laut.de-Biographie
Example
Dass es im Rap-Business auch ohne Credits und zahlreicher Unterstützung von Genre-Kollegen zu einer erfolgreichen Album-Veröffentlichung kommen kann, beweist der Brite Example mit seinem dritten Studioalbum "Playing In The Shadows". Doch bevor Elliot John Gleave alias Example den britischen Hip Hop-Horizont auf den Kopf stellt, ist es ein langer Weg.
Der in Hammersmith, London, geborene Rapper entdeckt bereits in früher Kindheit sein Talent fürs Reimen. Voller Eifer beschäftigt er sich mit der Kunst des Dichtens. Das bleibt nicht unbemerkt, und so heimst er im Jahr 1992 in seiner Heimat gar den Titel des "Royal Mail Poet Of The Year" ein.
Schwer beeindruckt nehmen ihn die coolen Dudes in der Schule in ihre Cliquen auf und prahlen mit dem Reim-Akrobaten. Auf dem Schulhof regiert die Musik vom Wu-Tang Clan, Snoop und Mobb Deep, was Elliot dazu verleitet, seine Verse in erste Raps umzuwandeln. Doch neben der Musik fasziniert den jungen Engländer im Laufe der Jahre noch eine andere Kunstform, nämlich die des Filmemachens. Das hat zur Folge, dass er zunächst an der Royal Holloway University Filmregie studiert.
Nebenher feilt er an ersten Songideen und streift als MC durch die Clubs, um etwas Geld zu verdienen. An der Uni lernt er Joseph Revell kennen, der sich ebenfalls für die Rap-Welt begeistert und ihm fortan produktionstechnisch zur Seite steht.
Rusher, wie sich Joseph in der Szene nennt, stellt die Beats zusammen, auf denen Example seine ersten Raps verewigt. Die beiden erweisen sich als gutes Team. Die ersten Singles im Eigenvertrieb lassen nicht lange auf sich warten, und auch diverse Mixtapes werden mit Songs von Example bestückt, so dass Mike Skinner, alias The Streets den Rapper auf seinem eigenen Label unter Vertrag nimmt.
Doch erst im Jahr 2007 kommt es mit "What We Made" zur ersten Full-Lenght Veröffentlichung von Example. Für das Video zum Titeltrack lässt sich der Rapper etwas Besonderes einfallen: "Wir sind für den Videodreh nach Tschernobyl geflogen. Vor uns waren erst zehn Kamerateams vor Ort, dementsprechend angespannt waren wir. Wir waren die ersten, die nach der Reaktor-Katastrophe dort ein Musik-Video drehten", erinnert sich Example.
Im September 2009 folgt die erste Single des Zweitwerks "Won't Go Quietly". Der Song "Watch The Sun Come Up" schlägt im vereinten Königreich ein wie eine Bombe und nistet sich in den Top-20 der Charts ein. Im Januar folgt mit dem Titeltrack die zweite Single, die ebenfalls in den Hitlisten landet, ebenso wie das komplette Album, welches im Sommer 2009 veröffentlicht wird.
Der Siegeszug von Example ist nicht mehr zu stoppen und erreicht im Jahr 2011 seinen vorläufigen Höhepunkt. Der Rapper veröffentlicht sein drittes Album "Playing In The Shadows", und sowohl die ersten beiden Singles "Changed The Way You Kissed Me", und "Stay Awake" als auch das Album selber landen ohne Umwege auf der Pole Position der UK-Charts. Kritiker sind weniger begeistert und diagnostizieren wie beim Nachfolger "Live Life Living" 2014 einen schauderhaften Mr. President-Vibe, der in Verbindung mit halbgaren Großraumdisco-Harmonien von einem Ibiza-Eurodance-Fettnäpfchen ins nächste tritt.
Weitere Alben heißen "Bangers & Ballads" (2018), "Some Nights Last for Days" (2020) und "We May Grow Old But We Never Grow Up" (2022). Der ganz große Hype scheint sich aber etwas gelegt zu haben.
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