laut.de-Biographie
Defeater
Was fällt einem zuerst ein, wenn man an Boston denkt? Wahrscheinlich Harvard oder das nicht minder bekannte MIT. Als Sportcrack kommen einem vielleicht noch die Red Sox in den Sinn. Fragt man allerdings einen eingefleischten Hardcore-Fan nach der Hauptstadt von Massachusetts, wird die Antwort eine andere sein: Defeater. Bereits 2004 beschließen Derek Archambault, Jay Maas, Jake Woodruff, Joe Longobardi und Mike Poulin, die alle verschiedene musikalische Einflüsse mitbringen, das neue Aushängeschild der Bostoner Musikszene zu werden.
2008 findet die Gruppe in Topshelf Records endlich die erste Label-Heimat, unter deren Fittichen schon kurz darauf das Debütalbum "Travels" veröffentlicht wird. Der Erstling der US-Amerikaner bildet den Grundstein für die seither anhaltende Tradition, auf jedem Album eine im New Jersey der Nachkriegszeit angesiedelte Geschichte zu erzählen. Sowohl das besondere Konzept als auch das musikalische Können der Mannen um Derek Archambault überzeugt schon schnell nach dem Release das größere Label Bridge Nine Records, das die Gruppe unter Vertrag nimmt und auch "Travels" international veröffentlicht.
Drei Jahre später folgt der gefeierte Nachfolger "Empty Days & Sleepless Nights", mit dem Defeater ihren Melodic Hardcore-Sound festigen und mit akustischen Songs auf der B-Seite die gesanglichen Ambitionen ihres Vocalisten unterstreichen. Diese reichen so weit, dass Archambault mit Alcoa schon bald ein Nebenprojekt gründet, das weitaus sanftere Töne als Defeater anschlägt.
Nachdem die Bostoner an der Seite von Szenegrößen wie La Dispute, Carpathian, Comeback Kid, Bane und Miles Away Tour-Luft schnuppern, erscheint 2013 das nächste Kapitel der vom Leid geprägten amerikanischen Arbeiterfamilie. "Letters Home" verzichtet im Gegensatz zum Vorgänger ganz auf akustische Songs und widmet sich ausschließlich der brachialen Seite der Band.
Trotz der guten Zusammenarbeit mit Bridge Nine erfolgt 2015 der nächste Labelwechsel, als Epitaph Records bei Defeater anklopft. Hier erscheint auch der mittlerweile vierte Longplayer der Gruppe, der erstmals minimal mit der bisherigen Erzähltradition bricht. Denn auf "Abandoned" geht es nicht um ein Mitglied der bekannten Familie, sondern um einen Priester, der nach den Wehen des zweiten Weltkrieges anfängt, seinen Glauben anzuzweifeln.
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