laut.de-Biographie
Caser Nova
"Ich wurd' hier geboren, und der Main fließt durch diese Adern." Keine Frage: Bei Caser Nova bekommt man es mit einem waschechten Frankfurter Jung zu tun.
Seit seinen Anfängen liefert die Metropole am Main deutschem Rap fruchtbaren Nährboden. Die Rödelheimer, Azad und ein Mann, den Kool Savas noch 2012 auf dem Splash! als den "Beginn von Deutschrap", feiert, nämlich Tone, haben hier ihre Wurzeln. Der interessierte Nachwuchs saugt deutschen Sprechgesang quasi mit dem Apfelwein auf.
In diesem Umfeld finden sich Mitte der 90er Jahre eine ganze Reihe Hip Hop-interessierte Kumpels zusammen. Im Dunstkreis der Rap-Crew Nordmassiv gründet sich 1997, "aus einer Sauflaune heraus", wie die offizielle Homepage kund tut, das Binding Squad.
Mittendrin: Caser Nova, der den Zusammenschluss nicht als Band im klassischen Sinne verstanden wissen will, sondern als allumfassenden Künstlerverbund, der neben MCs, DJs und Produzenten auch Writern, Grafikern und Video-Künstlern eine Plattform bietet.
Caser schätzt seine eigenen Fähigkeiten realistisch ein: "Ich bin nicht so der Graffiti-Held", konstatiert er im Interview mit RheinMain-TV. Ein bisschen auflegen könne er zwar. Seine unbestrittene Stärke aber liegt am Mic.
Spätestens 2008 erfährt das mindestens die ganze Stadt: Zusammen mit seinem Kollegen Fuego Fatal schreibt Caser Nova seiner Heimatstadt mit "Zurück Nach Frankfurt" eine wahre Hymne auf den asphaltierten Leib.
"Die Liebe, die uns über die Jahre aus Frankfurt entgegen gebracht wurde, wollen wir hier zurück geben", so die Motivation der im Rap-Geschäft inzwischen reichlich erfahrenen Herren. "Und zwar an alle." Vorausgesetzt, es handelt sich, "wie das jeder ordentliche Frankfurter sein sollte", um Fans der Eintracht. Zum Verein und seiner Anhängerschaft pflegen Caser Nova und Fuego Fatal gute Kontakte. Nicht zufällig samplet "Zurück Nach Frankfurt" die Einmarsch-Musik der Eintracht.
"Wenn du es hier geschafft hast, kannst du's überall schaffen." Eigentlich, scheint es, sei die Zeit nun reif für Caser Novas Durchbruch. Doch die Dinge laufen, wie so oft, nicht nach Plan. Man hört zunächst wenig von dem Mann aus Frankfurt. Erst Jahre später meldet er sich - nach mehreren Hörstürzen - zurück.
Dafür aber mit Nachdruck: "Wir wollten schon immer einen Song über, mit und für die Eintracht machen. Als Eintrachtler hat man es ja auch nicht immer leicht." Ende 2011 - noch vor der Rückkehr in die erste Bundesliga - legen Caser Nova und Fuego Fatal nach: "Frankfurter Jungs", gedreht unter Mitwirkung engagierter Eintracht-Fans im Stadion, feiert seine Premiere eben dort, vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum.
Auch die erste Solo-Veröffentlichung nimmt endlich Formen an: Über den Videodreh zum Titeltrack von Casers EP "Cheers" freut sich Feature-Partner J-Ro aus den trinkfesten Reihen der Alkaholiks: "Der beste, den ich je hatte."
Mit Caser Nova, ungebrochen "geliebt und gehasst wie Apfelwein", ist wieder zu rechnen. Ehe er seine Drohung wahr macht - "Ich hab's mir geschworen: Irgendwann lass' ich mich hier begraben!" - gibts zweifellos noch den einen oder anderen Schoppe in de Kopp. Cheers!