache, was aus mir herauskommt. Wie ein Tagebuch. Rap kann auch wie ein Tagebucheintrag sein, in dem ich sage, das ist an dem Tag passiert oder mir total auf den Sack gegangen und macht so eine Emotion in mir, und irgendwie kommt das in den Texten wieder. Seele und Blatt, das tauscht sich irgendwie aus.

Das heißt, du brauchst Musik, um bestimmte Dinge zu bewältigen?

Ich brauche sie nicht. Es gibt auch andere Wege, wie ich es rauslassen könnte. Aber diesen Weg habe ich und den nutze ich. Ich könnte nur mit Freunden darüber reden, was ich auch mache. Es ist aber auf jeden Fall wie eine Therapie. Das Blatt ist mein Therapeut. Ich erzähl ihm, was so abgeht.

Das Interview führte Alexander Engelen

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Azads Hip Hop-Roots lassen sich bis ins Jahr 1988 verfolgen. Als kurdisches Flüchtlingskind findet er schwer Anschluss in den kalten deutschen Landen.

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