laut.de-Biographie
Eva Cassidy
Ein Phänomen. Im November 1996 starb Eva Cassidy mit 33 Jahren an Hautkrebs - weitgehend unbekannt. Erst danach wurde die Welt auf die einfühlsame Musik der US-Amerikanerin aufmerksam. Im März 2001 führte das lange nach ihrem Tod veröffentlichte Album "Songbird" die britischen Charts an.
"Ich habe den einfachsten Job der Welt", sagte sie einmal, "Alles, das ich tun muss, ist singen und Gitarre zu spielen.". Eigentlich wollte sie jedoch eine ganz andere Arbeit: Malerin war stets der Traumberuf der gelernten Gärtnerin. Musik stellte für sie lange nur eines von vielen Hobbys dar.
Ihr Vater Hugh erkennt schon früh, dass die Stimme seiner Tochter etwas besonderes ist. Als sie neun Jahre alt ist, schenkt er ihr eine Gitarre und erteilt ihr Unterricht. Später soll sie es jedoch zunächst nur in ihrer Heimatstadt Washington D.C. zu einem gewissen Bekanntheitsgrad bringen. Die großen Plattenfirmen zeigen kein Interesse. So gilt sie lange nur als Geheimtipp, der maximal von kleinen britischen Radiosendern gespielt wird.
"Ihre Stimme ist phänomenal. Es ist ein Mix aus Aretha Franklin, Roberta Flack und den großen Soulsängerinnen", beschreibt ein Sprecher der Plattenfirma, die sie später recht erfolgreich vertreibt, ihre Musik.
Viele ihrer Songs sind Cover-Versionen. "Fields Of Gold" von Sting findet sich darunter, Cyndi Laupers "Time After Time" oder Paul Simons "Kathy's Song" – längst sind sich nicht mehr nur ihre Fans einig, dass ihre Interpretationen die Originale teilweise in den Schatten stellen. Im Herbst 1996 absolviert Eva Cassidy ihren letzten Auftritt auf einer für sie organisierten Benefiz-Veranstaltung – sie spielt "What A Wonderful World".
2007 erscheint dieses Stück als Single, bei der für ein Wohltätigkeits-Projekt des Roten Kreuzes die Stimmen von Katie Melua und Eva Cassidy gemischt werden. Die Single schlägt ein und landet auf Platz 1 der englischen Charts.
Auch wenn Eva Cassidys Eltern Barbara und Hugh die kommerzielle Ausschlachtung des Nachlasses ihrer Tochter verhindern wollen, sind sie der Meinung, man dürfe deren musikalisches Werk der treuen Fanschar nicht vorenthalten.
"Klar, dass die Fans ein neues Album wollen - uns war aber wichtig, dass es aus unveröffentlichten Songs bestand, die alle eine hohe Qualität haben sollten. Mit dem längst überfälligen Album sind wir sehr zufrieden", kommentiert Hugh Cassidy die Veröffentlichung des Albums "Somewhere" (2008) auf Blix Street Records.
Mit großer Leichtigkeit bewegt sich Cassidy zwischen Folk, Soul, Gospel und Jazz – im Mittelpunkt immer ihre klare, ausdrucksstarke Stimme.
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