laut.de-Biographie
Doris Duke
Es gibt drei Möglichkeiten, warum du auf dieser Biografie gelandet sein könntest: Entweder warst du auf der Suche nach der amerikanischen Unternehmerin mit diesem Namen, du bist irgendwo im Internet falsch abgebogen oder du hast wirklich, wirklich viel Interesse am Deep-Soul der 1960er. Denn die Sängerin Doris Duke ist sicher vieles, nur keine strahlende Berühmtheit. Selbst ihr bekanntestes Album "I'm A Loser" läuft unter Geheimtipp, und daran wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch nichts ändern.
Am 18. Mai 1941 als Doris Curry in Sandersvile, Georgia in eine musikbegeisterte Familie geboren, durchläuft sie bereits früh den klassischen Start als Gospel-Sängerin. Sie tritt mit den Gospel Albertina Walkers und The Caravans auf, bevor sie mit achtzehn nach New York zieht und einen Job als Backgroundsängerin im Apollo Theatre bekommt.
Sie lernt Johnathan Augustus "Gus" Willingham, Sänger der frühen The Cadillacs kennen und heiratete ihn. Der Versuch bei Motown unterzukommen scheitert mit ihren Demos. Stattdessen veröffentlicht sie 1966 ihre erste Single "Running Away From Loneliness" bei Hy-Monty. Zwei Jahre später folgt "You Can't Do That" bei Jay Boy. Ende der 1960er zieht sie zurück nach Philadelphia, singt im Background von Frank Sinatra, Connie Francis und Johnny Mathis. 1968 steigt sie in Nina Simones Tourband ein. Auf deren in München aufgenommenen "A Very Rare Evening" hört man sie ihm Hintergrund.
1969 kreuzt sich ihr Weg mit dem von Jerry "Swamp Dogg" Williams Jr., der gerade bei Atlantic Records hingeschmissen hat. Über beide Ohren motiviert mag er etwas eigenes auf die Beine stellen. Aus der Zusammenarbeit entsteht "I'm A Loser". Der Longplayer, den Dave Godin, der Mann, der Mick Jagger den R'n'B beibringt, als "das beste Album, das ich jemals gehört habe", bezeichnet. Dieser Millie Jackson-Blueprint, dessen Sound sich dank Sharon Jones & The Dap Kings und über Umwege mit Amy Winehouse in die 2000er frisst.
Die erste Single "To The Other Woman" erreicht noch Platz 7 der R'n'B-Charts. Für den Nachfolger "Feet Start Walking" reicht es noch in die Top 30. Als dann der Longplayer erscheinen soll, geht die Plattenfirma Canyon Records pleite. "I'm A Loser wird zum Sternenkind. Es blieben nur wenige Pressungen, die mit der Zeit zu Liebhaberstücken mutieren. Erst lange Zeit später erfährt es eine Wiederveröffentlichung.
Duke und Williams Jr. geben aber nicht auf, arbeiten weiter zusammen. 1971 erscheint "A Legend In Her Time" auf dem Mankind Label. Doris Duke zieht sich aus dem Tourleben zurück. Sie lässt sich scheiden, trägt nun den Nachnamen Logan.
Ohne Williams Jr. erscheint 1974 das Album "Woman", doch auch diesmal bleibt der Erfolg aus. Sie zieht sich komplett aus dem Musik-Business und der Öffentlichkeit zurück und konzentriert sich ganz auf ihre Familie. Als letztes veröffentlich sie 1981 die Single "I'll Make a Sweet Man (Out of You)". Sie findet zurück zu Willingham, den sie wieder heiratet.
Doris Duke Curry-Willingham stirbt am 21. März 2019. Neben ihrer großen Familie bleibt "I'm A Loser" zurück. Dieser Geheimtipp für Freunde von Deep Soul und R'n'B, der erst über die Jahre wieder ausgegraben und ins Licht gehalten werden musste.
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