laut.de-Biographie
Kex Kuhl
Die Teilnahme beim Battle-Rap-Turnier VBT ebnete schon so manchem aufstrebenden deutschen Hip Hopper den Weg nach oben. Auch der gebürtige Augsburger Taha Cacmak alias Kex Kuhl verdient sich auf diese Weise seine ersten Sporen im Business.
Als der Augsburger Taha Cakmak das erste Mal in seinem Leben mit Rap-Musik konfrontiert wird, ist er Schüler der vierten Klasse. Ein Mitschüler steckt ihm einen Plattenpapzt-Sampler in den Ranzen. Darauf befindet sich auch der Song "King Of Rap" von Kool Savas. Taha erinnert sich: "Der Track hat mich total gefesselt. Von da an hatte ich nur noch Hip Hop im Kopf."
Tahas beginnende Leidenschaft für Beats und harte Reime kommt aber nicht überall gut an: "Wir hatten so 'ne Musikwoche in der Schule, und ich wollte mein neues Lieblingslied vorstellen. Kurzum: Wir kamen nicht mal bis zur Hook und ich bekam meinen ersten Tadel", berichtet der Bayer mit türkischen Wurzeln.
Taha interessiert sich aber nicht für die Meinung anderer. Eingedrungen in eine Welt aus Break Dance, Graffiti und Hip Hop, verfolgt er nur noch ein Ziel: die Bühne. Der Weg dorthin ist jedoch steinig und schwer. Wie viele andere begeisterte Newcomer, muss sich auch Taha zunächst ein dickes Fell zulegen. Die Konkurrenz ist hart, die ersten Kritiken teilweise vernichtend. Taha lässt sich aber nicht beirren.
Neben der Schule arbeitet er fleißig an seinen Skills. Trotz seiner stetig wachsenden Begeisterung für Beats und Rhymes verliert Taha seinen Bildungsweg nicht aus den Augen. Als er im Jahr 2012 unter dem Pseudonym Kex Kuhl erstmals an Battle-Turnieren teilnimmt, lebt er nicht mehr in Augsburg, sondern in Stuttgart. Dort studiert der Rapper, lässt sich nebenbei einen Bart wachsen und entdeckt zudem seine Leidenschaft für Tattoos.
In der Szene kommt sein ungewöhnliches Auftreten gut an. Geschichten über den 'bärtigen Berserker' oder den 'Antihipster' machen schnell die Runde. Doch Kex Kuhl will vor allem mit seiner Musik überzeugen. Nach zwei erfolgreichen VBT-Teilnahmen macht sich der Rapper im Jahr 2013 an die Arbeit für sein Debütalbum. Während dieser Zeit kommt es auch zu ersten Begegnungen mit bereits etablierten Genre-Vertretern. So präsentiert sich Kex Kuhl beispielsweise im Vorprogramm von Künstlern wie Marteria und Eko Fresh.
Nach der Veröffentlichung seines DIY-Debüts "Make Säks Not Love" wird auch die Industrie hellhörig. Bereits im Oktober 2014 veröffentlicht Kex Kuhl seine EP "Bartik" via Embassy of Music: "Es läuft gerade alles super. Und ich habe schon so viele neue Pläne in der Tasche. Ich würde in Zukunft auch gerne mehr kollaborieren. Vielleicht besorge ich mir mal die Nummer von Morlockk. Das würde bestimmt ein Spaß werden."
Zunächst tourt Kex Kuhl aber mit einem anderen Kollegen: Er supportet Rockstah und bespielt später auch alleine die Bühnen landauf, landab. Die nächste EP "5und30", die im Sommer 2016 erscheint,birgt Gastauftritte von Errdeka und Ali As. Bis das erste "richtige" Album "Stokkholm" erscheint, ziehen zwei weitere Jahre ins Land. Inzwischen ist Kex Kuhl bei Department Music untergekommen.
Seine musikalischen Ausrichtung hat sich über die Jahre doch sehr gewandelt. Statt, wie in seinen Anfangstagen, auf Battlerap setzt Kex Kuhl verstärkt auf Gitarren-lastige Sounds und persönliche, ehrliche Texte. Was dieses VBT nicht alles hervorgebracht hat ...