laut.de-Biographie
Harmonia
Ambient-Erfinder Brian Eno sagt über Harmonia, sie seien die wichtigste Rockband der Welt. Für diese Meinung wird er sicherlich viel Widerspruch ernten. Fakt ist jedoch: Harmonia ist so etwas wie die Super-Group des Krautrock. Mit Michael Rother, Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius gehören nämlich gleich drei profilierte Musiker zum Line-Up der 1973 gegründeten Band Harmonia. Michael Rother hat sich zu dieser Zeit als eine Hälfte von Neu! bereits einen Namen gemacht. Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius spielen bei Cluster, einer weiteren Krautrock-Institution.
Drei Jahre nur existiert Harmonia. In dieser Zeit entstehen die beiden Alben "Musik Von Harmonia" 1974 und "Deluxe", das ein Jahr später erscheint. Damals sind sie, wie die meisten anderen Krautrock-Bands auch, ein reines Underground-Phänomen. Die Auftritte der Band werden oftmals von nur einer handvoll Gästen mitverfolgt. Die hypnotischen Klangexperimente sind nunmal nicht jedermanns Sache. Doch gerade hierin liegt auch der anhaltende Einfluss von Harmonia begründet.
Bis heute genießen Harmonia Kultstatus. Techno-DJ James Holden hat einen Harmonia-Track auf seiner 2006 veröffentlichten Mix-CD "At The Controls" gespielt. Zur illustren Fanschar der Band gehören außerdem Musiker wie David Bowie und Aphex Twin. Im Oktober 2007 veröffentlicht Herbert Grönemeyer auf seinem Label Grönland einen Harmonia-Mitschnitt aus dem Jahr 1974. Nur einen Monat später steht die Band zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne. Am 27. November 2007 eröffnen Harmonia das Worldtronics Festival im Haus der Kulturen in Berlin.
Im Sommer 2008 freuen sich Fans der Gruppe über eine Veröffentlichung der selteneren Art. Das Hamburger Label Bureau B, das bereits vergriffene Tonträger von Hildegard Knef und James Last wieder zugänglich machte, legt eine Harmonia-Vinylsingle von 1975 neu auf. "Deluxe (Immer Wieder)" (B-Seite "Monza (Rauf Und Runter)") zählt mit seiner zuckersüßen Synthiemelodie sicherlich zu den Pop-Juwelen der Kraut-Ära, dem im Zuge des neu erwachten Interesses an der Band hoffentlich Aufmerksamkeit vergönnt ist.
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