Devarrow

Graham Evereaux alias Devarrow ist ein typisches Gewächs aus dem kanadischen Singer/Songwriter-Schmelztiegel. Zwischen sanfter Melancholie und animierendem Frohsinn bietet seine Musik einen hohen Anreiz für Freunde der nordischen Americana-Variante à la Poor Nameless Boy, Grizzly Bear und Co.

Seine eigene Biografie hält Devarrow für nicht so essenziell. Nichts soll von seiner Musik und ihrem Story-Charakter ablenken. Deshalb wählt er ein Pseudonym als Künstlernamen und bietet auch sonst wenig relevante Informationen zu Vergangenheit und Werdegang.

Man weiß lediglich, dass er aus dem Dorf Moncton in New Brunswick stammt und mittlerweile in Halifax ansässig ist. Letzteres ist kein Zufall: Etliche Genremusiker und ein sehr aufgeschlossenes Publikum führten dort längst zu einer lebendigen Folk-Szene.

National macht Devarrow mit den Alben "The Coast, The Cottage" von 2011 und dem vier Jahre später nachgelegten "The Great Escape" nachhaltig auf sich aufmerksam. Beide Scheiben plus superbe Liveshows rücken ihn ins Blickfeld des Produzenten Jonathan Anderson. Anderson, der unter anderem bereits Aidann Knight und Yes We Mystic zu filigranem Sound und internationaler Anerkennung verhalf, nimmt Devarrow 2016 unter seine Fittiche.

Das Ziel der beiden ist ein individuelles Klangbild und der Sprung auf den internationalen Markt bis nach Übersee. Beides gelingt ihnen 2017 mit der Mini-LP "Palmer". Neben sommerhitverdächtigen Nummern wie "Little Road" bietet Devarrow elegische Augenblicke, deren schwebende Atmosphäre auch Sigur Ros-Fans gefallen sollte.

Die moderne Neudeutung der Rootsmusik unter Einbeziehung traditioneller Elemente und Strukturen wendet sich gleichermaßen ans jüngere Indie-Publikum wie auch an puristische Traditionalisten ganz alter Schule.