laut.de-Biographie
Hanabie.
Hannabie. ist eine dieser Bands, die man beim ersten Hören nicht so recht verorten kann - und genau das macht ihren Reiz auch aus. Vom Tokioter Stadtteil Kichijōji aus schleudern die vier Musikerinnen seit 2015 einen wild glitzernden und völlig ungenierten Mix aus Metalcore, J-Pop, Rap und Anime-Ästhetik in die Welt hinaus. W
as auf dem Papier wie ein Marketing-Gag klingt, funktioniert in der Realität mit beeindruckender Schlagkraft: Kaum eine Band verbindet rohe Härte, kreischende Breakdowns und süßlich-knallbunte Harajuku-Vibes so selbstverständlich, so kühn und so charmant wie die vier Japanerinnen.
Frontfrau Yukina growlt, als hätte sie heimlich einen Pakt mit sämtlichen Dämonen der Hölle geschlossen, nur um im nächsten Moment in verspielt hohe Popmelodien zu springen, während sich Matsuris Gitarrenriffs mit hoher Präzision durch die Songs ziehen. Bassisten Hettsu liefert wuchtige Tieftonfundamente.
Nur die Schlagzeug-Position wird immer wieder neu besetzt: Kaede verlässt die Gruppe bereits ein Jahr nach der Gründung und wird durch Boa ersetzt, die wiederum 2018 aus der Band ausscheidet. Erst zwei Jahre später kehrt mit dem Einstieg von Sae drei Jahre lang Konstanz ein. Im April 2023 scheidet sie dennoch aus. Seitdem schwingt Chika die Stöcke.
In ihren Anfängen tingeln Hanabie noch als Schülerband durch Tokios Locations, ihre Songs schreiben sie zwischen den Hausaufgaben und den Konzertbühnen. Doch spätestens mit dem Longplayer "Girl's Reform Manifest" (2021) gelingt es der Band, sich eine Fangemeinde aufzubauen, die auch jenseits traditioneller Metal-Kreise wächst.
Der endgültige Befreiungsschlag gelingt 2023 mit dem Zweitling "Reborn Superstar!": Das Album klingt, als hätte jemand eine bunte Harajuke-Einkaufsstraße in einen Mohspit geschleudert. Hanabie zeigen, dass Metal nicht nur schwarz geht - er kann auch neonpink, verspielt und trotzdem kompromisslos sein.
Noch keine Kommentare