Porträt

laut.de-Biographie

Flaming Sideburns

Er erinnert an Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers, trägt aber ein Elvis-Porträt am Ringfinger: Nicht nur in dieser Hinsicht erregt Eduardo Martinez, der Sänger der Flaming Sideburns, Aufsehen.

Flaming Sideburns - Silver Flames
Flaming Sideburns Silver Flames
Zurück auf der Mission namens Schweinerock.
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Die meistgestellte Frage bei Interviews betrifft nämlich den Grund, wie er als gebürtiger Argentinier in Finnlands Hauptstadt Helsinki landete und dort hängen blieb. "Wahrscheinlich war eine Frau im Spiel, wie bei allen, die in Finnland bleiben", erzählt Drummer Jay Burnside dazu. Jedenfalls stammt seine Mutter aus dem skandinavischen Land, und nach einem Sommerurlaub beschloss Martinez einfach, sich dort anzusiedeln.

Mit seiner ersten Band Jack Meatbeat etabliert er sich schnell in der aufkommenden skandinavischen Rock'n'Roll-Szene, die mit den Hellacopters, Turbonegro oder The Soundtrack Of Our Lives ein international anerkanntes Umfeld bietet. Flaming Sideburns bilden sich 1995 um den Kern von Jack Meatbeat herum: Zu Martinez, Ski Williamson (Gitarre) und The Punisher (Bass) gesellen sich Jeffrey Lee Burns (Gitarre) und Jay Burnside (Schlagzeug).

Durch mitreißende Bühnenshows machen sie sich lokal schnell einen Namen und nehmen zahlreiche Singles auf. Nach ihren Debüt 1999 schaffen sie zwei Jahre später mit "Hallelujah Rock'n'Rollah" den Sprung über die Grenze und treten bei zahlreichen Festivals, unter anderen auch in Roskilde, auf.

Das Geheimnis ihres Erfolgs erklärt Burnside mit der Feststellung, dass "der Begriff Rock'n'Roll in letzter Zeit reichlich überstrapaziert wurde und es Tonnen von Bands gibt, die mittlerweile Rock'n'Roll genannt werden. Allerdings vergessen die meisten dieser Bands 'to roll', Das meiste ist für mich einfach nur 'Rock'. Rock'n'Roll dagegen bedeutet, dass auch ein bestimmter Anteil Groove und Soul in der Musik sein muss."

Auch mit dem neuen Gitarristen Johnny Volume, der den nach Bandangaben im Vaterschaftsurlaub verweilenden Jeffrey Lee Burns ersetzt, beweisen Flaming Sideburns mit "Sky Pilots", dass sie ihr Metier verstehen. Schon 2003 wird Herr Volume ersetzt durch Petri "Peevo de Luxe" Peevo. In der Folgezeit wird es relativ ruhig um die Gruppe. 2006 erscheint lediglich "Back To The Grave", eine Compilation mit weitgehend unveröffentlichtem Material.

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Flaming Sideburns "Wir feiern die Musik und das Leben"
Flaming Sideburns über "Silver Flames" und ihren Produzenten, der typisch deutsches Bier braut.

Neues gibt es 2007 von den brennenden Koteletten. Im März erscheint "Keys To The Highway", auf dem das Quintett wieder mächtig auf die Tube drückt. Danach wird es aber zum ersten Mal in der Karriere still um die formidablen Finnen. Die Protagonisten gründen Familien und gehen fortan einem bürgerlichen Broterwerb nach. Als die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, meldet sich das Rock'n'Roller-Herz aber wieder.

Ein erstes Lebenszeichen geben die brennenden Backenbärte 2016 in Form der Single "Heavy Tiger", die zum 20-jährigen Jubiläum neu aufgelegt wird. Konkreter wird es zwei Jahre später. Sänger Martinez, der musikalischen Untätigkeit müde, beschließt das Original-Lineup für eine Spanientour zusammenzutrommeln. Die angesprochenen Herren geben dem Drängen des Energiebündels mit argentinischen Wurzeln nach.

Kaum ist die Urbesetzung wieder vereint, kehrt das alte Feeling, oder besser, die alte Magie zurück. "Wir mussten gar nichts groß absprechen. Wir sind einfach in den Proberaum gegangen und haben angefangen zu spielen. Wir kennen uns alle schon so lange, haben Hunderte von Shows miteinander gespielt, wissen wir der andere riecht. Doch ich glaube, wir spielen besser zusammen als jemals zuvor", verdeutlicht Schlagzeuger Jay Burnside.

Die Band befindet sich auf einem kreativen Hoch, was sich 2019 in den beiden Singles "Trance Noché" und "Soulshaking" niederschlägt. 2021 folgt dann das Album "Silver Flames". 20 Jahre nach ihrem Debüt "Hallelujah Rock'n'Rollah" beweisen die Flaming Sideburns das sie immer noch Meister ihres Fachs sind.

Interviews

Alben

Flaming Sideburns - Sky Pilots: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2003 Sky Pilots

Kritik von Giuliano Benassi

Die lodernden Koteletten rocken selbstbewusst und unkompliziert. (0 Kommentare)

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