laut.de-Biographie
Joey Beltram
Der britische Musikjournalist und Buchautor Simon Reynolds hat eines seiner Bücher nach einem Track des New Yorker Produzenten Joey Beltram benannt. "Energy Flash: A Journey Through Rave Music And Dance Culture" geht als eine wortreiche Hommage an einen der wichtigsten Produzenten der frühen Tage von Techno und seine beiden bahnbrechenden Tracks "Energy Flash" und "Mentasm" durch.
In der Retrospektive betrachtet, erscheint die frühe Karriere des Mannes aus Queens geradezu unglaublich. Kaum dem Teenageralter entwachsen, produziert Beltram mit 19 Jahren Anfang der 90er Jahre zwei Techno-Tracks, die zu Hymnen einer ganzen Generation avancieren und später als große Klassiker eines damals gerade im Entstehen begriffenen Genres gelten.
"Ich wusste schon im Alter von zwölf, dass ich elektronische Musik machen wollte. Mit 17 habe ich angefangen, einfache Tracks zu produzieren und diese an New Yorker Labels zu schicken. Mit 18 und 19 dann schon Stücke wie 'Energy Flash', 'Mentasm' sowie einige weitere veröffentlicht und als DJ in mehreren Ländern gespielt. Mir erschien das ganz natürlich, und auch, wenn ich jung war, hat es sich für mich so angefühlt, als ob ich schon eine ganze Zeit dabei bin", sagt Beltram rückblickend.
In den 90er Jahren gehört Joey Beltram zu den bekanntesten Techno-Produzenten der Welt. In seinem Studio stellt er eine Flut von Tracks fertig, die er unter zahlreichen Pseudonymen wie Code 6, Odyssey Nine, JDS oder Second Phase auf gerade angesagten Labels wie Trax Records, R&S Records, Sorted Records, Warp Records und Tresor herausbringt.
Die Veröffentlichung seiner drei ersten Alben "Dance Generator", "Aonox" und "Places" innerhalb von drei Jahren zeugt von dieser ungemein produktiven Phase. Für seine Pionierleistung für das neue Genre erfährt er schon früh Anerkennung, unter anderem auch von Daft Punk im Track "Teachers" von deren Debütalbum "Homework" aus dem Jahr 1997.
Nach dem Abklingen der Rave-Euphorie wird es etwas ruhiger um Joey Beltram, seine Releases erscheinen in größeren Abständen. Trotzdem gründet er 1999 sein eigenes Label STX, feiert knapp zehn Jahre nach seinem hochgelobten Album "Places" mit "The Rising Sun" sein Comeback auf dem Berliner Label Tresor und tourt als DJ regelmäßig durch die Clubs.