laut.de-Biographie
Jason Derulo
"Jason ist einer von den Leuten, die eine Karriere wie Ne-Yo aufstellen können", zeigt sich Erfolgsproduzent J.R. Rotem von seinem Schützling überzeugt. Lässt man die Frage, ob die Welt wirklich einen zweiten Ne-Yo braucht, einmal außer Acht, tun sich tatsächlich Parallelen auf: Beide junge Herren verdienen sich ihre Sporen zunächst im Hintergrund, ehe sie selbst ins Rampenlicht treten.
Als Jason Derulo 2009 mit seiner Single "Whatcha Say" einen Hit landet, Platinauszeichnungen scheffelt und plötzlich im Vorprogramm von Lady Gaga auf der Bühne steht, ist er gerade 20 Jahre alt - und im Grunde bereits ein alter Hase im Geschäft.
Geboren am 21. September 1989 als Sohn haitianischer Einwanderer in Miramar in Florida bricht sich das musikalische Talent schon früh Bahn. Mit fünf Jahren tritt Jason erstmals auf, mit acht schreibt er seinen ersten Song.
Oper, Theater und Ballett haben es dem Jungen angetan, die großen Vorbilder in musikalischer Hinsicht heißen Michael Jackson, Usher und Justin Timberlake. Jason besucht das Dillard Center For The Arts in Fort Lauderdale. Seinen Abschluss macht er an der American Musical & Dramatic Academy.
Den Mann, der später sein Manager werden soll, hat er da längst kennen gelernt: Eigentlich trainierten Jason und Frank Harris lediglich Basketball zusammen.
Mit 16 schreibt Jason - fleißig und übermäßig produktiv - an eigenen Titeln. Er stellt seine Songwriter-Talente in den Dienst zahlreicher Kollegen, darunter Diddy und dessen Mädchenband Danity Kane, Birdman, Lil Wayne, Sean Kingston, Lil Mama, Cassie und Pitbull.
Längst hat J.R. Rotem seine Fähigkeiten erkannt: Der kleine Bruder hatte den Hit-Produzenten auf Jasons MySpace-Seite aufmerksam gemacht. "Ich war sofort von seinem Songwriting beeindruckt. Obwohl wir wussten, dass Jason von einer Solo-Karriere träumte, engagierten wir ihn zunächst nur als Composer." Wie fies.
Erste eigene Gehversuche im Bereich R'n'B und Pop bringen nicht den gewünschten Erfolg. Sein geplantes Album "Future History" wird wieder und wieder auf die lange Bank geschoben. Der Rückenwind kommt erst mit dem Majorlabel.
Warner schluckt Rotems Label Beluga Heights und startet eine Werbeoffensive für Jason, der seinen eigentlichen Nachnamen Desrouleaux inzwischen zum griffigeren Derulo zusammen gekürzt hat.
Die Single "Whatcha Say" bedeutet Jason Derulos Durchbruch. J.R. Rotem und Fuego schneidern ihm den Beat, der ein Sample aus Imogen Heaps "Hide And Seek" reitet, auf den Leib. Platz 1 der US-Charts und über zwei Millionen Downloads sprechen eine klare Sprache.
2011 erscheint nach einiger Verzögerung Derulos zweites Album "Future History", dessen Singles "Dont Wanna Go Home" und "Breathing" nahtlos an die vorherigen Erfolge anschließen. Auch wenn der Songwriter seine für 2012 in Großbritannien geplante Tournee aufgrund einer Halswirbelverletzung absagen muss, schwimmt er weiterhin auf der Erfolgswelle.
"Tattoos" betitelt der US-Amerikaner 2013 seinen Drittling, dessen Feature mit 2 Chainz weitere Chartplatzierungen sichert. Der Nachfolger "Talk Dirty" des Folgejahres erscheint in den europäischen Ländern als Re-Release der Tattoos-Platte und bildet die amerikanische Version des Longplayers. Zwei Jahre später stellt der Songwriter mit "Everything Is 4" sein viertes Studioalbum vor.
Ganz nebenbei nimmt Derulo im Herbst 2016 einen Gastauftritt in der amerikanischen Dramedy-Serie "Lethal Weapon" an. Anfang 2017 widmet er sich dagegen wieder seiner Musik und veröffentlicht Kollaborationen an der Seite von Nicki Minaj und Pitbull. Im Mai vermeldet Jason, sein bevorstehendes Album trage den Namen "777". Darauf findet sich auch "Colors", der offizielle Song zur Fußball-WM 2018, wofür der Sänger (nicht zum ersten Mal) mit Werbepartner Coca-Cola zusammenarbeitet.
In der Folge entdeckt Derulo TikTok für sich und hat dort bald so viele Follower wie auf keiner anderen Plattform. Vor allem sein Song "Savage Love" (der auf einem Sample von "Laxed (Siren Beat)" von Jawsh 685 basiert) bekommt in einer Remix-Version mit einigen BTS-Mitgliedern enormen Rückenwind. Für seine Rolle als Rum Tum Tugger in der Verfilmung von "Cats" erntet Derulo allerdings vor allem Spott. Vor allem nachdem er sich beschwert, die Filmemacher hätten die Ausbuchtung seines Penis im engen Kostüm wegretuschiert, und zum Beweis des Gegenteils Fotos aus Instagram postet.
Fast neun Jahre nach "Everything Is 4" erscheint im Februar 2024 mit "Nu King" endlich ein neues Studioalbum von Derulo. Einen Vorgeschmack gibt die Single "Spicy Margarita" mit Michael Bublé.
Für Jason Derulo bildet der anhaltende Erfolg jedoch noch lange keinen Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: "Ich geh' einfach raus und versuche, so gut zu sein, wie ich kann. Und wenn ich das geschafft habe, überlege ich mir, wie ich noch besser sein kann."
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