laut.de-Biographie
Godhead
Anfang der 90er schließt sich der ehemalige Deep-Frontmann Jason Miller (Gesang/Gitarre) mit Drummer Nathan Camfiord zusammen und widmet sich alternativen Rocksounds mit ein wenig Gothic und leichten Industrial-Samples.
Nathan ist schnell wieder weg vom Fenster, dafür nimmt Dwayne Reid hinter den Drums Platz und mit Bruce Brandstatter steigt auch ein Bassist ein. Unter dem Namen Blind tingeln sie einige Zeit durch die Washingtoner Szene, allerdings schon mit dem dritten Drummer namens John Pettit. In dieser Besetzung nehmen sie '94 ihr gleichnamiges Debüt auf, das mit einjähriger Verzögerung über Marlboro Music auch in Deutschland erscheint. Allerdings müssen sie sich zuvor noch in Godhead umbenennen, da eine deutsche Band die Rechte an Blind hat.
Neben diversen Gigs in den USA, versuchen sie auch in Europa Fuß zu fassen. Allerdings ist schon die zweite Scheibe "Goatrock Roadhouse Standards" in Deutschland nur als Import zu haben. Das ist ärgerlich, aber nicht weiter wild und so sind sie 1996 zusammen mit Ugly Mustard in unseren Breitengraden unterwegs. Zu dieser Zeit haben sie sich mit Mike Miller schon einen zweiten Gitarristen in die Band geholt, der Jason vor allem live entlastet. Basser Bruce bleibt bald auf der Strecke und für ihn steigt ein Kerl namens The Method (Ulrich Hepperlin) ein.
Der Sound geht inzwischen ein wenig mehr in Richtung Gothic und das '97er Album "Nothingness" erscheint über Sol 3 Records. In Europa hört man offiziell von dieser Veröffentlichung genauso wenig wie ein Jahr später von "Power Tool Stimata". Inzwischen sitzt James O'Connor hinter den Drums und der alte Kontinent nimmt von der Band eigentlich kaum noch Notiz. Daran will die Band jedoch unbedingt etwas ändern und nachdem sie mit Christian Death auf Tour sind, sehen sie sich nach einem neuen Label um.
Nun tritt kein Geringerer als Marilyn Manson an sie heran und nimmt sie nicht nur mit auf seine Welttournee, sondern signt sie auch für sein Label. Manson, Twiggy Ramirez und der David Bowie-Gitarrist Reeves Gabriels steuern ein paar Gastbeiträge zu "2000 Years Of Human Errors" bei. Auf der Scheibe ist auch eine interessante Version des Beatles-Klassikers "Eleanor Rigby" zu finden. Insgesamt drei der Albumtracks landen auf den Soundtracks zu den Streifen "The Blair Witch Project", "Dracula 2000" und "Queen Of The Damned". Godhead nehmen auch an der Ozzfest-Tour teil und gehen zuvor schon mit Static-X, Disturbed, Rammstein und Mudvayne auf Tour.
Als sie im November einige Dates mit Gravity Kills und Pigface spielen, gibt schon Tom Z den Beat an, der aber auf dem "Evolver"-Album schon wieder vom ehemaligen Static-X-Drummer Ken Jay abgelöst wird. Deren Frontmann leistet auch einen kleinen Gastbeitrag, der sich in das etwas härter ausgefallenen Material recht gut einfügt. Anfang Januar machen Gerüchte die Runde, dass sich die Band aufgelöst habe. Es stellt sich aber bald heraus, dass dieser Blödsinn auf den Mist eines Kerls gewachsen ist, der sich als Jason Miller ausgegeben hat.
Zusammen mit dem ehemaligen Evanescence-Gitarristen Ben Moody machen sich Godhead an neues Material. Doch Jason vertreibt sich die Zeit auch mit Kooperationen mit diversen anderen Musikern. Einmal mehr erweist sich der Drumhocker als Schleudersitz, auf dem als nächstes ein Herr namens Glendon Crain Platz nimmt und seinen Teil zu "The Shadow Line" beiträgt. Die Scheibe erscheint in den Staaten bereits im August 2006, in Europa muss man sich bis Ende Januar 2007 gedulden.
Mancher Fan mag sich vielleicht über den recht Mainstream-orientierten Albumsound wundern, der plötzlich eher nach einer Rockband klingt. Wer auf Alternative Rock der Marke Stabbing Westward oder Stone The Crow steht, findet an Godheads siebtem Studioalbum sicherlich Gefallen. Das beweisen sie auf den Dates in England, lassen den Rest von Europa aber vorerst links liegen. Bevor sie mit American Head Charge die USA beackern, nehmen sie in Hollywood noch eine Akustik-DVD auf, dessen Veröffentlichung immer noch aussteht. Immerhin gibt es Ende 2007 wenigstens die EP "Unplugged".
2008 steht wieder ganz im Zeichen von Veränderungen, denn es entsteht nicht nur ein neues Album: Mit Driven Music Group ist man bei einem neuen Label gelandet und hat - welch Überraschung - mit Ty Smith einen neuen Drummer. "At The Edge Of The World" erscheint Ende Februar 2009 und zeigt Godhead ähnlich eingängig, leider jedoch nicht ganz so inspiriert wie beim Vorgänger.
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