laut.de-Kritik
Faule Hip Hop-Dance-Pop-Früchte von der Insel.
Review von Kai ButterweckGroße Namen wurden im Vorfeld genannt, als es darum ging, vergleichbares musikalisches Schaffen zum Examples Drittwerk "Playing In The Shadows" zu benennen. Von Massive Attack war die Rede, gepaart mit Elementen von Faithless oder auch Goldie.
Wer aber mit Faithless-lastigen Klanglandschaften prahlt und dann in zweitklassigen Synthie-Gewittern à la Mr. President oder 2Unlimited ("The Way", "Stay Awake") versinkt, der hat entweder keinen echten Zugang zu den Werken von Faithless-Mastermind Rollo aufbauen können oder aber er verfährt frei nach dem Motto: Lieber klotzen als kleckern, wird schon keiner merken.
Leider sind Examples Defizite im Vergleich zu oben erwähnten Größen dermaßen groß, dass man schon zum näheren unterstützenden Umfeld des britischen Hip Hop-Elektro-Dance-Entertainers gehören muss, um diese nicht zu hören. Example rappt und singt sich auf den insgesamt dreizehn Songs monoton, aber durchaus akzeptabel, durch den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen.
Unter der Klang-Oberfläche seiner Stimme befindet sich allerdings lyrischer Inhalt, der an Kitsch und Plattitüden kaum noch zu überbieten ist. Der Engländer berichtet vom Erwachsenwerden und von Selbstfindung. Ein langer, steiniger Weg, den der Gute scheinbar noch nicht abgeschlossen zu haben scheint.
Dubstep-Beats, Eurodance und Pop vermischen sich auf weiten Teilen des Albums zu einer Symbiose aus Selbstüberschätzung und Dilettantismus. Nur wer sich in Geduld übt und nicht vor einem zweiten oder gar dritten Durchlauf zurückschreckt, findet schlussendlich doch noch vereinzelt annehmbare Ansätze.
"Microphone" ist beispielsweise einer der wenigen 'Höhepunkte' auf dem Album. Der Piano-lastige Hip Hop-Swinger kommt im Gegensatz zum Gros des Album-Materials schon fast einer musikalischen Offenbarung gleich, wäre da nicht der bluesige Hip Hop-Pop auf "Anything", der sich ebenfalls behaupten kann.
Das ändert aber nichts am aschfahlen Gesamteindruck, den "Playing In The Shadows" hinterlässt, und bei dem sich die entsandten englischen Vorschusslorbeeren bereits nach den ersten drei Songs wie faule Früchte erweisen.
8 Kommentare
eglischer Hip-Hop...außer Dizze Rascal sind sie alle scheiße
@coffeemonkey
nee, so streng würd ich jetzt nicht sein, aber stimmt schon n bisschen, seit sie alle auf Kommerz-Tour sind
Den Track mit Skream find ich egtl gar nicht mal so schlecht, aber schon bei Stay Awake fragt man sich, ob das nicht doch Calvin Harris ist^^
jemandes Post wurde gelöscht.
es war KillPikachu.
yoah, 2 stars passen, find aber album lässt sich gut so nebenbei hören so auf arbeit...
@coffee ...naaa, grad des scroobius pip album was hier vor n paar tagen ne reviw bekommen hat ist scho sehr geil, au der vorgänger mit dan le sac ging gut! ( sonst fällt mir aktuell grad aber au niemand mehr ein )
Mir macht das Album Spaß